Sony liebt Indies
Bereits auf der PlayStation 3 verhalf Sony Indie-Titeln wie Journey oder The Unfinished Swanzu einem großen Auftritt. Das soll auch auf der PlayStation 4 so werden. Zum Beweis zeigt man auf der Pressekonferenz unter anderem Transistor der Bastion-Macher Supergiant Games. Don't Starve, Octodad, Mercenary Kings, Outlast, Oddworld: New'n'Tasty und viele Spiele mehr sollen in den Monaten nach dem Start erscheinen. Allerdings fehlen nach wie vor Informationen, wie genau Indie-Entwickler ihre Titel auf die Konsole bringen können. Sony verspricht zwar, sich beim so genannten Self Publishing so wenig wie möglich einzumischen, aber eine gewisse Kontrolle ist vermutlich schon nötig.
Gebrauchtkauf? Ja bitte!
Gegen Ende der Pressekonferenz klärt Jack Tretton die wichtigen Fragen: Nein, die PlayStation 4 braucht keine ständige Internetverbindung. Nein, Sony schränkt den Handel mit Gebrauchtspielen nicht ein (zumindest nicht stärker als das auf der PS3 mit DLC-Codes etc. passiert). Begleitet werden diese Ankündigungen von lautem Applaus, der aber noch lauter wird, als Tretton den Preis der PlayStation 4 nennt: 399 Euro.
Eine kleine Einschränkung gibt es aber doch: Wer künftig Multiplayer-Titel spielen will, muss PlayStation Plus abonnieren und somit vier Euro im Monat investieren. Fair, schließlich gilt das Abo über alle Sony-Plattformen und ähnlich wie bald bei Xbox Live gibt es Gratisspiele und Preisnachlässe. Als Zuckerl bekommen Plus-Abonnenten zum PS4-Start DriveClub sowie einige Indie-Titel (etwa das grandiose, bereits für PC erhältliche Don't Starve) gratis. Um ein genaues Launch-Datum drückt sich Tretton allerdings genau wie seine Microsoft-Kollegen - man will sich offenbar noch nicht in die Karten schauen lassen. Sicher ist jedoch, dass die oft gepriesenen Cloud-Dienste zum Start noch nicht zur Verfügung stehen. Andrew House nennt auf der Pressekonferenz zwar einige Features, vertröstet die Spieler aber auf 2014.
Fazit
Markus Schwerdtel: »Es ist schwer, bei zwei so aggressiven Konkurrenten wie Microsoft und Sony nicht in martialische Kriegs-Metaphern zu verfallen. Wenn man es aber doch tun würde, dann könnte man sagen: Sony verlässt trotz des insgesamt etwas schwächeren Exklusivspiel-Lineups das Schlachtfeld E3 2013 als Sieger. Fast meint man, Jack Tretton und seine Leute hätten alle Beschwerden über die Xbox One genau gelesen und Punkt für Punkt genau das Gegenteil gemacht. Wo sich Microsoft Mühe gibt, große Publisher und den Spielehandel nicht zu verärgern, hört Sony auf die Bedürfnisse der Spieler. Dass die PlayStation 4 obendrein noch günstiger ist als die Xbox One, hilft Microsoft auch nicht gerade. Klar, bei der Xbox bekommt man immerhin automatisch Kinect dazu. Aber 100 Euro mehr zahlen für eine Hardware, die man im Zweifel gar nicht im Haus haben will? Microsoft wird sich bewegen müssen und zum Beispiel die DRM-Maßnahmen sein lassen, um den momentanen Vorteil für Sony auszugleichen. Und Sony darf bis zum Start keine großen Fehler machen und muss seine Versprechen auch einhalten. Denn auch wenn die Schlacht E3 2013 gewonnen ist, der Krieg ums Wohnzimmer ist noch lange nicht vorbei.«
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