Um God of War rankt sich schon jetzt eine Vielzahl an Theorien, von denen manche auf Hinweisen aus dem Spiel, manche auf der nordischen Mythologie und manche auf einer Mischung aus beidem beruhen.
Reddit-User ASimpleRascal hat ebenfalls Spiel und Überlieferungen zu Rate gezogen, um seine Theorie zu untermauern: Odin könnte im nächsten Teil der Serie auf unsere Hilfe angewiesen sein, ob er Kratos und Atreus jetzt mag oder nicht.
Spoilerwarnung
Die Fantheorie basiert auf dem Ende von God of War sowie der letzten geheimen Filmsequenz. Wenn ihr das Spiel noch nicht beendet habt und euch keine wichtigen Punkte vorwegnehmen möchtet, lest besser erst weiter, wenn ihr God of War durchgespielt habt.
Wer God of War durchgespielt hat (und alle anderen mögen jetzt bitte wegklicken, damit sich ihnen nicht ein wichtiger Storypunkt zu früh offenbart) weiß, dass der eigentlich unsterbliche Baldur besiegt wird, weil ein Stich mit dem Mistelzweigpfeil an Atreus' Köcher ihn verwundbar machte.
Voraussetzung: Baldurs Verwundbarkeit
Dabei halten sich die Entwickler genau an die Edda, eine Sagensammlung mit Liedern über die Entstehung und Heldentaten der nordischen Götter. Darin macht Baldurs Mutter Freya ihren Sohn unverwundbar, in dem sie jedes Wesen und jeden Gegenstand auf der Welt schwören lässt, dass sie Baldur kein Leid antun werden.
Das ist nicht nur deswegen wichtig, weil Freya ihren Sohn liebt: Baldurs Tod wäre außerdem der erste Schritt in Richtung Ragnarök, die nordische Götterdämmerung. Wenn der Junge nicht sterben kann, kann auch die Apokalypse nicht beginnen.
Wie die meisten Fans von Heldensagen jedoch wissen dürften, hat jede Unbesiegbarkeit ihre Schwachstelle. Sigfried hat beim Baden in Drachenblut übersehen, dass ein Lindenblatt auf seine Schulter fiel und die Stelle somit verwundbar blieb.
Achilles wurde von seiner Mutter in den Styx getunkt, behielt jedoch genau an dem Teil seiner Ferse, an dem seine Mutter ihn hielt, einen wunden Punkt zurück. Und in Baldurs Fall hat Freya einen kleinen Mistelstrauch nicht nach seinem Schutz gefragt, weil er ihr zu jung erschien. Böser Fehler.
Woher wusste Faye von Baldurs Schwachstelle?
Loki, verkleidet als mysteriöse Frau, erfährt dieses pikante Detail von Freya selbst und nutzt es dann, um Baldur zu töten. Das ist in der God of War-Welt jedoch nicht möglich, denn Atreus ist Loki und war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht am Leben. Hier würde es mehr Sinn machen, wenn es sich bei der Frau um Faye handelt, Atreus' Mutter.
Faye ist nämlich die einzige, die bei Waffenschmied Sindri Mistelzweigpfeile bestellt. Mistelzweig ist kein besonders hartes Material, weswegen es keinen kriegerischen Grund für die Waffenbestellung gibt. Immerhin hat sie ja auch den Leviathan bei den beiden Brüdern in Auftrag gegeben. Baldur machte seit langem Jagd auf sie, weswegen sie allen Grund hatte, sich Waffen für ihre Verteidigung zurechtzulegen.
Faye starb jedoch, bevor Sindri mit den Pfeilen fertig war. Als der Schmied von ihrem Tod erfuhr, behielt er die Pfeile bei sich, und gab sie Fayes einzigem weltlichen Überbleibsel: ihrem Sohn Atreus. Der trägt den Mistelzweig an der Brust, verletzt Baldur und macht ihn sterblich, woraufhin Kratos ihn tötet und sich und seinen Sohn damit zu den unbeliebtesten Personen in Asgard macht.
Theorie 1: Atreus soll weinen
Aber da das Kind nun schon in den Brunnen (beziehungsweise in die Unterwelt) gefallen ist, geht es jetzt darum, ihn wieder rauszuholen. Wir erinnern uns: ein toter Baldur bedeutet den Weltuntergang, und das möchte niemand. In der Edda steigt einer von Odins anderen Söhnen herab, nur um von Hel, der Herrin der Unterwelt, eine Absage erteilt zu bekommen. Nur, wenn wirklich jedes Wesen und jeder Stein Baldurs Tod beweint, kann er zurückkehren.
Das stieß auf die gleichen Probleme wie der Unverwundbarkeitszauber. Ein Lebewesen weigerte sich, um ihn zu weinen: Eine Riesin, deren Name schlicht "Danke" lautet. Allerdings handelte es sich dabei wiederum um Loki incognito. Baldur blieb in der Unterwelt, und der dreijährige Fimbulwinter, der Vorbote des Ragnarök, begann.
In God of War klopft Thor, Donnergott und Odins Sohn, drei Jahre nachdem Kratos Baldur tötete, an die Hütte, in der Vater und Sohn leben. Wir vermuteten bis jetzt, dass er, wie sein Bruder damals, Streit sucht. Was aber, wenn er Hilfe braucht? Offensichtlich haben Kratos und Atreus nicht über Baldurs Tod geweint, und damit würden die beiden noch auf Thors Tränenliste fehlen. Da der Fimbulwinter nur drei Jahre dauert, wäre zu diesem Zeitpunkt allerhöchste Eisenbahn.
Theorie 2: Atreus soll in die Unterwelt
Vielleicht sollen die beiden aber auch persönlich in die Unterwelt hinabsteigen und Baldur zurückholen. Es gibt nämlich ein großes Problem mit Hels Bedingungen: Die Herrin der Unterwelt ist Lokis Tochter, und in God of War ist Atreus (der in Wirklichkeit Loki ist) definitiv noch kein Vater. Wenn sie also nicht weinen wollen, können sie wenigstens nach Helheim hinabsteigen um Baldur zurückzuholen, denkt sich Odin wahrscheinlich.
Dann ergeben sich zwei Möglichkeiten: Kratos und Atreus reisen im nächsten God of War nach Helheim. Oder die beiden verweigern die Hilfe, Ragnarok bricht aus und neben der drohenden Götterdämmerung haben Vater und Sohn auch noch einen wirklich wütenden Göttervater samt gewalttätiger Rasselbande am Hals. Die beiden hätten damit also die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Das ist jedoch nur dann valide, wenn die Entwickler der Edda streng folgen. Es ist jedoch zu erwarten, dass sie sich ab und an künstlerische Freiheiten zugunsten von Spannung und Inszenierung nehmen. Immerhin ist Loki ja auch eigentlich der Sohn von zwei Riesen (wobei Kratos auch als ziemlich riesig gelten könnte) und Odins Blutsbruder.
Ob der Reddit-User mit der Theorie Recht hatte, erfahren wir spätestens in God of War 2, für das vermutlich bereits neue Entwickler eingestellt wurden. Wie immer handelt es sich hier natürlich nur um eine Theorie, aber wir würden trotzdem gerne wissen, was ihr darüber denkt.
Glaubt ihr, dass die Fantheorie Sinn macht?
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