Mit Shadow of the Erdtree erwartet uns diesen Juni FromSoftwares bisher größte Erweiterung und gleichzeitig der einzige DLC für Elden Ring. Entsprechend hoch sind die Erwartungen aller Elden Lords, die bereits mit geschärften Klingen und scharrenden Füßen vor den Eingangstoren vom Schattenreich des Erdbaums stehen.
Ich habe mich im Rahmen eines Anspielevents bereits vorab ins DLC-Gebiet gewagt und kann euch nach drei Stunden genauer – und spoilerfrei – sagen, was euch in Shadow of the Erdtree erwartet. Und vor allem: wie schwer der Ausflug ins Schattenreich wird.
Die Eckdaten zum DLC im Überblick:
- Elden Ring: Shadow of the Erdtree (Erweiterung)
- Release: 21. Juni 2024
- Plattformen: PC, PS5, PS4, Xbox Series X/S, Xbox One
- Preis: 39,99 Euro
Erste Spielszenen zeigt euch der untere Trailer zu Shadow of the Erdtree:
Die wichtigste Frage zuerst: Wie schwer wird's?
Eine wichtige Info vorab: Ich habe Elden Ring zuletzt im Release-Zeitraum gezockt, meine letzte Spielsession liegt also gut zwei Jahre zurück.
Als Wiedereinsteigerin mit längerer Pause ging bei mir also ganz schön die Pumpe, als ich im Rahmen des Events ins Schattenreich geworfen wurde. Denn: Insbesondere FromSoftwares Souls-DLCs sind bekannt dafür, im Vergleich zum Hauptspiel in Sachen Schwierigkeitsgrad noch einmal ordentlich anzuziehen. Grüße gehen raus an die Bloodborne-Erweiterung The Old Hunters, die mich damals wirklich gebrochen hat.
Also: Hat mich auch Shadow of the Erdtree geschunden und an meiner Jobwahl zweifeln lassen? Um es kurz zu machen: Nein. Ich kam trotz einiger blauer Flecken gut zurecht und habe während meiner dreistündigen Session viel gesehen, neue Waffen ausprobiert, mich einem fiesen Boss gestellt und erste handfeste Eindrücke von der neuen Map gewonnen.
Gerade für Wiedereinsteiger*innen, die sich nicht unbedingt zu den absoluten "Elden-Pros" zählen würden, aber dennoch etwas Souls-Erfahrung mitbringen, kann ich Entwarnung geben. Wenn auch eine vorsichtige, denn natürlich müsst ihr für den DLC einige essentielle Voraussetzungen erfüllen.
Was sind die Grundvoraussetzungen, um in Shadow of the Erdtree bestehen zu können?
Laut Miyazaki befindet sich die Erweiterung in puncto Schwierigkeitsgrad auf einem Level mit dem Endgame des Hauptspiels. Wer in Elden Ring also noch nicht so weit gekommen ist, braucht es sehr wahrscheinlich erst gar nicht versuchen.
Eine weitere wichtige Info: Mein Charakter, der mir während des Anspieltermins gegeben wurde, befand sich auf Stufe 150.
Wie ihr letztendlich im DLC zurechtkommt, hängt natürlich auch ganz stark von eurem individuellen Skill und eurer Ausrüstung ab, mit einem Charakter-Level von 150 habt ihr dennoch einen guten Richtwert zur Hand.
Ich entschied mich bei meiner Session übrigens für einen Knight mit Fokus auf Dexterity (Geschick), also einen Charakter, der sich aufgrund leichter Ausrüstung flink bewegt und blitzschnell zuschlägt. Damit habe ich mich ohne große Frustmomente durch Standard-Gegner geschnetzelt. Die Betonung liegt auf "Standard", denn bei den Bossen habe ich mehr geknabbert. Aber dazu kommen wir weiter unten.
Übrigens, was uns in SOTE erzählerisch erwartet, fasst Kollegin Samara für euch zusammen:
Mehr Zugänglichkeit dank Hilfsmittel
Zwei wichtige Dinge, die SOTE im Vergleich zu den DLCs aus der Dark Souls-Reihe oder Bloodborne zugänglicher machen: Erstens findet ihr in der Erweiterung starke neue Geister- und Kriegsaschen sowie coole zusätzliche Waffen.
Welche neun Waffentypen gibt es?
SOTE führt zehn neue Waffentypen ein, darunter beispielsweise einen Schildspeer, mit dem ihr Angriffe abwehren. aber gleichzeitig auch ordentlich austeilen könnt – also eher etwas für die vorsichtigen Gemüter. Jedoch spielt sich der Schildspeer dadurch sehr langsam und behäbig. Weitaus flinkere Attacken lassen sich beispielsweise mit den Red Bears Claws ausführen. Eine Schlagwaffe, die Martial Arts-Angriffe ermöglicht. Nachteil hier allerdings: Damit habt ihr eine eher geringe Reichweite und nur wenig Durchschlagskraft.
Ich habe natürlich nicht alle Waffentypen ausprobiert, aber hier scheint etwas für jeden Spielertypen dabei zu sein. Alle neuen Waffentypen fassen wir in diesem GamePro-Artikel für euch zusammen.
Ich habe beispielsweise einen Spirit mit einer riesigen Keule heraufbeschworen, der ordentlich ausgeteilt und mir mehrmals aus der Patsche geholfen hat. Und ich habe mich mit einem neuen Großschwert namens Milady ausgetobt. Die Klinge überzeugt mit ihrer großen Reichweite und ermöglicht zugleich mächtige und – aufgrund ihres leichten Gewichts – besonders schnelle Angriffe. Die perfekte Waffe für einen Dex-Build also.
