Eklat bei der Verleihung des Deutschen Computerspielpreises (DCP): Das Münchner Entwicklerstudio Mimimi Productions (Shadow Tactics) hat die Annahme des mit 40.000 Euro dotieren Preises für Bestes Game Design verweigert. Stellvertretend für das gesamte Team betrat der Lead Designer Dominik Abé die Bühne und sagte: "Leider können wir heute keine Preise annehmen." Eine weitere Begründung lieferte das Team auch auf unsere Nachfrage hin nicht. Man wolle sich dazu an diesem Abend nicht mehr äußern.
Der Grund für die Ablehnung des Preises könnten Unstimmigkeiten während der Hauptjury-Sitzung des Deutschen Computerspielpreises sein, bei der aus den Nominierungen der Fachjurys die Sieger gewählt werden. Am heutigen Abend erreichte die Mitglieder des Bundesverbands der deutschen Games-Branche (GAME) eine interne E-Mail, die uns vorliegt.
In eigener Sache
Die GameStar-Redakteurin Petra Schmitz war Mitglied der diesjährigen DCP-Jury. Sie war allerdings ausschließlich in den Fachjurys aktiv und hat nicht an der separat stattfindenden Sitzung der Hauptjury teilgenommen, bei der es zu den Unstimmigkeiten kam.
In dem Dokument erklärt der Vorstandsvorsitzende, Stefan Marcinek, dass man aufgrund von Auffälligkeiten die Stimmprotokolle geprüft habe und "in den meisten Kategorien Stimmen fehlten, deren Verbleib nicht festgestellt werden konnte, da keine Enthaltungen oder Abwesenheiten gezählt wurden." In drei Preiskategorien seien die Abstimmungsergebnisse so knapp, dass die fehlenden Stimmen besonders relevant seien.
Sowohl der Bundesverband als auch einige Juroren hätten wegen der Unregelmäßigkeiten bereits vor Ort Beschwerde eingelegt und eine Neuabstimmung gefordert. Diese sei aber durch Mehrheitsbeschluss abgelehnt worden. GAME ist jedoch der Ansicht, dass nur eine solche Neuabstimmung der Kategorien das Problem hätte lösen können.
Da man sich mit den beiden Mitausrichtern, dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und dem Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU), bis heute nicht auf einen gemeinsamen Kompromiss einigen konnte, habe der GAME-Vorstand die einstimmige Entscheidung getroffen, die Vergabe der Preise in den beanstandeten drei Kategorien nicht mitzutragen, erklärt Marcinek weiter.
Man sei jedoch nach wie vor davon überzeugt, dass der Deutsche Computerspielpreis wichtig und wertvoll für die Branche sei und werde sich weiter dafür engagieren.
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