Positionen einnehmen
Die »Zutaten« muss sich der Spieler vor jedem Job zusammensuchen. In unserem Fall ist zwar alles Nötige bereits vorhanden - ein Abschlepp-Truck, ein Müllauto sowie ein schneller Fluchtwagen - doch im fertigen Spiel werden wir vor jedem Überfall auf die Suche gehen müssen, um die Karren zu finden und in einer sicheren Garage abzustellen. Dabei ist nicht zwangsläufig festgelegt, welches Auto genau wir brauchen, bis auf einige Ausnahmen lässt uns das Spiel die freie Wahl, welches Fahrzeug wir wo und wann stehlen.
Lediglich die groben Parameter sind vorgegeben. Zum Beispiel »schneller Fluchtwagen«. Doch zurück zu unserem Job. Wir gehen in Stellung, um einen Geldtransporter auszunehmen - es handelt sich hierbei um einen der zahlreichen Überfälle, die zwar keine Auswirkungen auf die Story haben, uns aber mit Geld versorgen. Um den Heist einzuleiten, wechselt das Spiel automatisch zwischen den Figuren, während wir sie in Stellung bringen.
Richtig gelesen: Selbst wechseln dürfen wir in dieser Phase nicht, alles ist festgelegt. Zunächst stellen wir mit Michael das Müllauto mitten auf der Route des Geldtransporters quer, dann gehen wir mit Franklin in einer Seitengasse mit dem Truck in Position, schließlich positionieren wir Trevor mit dem Scharfschützengewehr auf einem Dach. Cool übrigens, dass sämtliche Waffen in den Ammunation-Läden mit Extras wie Laserzielmarkierungen oder Schalldämpfern aufrüstbar sind. Erst, wenn alles geschafft ist, dürfen wir wieder nach Belieben zwischen den Charakteren hin und her schalten.
Can you feel the »Heat«?
Der gepanzerte Geldtransport kommt in Sichtweite, hält vor dem Müllwagen und der direkt angrenzenden Gasse an, in der Franklin sich bereithält. Die Falle schnappt zu: Mit Vollgas rammt der Abschleppwagen den Transporter, wirft ihn auf die Seite. Michael klebt eine Sprengladung an die Hintertür. Mit einem lauten Knall bersten die Schlösser, die Wachmänner kommen herausgetaumelt.
»Aah, meine Ohren! Ich kann nichts hören!«, ruft einer, als Michael und Franklin ihnen signalisieren, sich auf den Boden zu knien. Der Transporter wird in Windeseile ausgeräumt, ganz wie im Film »Heat« von Michael Mann - ganz zufällig hat Michael übrigens eine Schwäche für Actionfilme. Doch die Cops sind schon unterwegs, eine Flucht scheint unmöglich. Die Gang bringt sich in Stellung: Michael und Franklin kauern hinter Mülltonnen und Betonklötzen, während Trevor alles vom Dach aus im Auge behält.
Streifenwagen rücken an, die Blaulichter tauchen den Ort des Hinterhalts in gespenstische Farben. Dann geht's los: Aus der Deckung ballern die Gangster auf die Ordnungshüter, die ihrerseits zurückschießen und sich hinter den offenen Türen ihrer Einsatzwagen verschanzen. Wir wechseln vom in Deckung kauernden Michael zu Trevor, schalten einige Cops mit gezielten Schüssen aus und nehmen die Polizeiautos unter Beschuss.
Die Benzintanks zerplatzen zu Feuerbällen, unsere »Wanted«-Anzeige füllt sich. Wie in den Vorgängerspielen rücken immer mehr Cops an, je höher sich die Anzeige füllt. Sogar ein Hubschrauber rückt an, den wir als Trevor mit einer Panzerfaust vom Himmel putzen. Der Nachschub an Polizisten versiegt, wir klettern in das Müllauto und folgen dem Navi bis zu unserem Versteck unter einer Freeway-Brücke.
Hier wartet bereits unser Fluchtauto. Doch bevor wir mit der Beute das Weite suchen, entledigen wir uns mit einer Handgranate des Trucks und etwaiger Beweise, die das Gesetz auf unsere Spur führen könnten. Und damit endet die Demonstration, die uns mit dem Verlangen nach mehr zurück lässt.
Das ultimative Open-World-Spiel?
Wow, was für ein Spiel! Nach den knapp 45 Minuten der Demo können wir ruhigen Gewissens sagen, dass Rockstar Games mit GTA 5 wohl ein Meisterstück abliefern wird, das alle bisherigen Open-World-Spiele weit in den Schatten stellt. GTA 5 ist ein spielerisches Amalgam der vorangegangenen Teile sowie der Erfahrungen und der Technik, die der Entwickler aus Spielen wie Red Dead Redemption und Max Payne 3 gewonnen hat.
Die weiten Landstriche mit der lebendigen Fauna (Pumas! Haie!) werden Bildschirm-Cowboys sehr vertraut vorkommen, während die Schießereien von der Dynamik des desillusionierten Ex-Cops profitieren. Selbst die Bullet-Time und der Dead-Eye-Modus finden Verwendung, wenn die Charaktere ihre Spezialfähigkeiten nutzen. Moment mal, Spezialfähigkeiten? Jeder Charakter hat eine Spezialisierung, die sich in einer besonderen Fähigkeit manifestiert.
Michael kann wie John Marston die Zeit einfrieren, um Ziele zu markieren, auf die er nach Ablauf einer kurzen Zeitspanne das Feuer eröffnet. Franklin kennt sich hingegen so gut mit Autos aus, dass sich für ihn während der Fahrt die Zeit verlangsamt, und er sozusagen in Bullet-Time durch die Rush Hour brettern kann. Der durchgeknallte Trevor hingegen bekommt einen gehörigen Nahkampfschub, durch den er so richtig die Sau rauslassen kann.
Die Version, die wir bei Rockstar Games sahen, lief auf einer PlayStation 3 und hatte mit den gewohnten Schwächen der Hardware zu kämpfen: Teilweise sehr starkes Kantenflimmern und spät nachladende Texturen kann man aber verschmerzen, da das Spiel verspricht, ein unvergleichliches Erlebnis zu werden, das die Hardware bis aufs letzte Quäntchen Rechenleistung ausnutzt. Fun-Fact: Franklins Spielfigur hat laut Rockstar mehr Texturen, als die gesamte NPC-Bevölkerung von GTA San Andreas zusammen. Und wer weiß, vielleicht kündigt Rockstar irgendwann ja eine noch schönere Version für PC, PS4 und Xbox 720 an. Zuzutrauen wär's den alten Geheimniskrämern.
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