Und zweitens, SOTE bietet eine neue "Fortschrittsmechanik", die euch das Leben zusätzlich erleichtert. Überall im DLC-Gebiet verteilt könnt ihr jetzt nämlich zwei unterschiedliche Arten von Fragmenten finden:
- Scadubaum-Fragmente (engl.: Scadutree Fragments) – geben einen Boost auf Angriff und Verteidigung eures Charakters
- Segen der Verehrten Geisterasche (engl.: Revered Spirit Ash Blessings) – geben einen Boost auf Angriff und Verteidigung eurer Geisterbeschwörungen
Bei den Scadubaum-Fragmenten und Segen der Verehrten Geisterasche handelt es sich um Consumables, die ihr an den Orten der Gnade einlöst. Diese geben euch dauerhafte Boosts, die allerdings ausschließlich im DLC-Gebiet bestehen. Außerhalb davon, also in der Spielwelt des Hauptspiels gelten diese Boosts nicht und werden entsprechend zurückgesetzt. Beim Erkunden des Schattenreiches bin ich ohne großen Suchaufwand über eine Handvoll Fragmente und Blessings gestoßen und konnte mir so schon frühzeitig zusätzliche Vorteile verschaffen.
Damit ist SOTE aber trotzdem kein Spaziergang: Neben dem erforderlichen Charakterlevel ist eine gewisse Grundvertrautheit mit dem Kampfsystem von Elden Ring zwingend von Nöten. Denn insbesondere die neuen Bosse haben es in sich.
Hier will ich aus Spoilergründen gar nicht so viel verraten, nur so viel: An einer Stelle habe ich mir an einem Endgegner die Zähne ausgebissen, da dieser etliche Tricks auf Lager hatte, die mich komplett überrumpelt haben. Schnelle, schwer einzuschätzende Bewegungen in alle möglichen Richtungen, niederschmetternde Attacken und verheerende Flächenangriffe, denen ich nur schwer ausweichen konnte. Spätestens hier ist Skill und insbesondere Durchhaltevermögen gefordert. Also ganz so, wie ich es von FromSoftware-Spielen erwarte.
Und falls ihr euch fragt: Den Boss habe ich nicht geschafft, dafür fehlte mir schlichtweg die Zeit. Insgesamt soll es in Shadow of the Erdtree übrigens zehn neue Hauptbosse geben.
Das erwartet euch im neuen Areal
Meine verbleibende Spielzeit habe ich hingegen lieber dafür aufgewendet, um mir das neue Areal genauer anzusehen. Oder eher gesagt: Das Gebiet, das ich während meiner Session erkunden konnte. Ich habe bislang nur einen Bruchteil der neuen Map gesehen, und bereits dieser war so groß, dass ich mich hier locker fünf bis zehn Stunden hätte aufhalten können.
Miyazaki hat in einem Interview bereits erwähnt, dass das neue Areal größentechnisch dem Hauptspiel-Startgebiet Limgrave entsprechen soll. Konkret erwartet euch dabei der gewohnte Mix aus Open World, kleineren linearen Dungeons und größeren Legacy Dungeons.
Während meines Anspielausflugs erkundete ich beispielsweise Belurat, eine Festung, die hinsichtlich Aufbau an Schloss Sturmschleier erinnert, also viele Abzweigungen und größere wie kleinere Räume bietet, in denen zahlreiche Gegner wie beispielsweise riesige Skorpione auf euch warten.
Daneben streifte ich durch ein verlassenes Dorf, in dem sich Fangschrecken-artige Insekten tummelten, sowie durch eine zerstörte Festung voller angriffslustiger Wächter. Und ich stolperte in einen Dungeon bzw. Mausoleum, in dem mir ein nahkampfstarker, optionaler Ritter-Boss mit einem Zweihänder den Hintern versohlte.
Dabei traf ich natürlich auch auf eine Handvoll neuer NPCs mit frischen Quests. Ein Charakter drückte mir beispielsweise die Aufgabe auf, sechs im Schattenreich verteilte Kreuze für ihn zu finden. Und ich lernte Redmane Freyja kennen, die sich nach einem kurzen Schnack als Helferlein beim oben angesprochenen Boss beschwören ließ. Wie viele neue NPCs es genau geben wird, kann ich aber noch nicht sagen. Über die Qualität der Quests kann ich mir an dieser Stelle ebenfalls kein Urteil erlauben. Da müsst ihr euch bis zum Test gedulden.
Never change a funktionierende Formel
Aber um es kurz zu machen: Es gibt jede Menge zu entdecken, jede Menge zu tun. More of the Same also, aber im komplett positiven Sinne. FromSoft führt zwar sinnvolle Neuerungen wie die Fragmente und Blessings ein, die den DLC auch für Nicht-Pros zugänglich machen, darüber hinaus hält sich das japanische Studio aber an die bewährte Formel. Und die funktioniert eben fantastisch.
Mit Shadow of the Erdtree erwartet euch ein Spiel in einem Spiel, das genau da weitermacht, wo Elden Ring aufgehört hat. Ein Traum für Fans des Hauptspiels und die perfekte Gelegenheit für alle, die wieder einsteigen wollen.
Freut ihr euch auf Shadow of the Erdtree? Und seid ihr für die neuen Herausforderungen bereit?
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