Fernseher sind ein eher langlebiges Produkt und werden daher nur sporadisch ausgetauscht. Alle paar Jahre gibt es aber dann doch sinnvolle Gründe für ein neues TV-Gerät - beispielsweise der Release einer neuen Konsolen-Generation oder einer Technik, die sich als Standard etabliert. Zwar gibt es auch 2013 nur für wenige Nutzer praktische Gründe ein gutes Full-HD-Gerät gegen ein neueres Modell auszutauschen, Besitzer älterer Fernseher aber könnten bei den neuen Modellen den einen oder anderen Anreiz zum Neukauf finden.
Hoch aufgelöst: Full HD, Ultra HD (4K) und 3D
Nachdem die Full-HD-Auflösung 1.920x1.080 Pixel sich schon seit einiger Zeit im TV-Bereich durchsetzen konnte und auch weiterhin als Standard gilt, tut sich die nächste Ausbaustufe in Sachen Auflösung noch schwer. »UHD« - Ultra High Definition mit 3.840x2.160 Pixeln (auch als Ultra HD oder 4K bezeichnet) gilt in der Branche zwar als großer Trend für die TV-Zukunft, wird von vielen allerdings eher skeptisch betrachtet, da es noch kaum entsprechend aufgelöstes Filmmaterial gibt. Zwar wird bereits vieles in der entsprechenden Auflösung aufgezeichnet, der Weg zu den 4k-Fernsehern ist aber noch das Problem. Dazu kommen die auch 2013 noch sehr hohen Preise für 4K-Fernseher, selbst vermeintliche Preisbrecher wie die neuen Sony-Modelle für 4.999 US-Dollar (der Euro-Preis ist wahrscheinlich identisch) kosten deutlich mehr als selbst sehr gut ausgestattete Full-HD-Fernseher.
Zur 2013er-TV-Kollektion der fünf großen TV-Hersteller (Samsung, Sony, Panasonic, Philips und LG) gehören die neuen 4K-Modelle aber auf jeden Fall dazu - wer bereit ist, 5.000 Euro und mehr für einen Fernseher auszugeben, kann sich daher überlegen, gleich ein Modell mit (aller Wahrscheinlichkeit nach) zukunftssicherer Auflösung zu wählen.
Zwar werden die kommenden Konsolen von Microsoft und Sony keine Spiele in 4K darstellen können - dafür reicht weder die Leistung der verbauten Komponenten noch die Bandbreite von HDMI 1.4a - Filme und Fotos hingegen lassen sich mittels der Sony Playstation 4 und voraussichtlich auch mit Microsofts kommender Xbox-Generation in 4K auf den Fernseher bringen. Allerdings bleibt die Frage, wo diese Filme herkommen sollen. Immerhin herrscht auf Blu-ray-Discs ein, angesichts der für 4K-Filme nötigen Kapazitäten, eingeschränktes Platzangebot während auch das Streaming von mehreren hundert Gigabyte selbst für schnelle Internetzugänge eine Herausforderung darstellt.
Mit neuen Kompressionsstandards wie H.265 (auch »HEVC« - » High Efficiency Video Codec« genannt) gibt es allerdings bereits vielversprechende Lösungsansätze für das Problem. Achtung: Die ersten 4K-Blu-ray-Player, die derzeit erscheinen, skalieren die Full-HD-Auflösung einer gängigen Blu-ray nur auf 4K hoch und werden künftige 4K-Blu-rays (mit mehr Speicherplatz als die momentanen) ziemlich sicher nicht abspielen können - denn es gibt noch nicht einmal einen Standard dafür. Zudem ist die Bezeichnung »4K« bislang mit keinerlei Auflagen verbunden, sodass jeder Hersteller nach Belieben mit »4K« werben kann.
Oft scheint es, als hätte sich der noch letztes Jahr allgegenwärtige 3D-Hype schon wieder in Wohlgefallen aufgelöst. Dem ist nicht so, so gut wie jedes neue TV-Modell abseites der absoluten Einsteigerklasse bietet 3D-Funktionen - je nach Hersteller oder Modell mittels passiver Polfilter-Technik oder mit aktiven Shutterbrillen. Stereoskopisches 3D wird allerdings praktisch gar nicht mehr wahrnehmbar beworben, es ist zum Standard-Feature aktueller Fernsehgeräte geworden. Und ist damit - allen Diskussionen um Sinn und Nutzen der stereoskopischen 3D-Darstellung zum Trotz - im Alltag angekommen.
Clever und Smart
So ziemlich jeder aktuelle Fernseher läuft unter dem Begriff »Smart TV«, verfügt also über (zumindest rudimentäre) Netzwerkfähigkeiten. Viel Spaß bringen diese Funktionen bei zahlreichen Modellen allerdings nicht, zu schwach ist der für die smarten Fähigkeiten verantwortliche Prozessor. Die neue TV-Generation setzt nun zumindest zum größten Teil auf schnellere Hardware, die Hersteller trauen sich sogar an ARM-Prozessoren mit zwei oder gar vier Rechenkernen heran. Damit schlägt in einigen der 2013er-Fernseher ein Rechenherz, das der Tablet-Mittelklasse sehr ähnlich ist und auch ähnliche Funktionen bereitstellt.
Die Bedienung der Smart-TVs wurde in den letzten Jahren immer wieder überarbeitet nachdem schnell klar war, dass eine klassische Fernbedienung für die zunehmenden Internetfähigkeiten nicht mehr ausreicht. Sprach- und Gestensteuerungen, in die Fernbedienung integrierte Mini-Tastaturen und Trackpoints - die Hersteller experimentieren immer noch, eine einheitliche Bedienungsstrategie fehlt dem TV-Segment bislang. Praktisch sind Apps für Smartphone und Tablet, zumindest wenn sich mit diesen nicht nur die Lautstärke und der Senderkanal des Fernsehers steuern lässt. Hersteller wie LG, dessen Remote-Apps jahrelang fast unbrauchbar waren, ermöglichen für die 2013er-Produkte immerhin die Einblendung einer virtuellen Tastatur in der App, sodass die Mediensuche und die Eingabe von Web-Adressen stark erleichtert werden.
Wie aktuelle Gerüchte besagen, soll Apple mit seinen noch in diesem Jahr erwarteten Fernsehgeräten bei der Bedienung noch einen Schritt weitergehen und jedem Gerät ein technisch abgespecktes Tablet zur Bedienung anstatt der klassischen Fernbedienung beilegen. Angesichts der zu erwartenden Preise für einen potenziellen iTV dürfte sich Apple eine solche Luxusausstattung erlauben können.
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