Man wird erwachsener
In den ersten beiden Teilen haben sich die gestandenen Enddreißiger noch vollends den Jugendsünden Sex, Drogen, Alkohol hingegeben. Sehr zum Amüsement der Zuschauer natürlich. Da ist es schon fast ein bisschen schockierend, dass die Freunde den finalen Hangover-Teil quasi komplett nüchtern durchleben! Hier säuft und kokst niemand mehr, stattdessen ist die Bande stark zielorientiert: Es geht nur darum, Doug aus den Händen des Gangsterbosses zu befreien. Dass die Gang sich auf der Suche nach dem berüchtigten Mr Chow in einschlägige Party-Metropolen wie Tijuana und Las Vegas begeben muss, ist dieses Mal nur Mittel zum Zweck.
Dadurch sind die Witze insgesamt etwas zahmer und jugendfreier, die Situationen aber nicht weniger prekär. Schließlich geht es um Leben und Tod! Die meisten Lacher haben der dümmlich sympathische Alan und der merkwürdige Mr. Chow auf ihrer Seite. Figuren wie diese, in Kombination mit den relativ bodenständigen und »normalen« Freunden Phil und Stu, machen die Reihe aus. Doug ist auch dieses Mal eher wenig zu sehen.
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Hangover 3 - Trailer: Das Wolfsrudel kehrt zurück
Ein runder Abschluss
Den Erwartungen der Zuschauer genügt Todd Philipps Finale wahrscheinlich nicht immer. Schließlich ist man als Fan der Reihe äußerst verwöhnt, was originelle und krasse Gags angeht. Da enttäuschen die sichtlich gezähmten Jungs diesmal. Trotzdem gelingt es dem sympathischen Trio, in ihren Paraderollen noch einmal so richtig aufzugehen. Die Witze sitzen vielleicht nicht mehr ganz so gut wie zu Anfang, aber ein Wiedersehen mit liebgewonnenen Figuren macht dann doch so einiges wett.
Man wird den Eindruck nicht los, dass besonders Bradley Cooper den Abschluss noch mal als Dankeschön an die Fans sieht. Immerhin hat er dem ersten Hangover-Film seine breite Bekanntheit zu verdanken und hat sich in den letzten vier Jahren zum wahren Charakterdarsteller gemausert. Mittlerweile ist er nicht nur Oscar-nominiert, sondern auch allgemein in »ernsteren« Rollen wie in Silver Linings, Der Dieb der Worte oder The Place beyond the Pines zu sehen. Auch Zach Galifianakis, der sich seitdem mit Filmen wie Stichtag und Die Qual der Wahl einen Namen als einschlägiger Comedy-Star machen konnte, genießt seinen finalen Auftritt als Alan noch einmal so richtig.
Am Ende ist Hangover 3 zwar nicht so originell wie seine Vorgänger, aber als Zuschauer ist man dennoch ein bisschen traurig, dass es kein weiteres Abenteuer geben wird. Das ist vor allem auf die drei Chaoten zurückzuführen, die einem ja doch ans Herz gewachsen sind. Und dem Fan sei gesagt, dass der »Seele« der Reihe im Abspann auch noch mal Tribut gezollt wird.
Fazit
Anne Facompre: Wenn eine erfolgreiche Reihe zu Ende geht, ist das doch immer ein bisschen traurig. Auch, wenn Hangover-Fans ihr Herz sicher nicht in gleichem Maße an die Marke hängen, wie es beispielsweise die Twilight-Freunde taten. Man merkt Regisseur Todd Philipps an, dass er versucht, alles was die Serie ausmachte in den finalen Part zu stecken. Den Fans wird der dritte Teil wohl nicht als so unschlagbar komisch wie seine Vorgänger in Erinnerung bleiben, aber der Kinobesuch lohnt sich trotzdem. Alleine schon wegen der drei liebgewonnen Hitzköpfe, denen man immer wieder gerne zusieht. Insgesamt ein runder Abschluss.
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