God of War - Game Director äußert sich zum angeblichen Tod der Singleplayer-Spiele

Sind Singleplayer Spiele tot oder nicht? Diese Frage beschäftigt die Branche schon seit Jahren. Für God of War-Game Director Cory Barlog ist die Antwort eindeutig.

God of War-Director Cory Barlog bleibt Singleplayer-Spielen treu. God of War-Director Cory Barlog bleibt Singleplayer-Spielen treu.

Nicht erst seit Fortnite, PUBG und Co. wird der angebliche Tod des klassischen Singleplayer-Spiels immer wieder vorausgesagt, setzen große Publisher vermehrt auf das "Games as a Service"-Modell. Das heißt aber nicht, dass es nicht noch Entwickler gibt, die fest überzeugt vom Konzept eines Story-basierten Spiels für nur einen Spieler sind. Zu ihnen zählt auch Cory Barlog, Game Director von God of War.

Schon vor einigen Wochen äußerte er sich darüber, dass er Singleplayer-Spiele als wichtig erachtet und nun springt er erneut für sie in die Bresche. In der aktuellen Episode von IGN Expert Mode bezeichnet er sie als "Phönix", als mythologischen Vogel, der am Ende seines Lebenszyklus verbrennt, nur um aus seiner eigenen Asche wiedergeboren zu werden.

"Singleplayer-Spiele sind aktuell wie ein Phönix. Wir gehen durch Ebbe und Flut. Spiele verändern sich durch verschiedene kreative Köpfe, die sich einmischen und sagen: 'Hey, ich habe da diese verrückte Idee!'"

Der aktuelle Trend sei zwar Battle Royale, das heißt allerdings nicht, dass es nicht noch Raum für andere Erfahrungen geben oder diese verschwinden würden. Es würde lediglich bedeuten, dass das etwas sei, auf das wir uns gerade konzentrieren würden. Außerdem seien sie nichts für jeden - ihn selbst eingeschlossen.

"Ich will nicht an Spielen arbeiten, die keine Story-Komponente haben, sie ist es, was mich anzieht. Wettkampf motiviert mich nicht. Das heißt nicht, dass Wettkämpfe schlecht sind, es heißt nicht, dass Wettkampf-basierte Spiele schlecht sind, weil ich liebe es, dass sie existieren. Aber sie sind nicht mein Ding."

Laut Cory Barlog wird es immer einen Platz sowohl für Singleplayer- als auch für Multiplayer-Spiele geben, die Beliebtheit der beiden Erfahrungen würde sich nur immer wieder verändern. Es sei kein Wettkampf zwischen Single- und Multiplayer, keiner von ihnen sei lebendig oder tot. Vielmehr sollten wir die beiden Genres als eine Art Schrödingers Katze sehen, die gleichzeitig lebendig und tot sein kann.

Die Zukunft von Singleplayer-Spielen

Zuletzt machte Call of Duty mit dem Gerücht auf sich aufmerksam, dass das im Herbst erscheinende Black Ops 4 angeblich ohne eine Kampagne erscheinen würde und auch die von Rainbow Six: Siege wurde Zugunsten eines 10 Jahre langen Supports eingestellt.

Uncharted-Autorin Amy Henning ist unterdessen der Meinung, dass viele Spieler Singleplayer-Titel lieber online als Let's Play sehen als selbst erleben wollen. Diese Aussage tätigte sie im Rahmen der großen Singleplayer-Diskussion kurz nach der Schließung von Visceral Games, das die Einstellung ihres Star Wars-Projekts mit sich zog.

Andere Entwickler wollen sich davon allerdings nicht entmutigen lassen. Witcher-Entwickler CD Project Red verspricht nicht nur eine starke Kampagne für Cyberpunk 2077, sondern erklärt auch, dass sie "die Gier anderen überlassen" würden. Bethesda startete im Dezemner 2017 Kampagne, um Singleplayer-Spiele zu "retten" und auch Sony beteuerte immer wieder, der Einzelspielererfahrung treu bleiben zu wollen.

Das zumindest sollte niemanden überraschen, feierte der Publisher in den letzten Monaten mit Spielen wie Horizon Zero Dawn und God of War enorme Verkaufsverfolge. Erst gestern wurde bekannt, dass God of War das bisher am schnellsten verkaufte PS4-Exklusivspiel aller Zeiten ist.

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