Mit der Enthüllung von God of War, dem PS4-exklusiven Comeback von Kratos, hatten viele Fans der Reihe nicht gerechnet. Plötzlich gab es in der God of War-Logik nicht nur den Olymp und das Pantheon der griechischen Mythologie, sondern eben auch die nordische Götterwelt um Odin, Thor und Co. Da Kratos aber weiterhin als Protagonist dient, scheinen beide Mythologien im selben Universum zu spielen.
God of War im Test
Gott sei Dank generalüberholt
Und da drängt sich natürlich die Frage auf, ob diese Koexistenz eine Ausnahme ist, oder auch andere Religionskonstrukte gleichzeitig existieren. Glücklicherweise beantwortet God of War diese Frage gleich selbst, denn das Vater-Sohn-Abenteuer von Kratos und Atreus bestätigt gleich mehrere Mythologien als Kanon des Universums.
Achtung, ab diesem Absatz rücken wir in Spoilergefilde vor, falls ihr also unbedarft in das PS4-Spiel einsteigen wollt, solltet ihr jetzt aufhören zu lesen.
God of War - Kratos & das Alte Ägypten
Im Verlauf der Geschichte von God of War betreten Kratos und Atreus die geheime Kammer im Tempel des Tyr. Dort sind zahlreiche Schätze aus der ganzen Welt angehäuft und dort sehen wir auch Relikte aus der Vergangenheit des einstigen Spartaners. Eine griechische Vase, auf der Kratos mit seinen Chaos-Klingen abgebildet ist, lässt den Hitzkopf in Erinnerungen schwelgen, denen er eigentlich zu entfliehen versucht.
God of War
Zukünftige Serien-Teile bleiben bei der nordischen Mythologie
Wer sich diese Kammer aber genauer anschaut, entdeckt noch andere Artefakte, die entweder ganz deutlich oder zumindest dem Anschein nach, fremde Kulturkreise und Mythologien zitieren. Am deutlichsten zu erkennen ist die Anspielung auf das Alte Ägypten, immerhin setzt sich Atreus eine Pharaonenkrone auf, die er unter den Schätzen findet.
Aber auch in den Dialogen ist in God of War öfter die Rede von einem fernen Land in der Wüste, das ebenfalls über "sehr viele Götter" verfügt. Tatsächliche Gottheiten wie Osiris, Anubis oder Horus werden zwar nicht direkt benannt, aber es sind verschiedene altägyptische Symbole und Hieroglyphen zu sehen.
Kratos in China, Afrika & der Altsteinzeit?
Neben dem Alten Ägypten, das neben der nordischen, griechischen und römischen Mythologie wohl zu den bekanntesten Götterwelten gehört, findet sich in Tyrs Schätzen aber auch weitere Andeutungen auf andere Kulturen.
Der lange, geschwungene Drache aus Gold erinnert an das chinesische, beziehungsweise ostasiatische Fabelwesen Long. Das gutmütige Wesen gibt es in verschiedenen Formen, könnte aber ein Hinweis darauf sein, dass auch andere Wesen der chinesischen Mythologie wie der Affenkönig Sun Wukong im God of War-Universum existieren.
Diese Büste im Hintergrund erinnert auf den ersten Blick hingegen an den nordafrikanischen Raum und könnte womöglich ein Hinweis auf die Punier (Hauptstadt Kathargo) sein, die in der Antike im Konflikt mit dem Römischen Reich standen. Dort herrschte die phönizische Religion vor, in der beispielsweise der Gott Ba'al verehrt wurde.
Diese Figur scheint eine detailgetreue Nachbildung der Venus von Willendorf zu sein, die 1908 in Österreich ausgegraben wurde. Das Fruchtbarkeitssymbol ist nahezu 30.000 Jahre alt und wird grob der jüngeren Altsteinzeit zugeordnet.
Diesen Hirschschädel kann ich als Laie nicht zuordnen. Jedoch erinnert er mit seiner goldenen Verzierung an Kunstwerke nordamerikanischer Ureinwohner.
Klare Andeutungen der großen Weltreligionen wie dem Christentum, dem Judentum oder dem Islam gab es, meiner Meinung nach, in Tyrs Tempel nicht zu finden. Gut möglich also, dass monotheistische Religionen, also Religionen in denen nur ein Gott zu finden ist, keinen Platz im erweiterten God of War-Universum haben.
Das ist aber vor allem aus dem Grund verwirrend, weil Game Director Cory Barlog selbst sagte, dass in der Vergangenheit auch die christliche Mythologie als mögliches Setting für God of War-Spiele zur Debatte stand.
Welches Setting würdet ihr euch für ein God of War-Spiel wünschen?
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