Entkommen als Minispiel
Jetzt heißt es ohnehin erst mal »Beine in die Hand nehmen« denn draußen heulen in der Ferne die ersten Polizeisirenen. Die beiden stürzen nach draußen und hechten zwischen den Tanksäulen hindurch in ihren Fluchtwagen. Im nächtlichen Los Santos entbrennt eine wilde Verfolgungsjagd, eine ganze Horde von Polizeiautos hetzt die Limousine durch die Straßen, mehrmals entgehen die beiden Rockstars nur knapp einem Frontalcrash im Gegenverkehr.
Bei den Fluchtaktionen kommt auch ein neues Minispiel zum Einsatz. »In den Verfolgungsjagden müsst ihr den Sichtkegeln der Polizei entkommen«, erklärt Benzies, »dann verringert sich euer Fahndungslevel«. Die Kegel werden auf der Minikarte in der linken unteren Bildschirmecke eingeblendet, je höher der Fahndungslevel, desto schwieriger die Flucht. Den beiden gelingt es allerdings, die Cops in ein paar schmalen Gassen der Stadt abzuhängen. Nach Raubzügen dieser Art können wir die Beute in einem Menü brav untereinander aufteilen. Wer dabei den Löwenanteil kassiert, bestimmen wir in Absprache mit den Mitspielern selbst.
Beim Weg zurück zur Wohnung fällt uns auf, wie viel auf den Straßen von Los Santos eigentlich los ist. Autos fahren hupend herum, Menschen schlendern die Gehwege entlang, vereinzelte Tiere streunen umher- und das im Online-Modus. Sollte die virtuelle Stadt auch im fertigen Spiel so lebendig wirken - Hut ab! Durch die belebten Straßen geht's zurück zum Apartment von Spieler 1, der aussteigt und in eine riesige, weiß geflieste Garage spaziert. Ja, auch in Grand Theft Auto Online gibt es Spieler-Wohnungen oder ganze Häuser, die wir kaufen können - schließlich muss man die Kohle aus den ganzen Überfällen ja für irgendwas ausgeben. Dazu zählen natürlich auch sündhaft teure Autos.
In der Garage stehen ein SUV, eine Luxus-Limousine und ein Roadster. Spieler 1 entscheidet sich für den Roadster und fährt durch das Garagentor zu Spieler 2. Ein kurzer Knopfdruck, und das Dach gleitet langsam zurück, der Flitzer verwandelt sich in ein Cabrio. Edel! Zeit für eine kleine Wettfahrt. Punkt-zu-Punkt-Rennen starten wir in GTA Online ohne Unterbrechung über ein Menü, wir legen einen beliebigen Punkt auf der Karte als Ziel fest und schon geht es los - ähnlich simpel und eingängig funktionierte dieses Prinzip schon in Forza Horizon. Neben diesen Schnellrennen gibt es auch klassische Rundkurs-, GTA-(Einsatz von Waffen erlaubt) oder Rallyerennen.
Reifen quietschen und Qualm steigt in die Luft, als die beiden Autos zum Rennen durch Los Santos starten. Häuserzeilen und Zivilverkehr fliegen während der Highspeed-Hatz vorbei, gut zu erahnen ist dabei bereits die im Vergleich zu GTA 4 verbesserte Fahrzeugkontrolle. Präzise Fahrten durch den Gegenverkehr, wie wir sie jetzt bei der Präsentation erleben, wären beim Abenteuer von Niko Bellic in dieser Form wohl nicht möglich gewesen. Schließlich entscheidet Spieler 1 das Rennen für sich - nachdem Spieler 2 mit Karacho in eine Kolonne von Sonntagsfahrern gerast ist. Für den Sieg gibt's etwas Kohle und - wie für nahezu jede Aktion in GTA Online - sogenannte »Reputation Points«, gewissermaßen die Erfahrungspunkte des Spiels.
Damit steigt unser Charakter im Level auf, und wir erhalten zum Beispiel zusätzliche Missionen oder Zugang zu neuen Gegenständen oder Waffen. Außerdem gibt's hat jeder Charakter diverse Attribute wie zum Beispiel den Umgang mit Waffen oder Ausdauer. Je nachdem, was wir tatsächlich machen, trainieren wir unser Online-Alter Ego und verbessern es so nach und nach - wer beispielsweise viel mit Waffen hantiert, verbessert seine Zielgenauigkeit, wer viel läuft und sprintet, trainiert seine Ausdauer und kann später deutlich länger sprinten. Die beste Möglichkeit, um Reputationspunkte und Kohle einzusacken, gibt's in den Missionen.
Missionen nach Wunsch
Missionen sind überall in Los Santos und Umgebung verteilt und durch farbige Ringe markiert. Einfach reinstellen, und los geht's. GTA Online wärmt dabei allerdings keine Story-Missionen aus GTA 5 auf, sondern liefert komplett eigene Einsätze. Ja richtig gelesen, komplett neue. Hunderte davon - und mit steigendem Rang werden es mehr. Aber damit nicht genug: Mit dem eingebauten Missions-Editor können wir zum Beispiel auch den Schwierigkeitsgrad, die jeweiligen Ziele, äußere Bedingungen wie etwa das Wetter oder auch die verfügbaren Waffen manuell anpassen.
»Alle Missionen könnt ihr so oft spielen, wie ihr wollt« sagt uns Leslie Benzies, »für jeden Einsatz gibt es eine separate Highscore-Liste, in der ihr euch mit anderen Spielern vergleichen könnt«. Auch Rockstars Social Club ist in GTA Online eingebunden, hier teilt man auch eigene Inhalte wie Missionen, Rennen oder Deathmatch-Modi mit anderen Spielern.
Alle anderen Events und Aktivitäten starten wir ebenfalls über kleine bunte Ringe, dazu gehören zum Beispiel die bereits erwähnten Rennen, aber auch kompetitive Modi wie zum Beispiel Deathmatches oder Sportveranstaltungen. In letzteren können wir uns unter anderem beim Tennis, Golf, Base-Jumping oder auf dem Schießstand mit unseren Freunden messen. Bei so einer großen Auswahl wird es möglicherweise schwierig, überhaupt den Überblick zu behalten - typisch GTA eben. Wir konzentrieren uns aber erst mal auf die Mission, die vor uns über den Bildschirm flimmert.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.