André Horn
Wir hatten viel Herz und wenig Plan. Das war gut, denn ohne Ahnung hat man auch keine Angst. Als ich bei IDG anfing, hatten wir zehn Wochen zum Erscheinungstag, keine Redakteure, dafür aber tausend Fragen und Probleme.
Und alles immer mit der großen Schwester und ihren guten Ratschlägen im Nacken: „Könnt ihr natürlich so machen, aber bei GameStar ist das anders, und wir verkaufen immerhin 38 Trillionen Hefte im Monat…“. Wenn ich auf alles gehört hätte, hätte es zum Beispiel nie einen TestCheck gegeben („so was schaut sich doch keiner an“).
Ein Hoch an dieser Stelle auf Gunnar, der dank GameStar-Background und diplomatischem Geschick auch in Stressphasen alles zusammengehalten hat. Am Ende wurde GamePro, musste ja so kommen, die wilde, rebellische kleine Schwester: immer etwas lauter, immer etwas böser, und immer die letzte auf Parties. Mittlerweile sind beide Schwestern älter geworden, verstehen sich super und wohnen sogar zusammen.
Aber für ein kleines bisschen unreife Horrorshow wird die GamePro hoffentlich auch in den nächsten zehn Jahren gut sein. Das würde mich als (Mit-)Vater sehr stolz machen.
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