Der Lizenzvertrag zwischen EA und der FIFA läuft Ende dieses Jahres aus, und die Vorstellungen für eine Verlängerung liegen bisher weit auseinander. Schon seit einigen Monaten gibt es deshalb immer wieder Sticheleien beider Parteien, um die jeweils andere Seite ein wenig unter Druck zu setzen. Dass die Fußball-Serie von EA nach der Veröffentlichung von FIFA 23 umbenannt wird, ist ein realistisches Szenario. Das bestätigen auch überraschende Aussagen von EA-Chef Andrew Wilson.
FIFA-Lizenz „behindert“ den Fortschritt
In einem internen EA-Meeting sagte Wilson, dass er fast nur Vorteile sehe, sollte die Kooperation mit der FIFA ab 2023 beendet werden. Zwar habe man für mehr als 30 Jahren eine fruchtbare Zusammenarbeit gehabt, doch seiner Meinung nach habe die Bedeutung der FIFA-Videospiele die des Fußballverbandes überstiegen, und jetzt sei es an der Zeit, die Zukunft des Franchise in den Fokus zu stellen. EAs Vorteile durch den Deal, seien einfach nicht mehr genug (via VGC):
Was wir in einem Jahr ohne Weltmeisterschaft von der FIFA bekommen sind vier Buchstaben auf einer Box, in einer Welt, in der die meisten Leute die Box nicht einmal sehen, weil sie Spiele digital kaufen. Wir haben 300 andere Lizenzen, die uns die Inhalte liefern, mit denen unsere Spieler am meisten interagieren.
Für die Lizenzen braucht EA die FIFA also nicht. Mehr dazu hier:
Ende in Sicht: Offenbar ist die Entscheidung über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit noch nicht endgültig gefallen, doch Wilson würde sich „nicht wundern“, wenn es zu einem Bruch kommt. Durch neue Arten der Monetarisierung glaubt der EA-Chef, dass dieser Schritt dem Publisher am Ende mehr Geld einbringen würde. Und die eine Milliarde Dollar, die für die FIFA-Lizenz alle vier Jahre fällig werden würde, könnte man sich auch sparen.
Diese Vorteile sieht EA, wenn FIFA umbenannt wird
Weg frei für andere Kooperationen: Laut Wilson hat die FIFA das Recht, bestimmte Lizenzen für die Fußballspiele von EA zu sperren oder einzuschränken. Manche Marken - konkret wird Nike genannt - können nicht „tiefer in das Spiel integriert werden“, da der Verband Exklusiv-Deals wie beispielsweise mit Adidas pflegt.
Kein Hallenmodus wegen der FIFA? Noch viel mehr dürfte Fans aber interessieren, dass dies offenbar auch auf Spielmodi zutrifft. Warum gibt es in FIFA seit vielen Jahren keinen Hallenmodus mehr? Anscheinend weil die FIFA das untersagt hat. Zumindest impliziert Wilson das, wenn er von Spielen „abseits des 11 gegen 11“ spricht, die nicht in der Lizenz enthalten seien.
Mit FIFA 22 ist die Serie so richtig auf den neuen Konsolen angekommen:
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Ist EA gar nicht schuld, dass wir jedes Jahr ein ähnliches Produkt bekommen?
Fast jeder neue Ableger der FIFA-Reihe muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass es sich im Prinzip um das selbe Spiel wie im Vorjahr, nur mit einigen marginalen Neuerungen und aktualisierten Lizenzen, handelt. Der Grund liege laut Wilson aber nicht in den kurzen Entwicklungszyklen, sondern in den Beschränkungen durch die FIFA.
Bei EA sehe man das Verlangen der Fans nach einem schnelleren Fortschritt und mehr Änderungen, aber da man immer wieder mit der FIFA Rücksprache halten müsse, sei das „sehr schwer, und wir kommen langsamer voran, als wir das gerne hätten“. Andrew Wilson wünscht sich für die Zukunft „mehr Freiheiten, um wirklich kreativ sein zu können“. Diese Freiheit gibt es aber wohl nur ohne die vier Buchstaben auf der Box.
Findet ihr, EA sollte die FIFA-Serie neu benennen?
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