Trend 4: Second Screen
Schon wieder das IT-Buzzword-Bingo: Der so genannte Second Screen (also »zweiter Bildschirm«) ist spätestens seit dem Start von Nintendos Wii U Ende letzten Jahres in aller Munde. Dabei ist es egal, ob man mit Wii U-Gamepad, Smartphone oder Tablet vor dem Fernseher sitzt, der Second Screen soll in Echtzeit zusätzliche Informationen etwa zum Fernsehprogramm liefern. Und bei Spielen kommt als zusätzliche Komponente die Bedienung via Second Screen dazu, zum Beispiel um das Inventar zu verwalten oder um Wegpunkte auf einer Karte zu setzen.
Ganz neu ist das Konzept nicht, Titel wie Halo 4 oder Forza Horizon nutzen schon seit letztem Jahr Microsofts Smartglass-App, die es für alle gängigen Handy-Betriebssysteme gibt. Überraschend ist auf der E3 2013 aber die Zahl der Spiele, die in Zukunft diese Technik unterstützen wollen. Egal ob Need for Speed Rivals bei Electronic Arts, Tom Clancy's: The Division bei Ubisoft oder Project Spark von Microsoft - nahezu jeder Publisher hat mindestens einen Titel in der Mache, der vom Second Screen profitiert.
Die Möglichkeiten sind dabei vielfältig. In Dragon Age 3: Inquisition kramt man auf dem zweiten Bildschirm im Helden-Rucksack - nicht besonders innovativ, aber sicher praktisch. Spannender sind da schon Shooter wie Battlefield 4. Wer mit Tablet oder Handy auf dem Schoß spielt, kann mit der darauf dargestellten Karte den Überblick behalten und etwa Artillerieschläge befehligen. Ubisofts Überwachungs-Drama Watch Dogs geht noch einen Schritt weiter und lässt Spieler mit seinem (echten) Smartphone Drohnen steuern, die dann Infos auf das virtuelle Handy des Helden liefern.
Klasse Ideen, doch auch hier wagen die Entwickler eine Gratwanderung. Bringt der Einsatz des Second Screen nicht genug Vorteile, ist es nur ein Gimmick und wird im Spiele-Alltag nicht genutzt werden. Sind andersrum Tablet- und Smartphone-User durch die zusätzlichen Funktionen zu mächtig, werden sich Spieler ohne Zusatz-Hardware beschweren.
Trend 5: Bezahl-Experimente
Während PC-Spieler beim Thema Free2Play nur noch gähnen, ist dieses Bezahlmodell auf Konsolen relativ neu. Die wenigen Versuche, das Konzept zu etablieren waren Flops. Auf der E3 2013 wurden jedoch zwei vielversprechende Titel gezeigt: Auf dem PC gehört World of Tanks mit rund 50 Millionen Mitgliedern zu den erfolgreichsten F2P-Titeln überhaupt, eine spezielle Version soll nun auch für die Xbox 360 erscheinen. Das Spiel selber kostet nichts, bezahlt wird nur für exklusive Panzer. Die sind aber nicht besser als die auch so erspielbaren Tanks. Die Macher bei Wargaming legen großen Wert darauf, dass sie kein Pay2Win-Spiel machen und man mit viel Zeit und Geduld auch ohne Geld auszugeben erfolgreich sein kann.
Etwas drastischer zielt das Remake des N64-Prüglers Killer Instinct für die Xbox One auf den Geldbeutel. Das Spiel ist gratis, allerdings hat man mit Jago auch nur einen Kämpfer im Stall. Weitere Recken kauft man einzeln oder in Paketen - sozusagen als Riesen-DLC - nach, über die Preisgestaltung wollte Microsoft aber noch nichts verraten. So oder so, es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis auf PC und im Mobile-Bereich erfolgreiche Bezahlmodelle auch auf Konsolen Fuß fassen. So lange das mit hochwertigen Spielen wie World of Tanks passiert, soll uns das nur recht sein.
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