Es gibt einige Gründe, um Hogwarts Legacy zu spielen und mit dem Action-RPG seinen Spaß zu haben, wie beispielsweise jeden detailverliebten Winkel der Zauberschule zu durchstromern. Die wenig aufregende Geschichte rund um alte Magie gehört für mich allerdings bei Weitem nicht dazu.
Künstlich und aufgesetzt wirkende Dialoge, eine blasse Hauptfigur und ein oft vor sich hin dümpelnder Plot – Hätte ich die Story nicht für den GamePro-Test beenden wollen, wären das mehr als genug Gründe für mich gewesen, um die Geschichte spätestens ab der Hälfte komplett zu ignorieren.
Viel lieber hätte ich mich einfach auf die spannenden Geheimnisse konzentriert, die so zahlreich innerhalb und außerhalb der Zauberschule schlummern. Und wie eine aktuelle Statistik offenbart, geht es vielen von euch anscheinend genauso.
Nur jede vierte Person hat Hogwarts Legacy beendet
Aktuell ist es so, dass auf Steam 25% und auf PS5 26% aller Spieler*innen Hogwarts Legacy abgeschlossen haben. Zum Vergleich: Beliebte Open World-Spiele samt spannender Geschichte wie beispielsweise Hoizon Zero Dawn (32%) oder Ghost of Tsushima (40%) kommen auf deutlich bessere Werte. Ein The Last of Us Part 2 als Story-getriebenes Spiel knackt hier sogar fast die 60%-Marke und selbst ein super umfangreicher und im Vergleich zu Hogwarts Legacy durchaus harter Brocken wie Elden Ring wird zu meinem großen Erstaunen ebenfalls von jeder vierten Person durchgespielt.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die Story von Hogwarts Legacy mit ca. 25-30 Stunden nicht gerade kurz ist und die ein oder andere Spieler*in das Ende die kommenden Tage und Monate noch erlebt. Eine große Änderung der Statistik sollte das jedoch nicht bewirken.
Eine Statistik, die kaum überrascht
Wirklich überrascht bin ich von der eher geringen Durchspielrate nicht, fehlt dem seichten und bestenfalls netten Plot rund um Professor Fig und den Spuren alter Magie schlicht das gewisse Etwas. Das noch viel größere Problem ist aus meiner Sicht allerdings die Präsentation der Geschichte.
Speziell die Dialoge wirken etwas böse formuliert so, als hätte sie ein KI-Programm wie ChatGPT geschrieben und auch vorgetragen, so hölzern und emotionslos wie sie oftmals klingen.
Dass man über seine Hauptfigur so gut wie nichts weiß und sie die meisten Ereignisse lediglich mit einem Schulterzucken kommentiert, trägt dann auch nicht gerade dazu bei, dass ich das Ende unbedingt erleben will.
Transfeindlichkeit bei J.K. Rowling: Der Erfolg von Hogwarts Legacy kommt indirekt Harry Potter-Autorin J.K. Rowling zu Gute, die durch bestehende Verlagsrechte und den damit einhergehenden Verkauf der Bücher partizipiert. Rowling fällt weiter aktiv durch Anti-LGBTQIA+-Rhetorik auf und unterstützt aktiv die Anti-Trans-Politik in UK. Wollt ihr euch näher über die Thematik informieren, findet ihr hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Kontroversen um Hogwarts Legacy.
Alles an Hogwarts Legacy ist spannender als die dröge Story
Was viele von euch sicher auch vom Spielen der Geschichte abgehalten hat, ist der speziell für Harry Potter-Fans sehr ansprechende Rest des Spiels. Vor allem die Zauberschule selbst lockt mit vielen Geheimnissen und Easter Eggs, die einen zu Spielbeginn kaum loslassen. Einige besonders coole, könnt ihr übrigens hier sehen:
Für den GamePro-Test musste ich mir natürlich einen kompletten Überblick über das Spiel verschaffen. Und klar, hier zählt natürlich auch das Ende der Geschichte dazu. Hätte ich Hogwarts Legacy allerdings für mich privat im stillen Kämmerchen gezockt, hätte ich mich gewiss lieber in den Geheimnissen, den durchaus gelungenen Nebengeschichten mit Sebastian und Poppy und auch den wenig kreativen, aber durchaus motivierenden Nebenaufgaben verloren.
Doch wie es dann oftmals bei Open World-Spielen so kommt, bei mir zum Beispiel in Skyrim und Red Dead Redemption 2, steigt durch all den Nebenkram die Übersättigung und das Ende wird nie erlebt – was zumindest bei mir im Fall von RDR2 sicher ein Fehler war.
Mich würde ja einmal interessieren, wie viele von euch, die mit Hogwarts Legacy angefangen haben, auch bis zum bitteren Ende gezockt haben:
Müsste ich also einen Teil aus Hogwarts Legacy herauspicken, der im so gut wie sicheren Nachfolger entschieden verbessert wird, eine emotionalere und besser präsentierte Hauptstory wäre meine mit Abstand erste Wahl.Gebt mir eine Hauptfigur mit mehr Ecken und Kanten, besser vertonte Dialoge und etwas mehr Spannung während der Geschichte, dann würde mich ein Hogwarts Legacy 2 auch in puncto Story abholen.
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