Aktuell sieht alles ganz danach aus, als würde GTA 6 im Jahr 2025 erscheinen – und auch, als würde dann Donald Trump erneut Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sein. Genau das ist ein Szenario, das 2018 noch sehr unwahrscheinlich erschien und der Rockstar Games-Gründer Dan Houser war dafür sehr dankbar. Einem damaligen Interview zufolge sei das nämlich ein richtiges Horrorszenario. Der einzige Trost: Dan Houser hat mit dem Release von GTA 6 glücklicherweise nichts mehr zu tun.
GTA 6 erscheint wohl, wenn Donald Trump Präsident ist – worauf der Rockstar-Gründer gar keine Lust hatte
Darum geht's: Zum Release von Red Dead Redemption 2 hat der damals noch bei Rockstar Games amtierende Dan Houser ein GQ-Interview gegeben. Darin hat er sich darüber ausgelassen, wie froh er war, dass RDR2 keinen satirischen Ansatz verfolgt und in der Gegenwart spielt, sondern eben ein Western ist. Weil ein GTA zu Zeiten von Donald Trump vor ganz besonderen Problemen stehe.
Jetzt kommt es aber doch so: Donald Trump ist ein zweites Mal zum US-Präsidenten gewählt worden. Zumindest dann, wenn sich nicht noch überraschende Entwicklungen offenbaren, erscheint GTA 6 also tatsächlich doch während der zweiten Amtszeit des neuen, alten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.
Was ist daran problematisch? Es geht um den Ansatz und Anspruch des Spiels. GTA 5 war seinerzeit ein satirisch überzeichnetes, schrilles Zerrbild einer USA, wie sie sich im Jahr 2013 nur angedeutet hat. Aber was damals noch komplett übertrieben und überspitzt wirkte, wird in Teilen heutzutage immer mehr zur Realität. Das hat Dan Houser schon 2018 erkannt, es gilt im Jahr 2024 (oder eben 2025) aber natürlich noch viel mehr.
Das hat Dan Houser damals gesagt: Direkt zu Beginn des GQ-Artikels heißt es, Dan Houser sei "dankbar", GTA 6 nicht während der Trump-Ära zu veröffentlichen.
"Es ist wirklich unklar, was wir überhaupt damit machen würden, ganz zu schweigen davon, wie sehr sich die Leute darüber aufregen würden, was auch immer wir dann machen. Sowohl die intensive, liberale Entwicklung als auch der intensive Konservatismus sind sehr militant und sehr sauer. Es ist furchteinflößend und auch seltsam, und beide scheinen immer wieder ins Absurde abzudriften. Dementsprechend wäre es schwierig, daraus Satire zu machen. Einiges davon ist einfach schon jenseits jeder Satire. Es wäre innerhalb von zwei Minuten veraltet, alles verändert sich so schnell."
Wie wird GTA 6 damit umgehen? Die Frage muss natürlich unbeantwortet bleiben, bis das Spiel erscheint. Es gibt aber auch jetzt schon den einen oder anderen Hinweis darauf, in welche Richtung es gehen könnte. Der GTA 6-Trailer ist zwar krass, aber nicht krasser als das echte Leben. Spiel und Wirklichkeit haben sich angenähert.
Dan Houser kann es jetzt egal sein: Der Mit-Gründer von Rockstar Games hat sich schon 2020 aus dem Geschäft des Studios zurückgezogen und demnach mit dem GTA 6-Release überhaupt nichts mehr am Hut. Mittlerweile leitet er mit Absurd Ventures ein eigenes Entwicklerstudio. Dort will man "weirden Scheiß von verzweifelten Leuten" machen und das umfasst neben Spielen auch Bücher, Comics sowie Animations- und Live Action-Filme oder Serien. Als erstes kommt aber wohl ein Open-World Action-Adventure-Spiel.
Wie denkt ihr darüber: Kann GTA 6 in Zeiten wie diesen noch funktionieren? Glaubt ihr, dass es weiterhin versucht, satirisch und überspitzt das aktuelle Zeitgeschehen zu persiflieren?
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