Dungeons & Dragons: Dark Alliance - Das "PS2-Diablo" für Koop-Fans kehrt zurück

Tuque Games bringen Mitte des Jahres das Action-Rollenspiel Dark Alliance auf Konsolen und PC. Wir haben uns eine umfangreiche Präsentation des Spiels angeschaut.

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Dungeons & Dragons: Dark Alliance in der Vorschau. Dungeons & Dragons: Dark Alliance in der Vorschau.

Bei einigen von euch dürfte es sicherlich beim Namen "Dark Alliance" klingeln. Denn tatsächlich gab es 2001 schon mal ein Action-Rollenspiel mit eben jenem Titel, allerdings war das in Baldur's Gate angesiedelt. Dungeons & Dragons: Dark Alliance ist kein Remaster oder Remake des Spiels, sondern versteht sich als spiritueller Nachfolger - mit ähnlichen Konzepten und einem ähnlich großen Fokus auf Koop. Wir haben von Lead Mission Designer Jean Francois Champagne eine Mission aus dem Spiel präsentiert bekommen.

Was haben wir gesehen?
Für diese Vorschau wurde uns die PC-Version des Spiels über eine Discord-Übertragung präsentiert, worauf auch unsere Eindrücke basieren. Ursprünglich war geplant, dass wir selbst über das Tool Parsec mitspielen können, aufgrund technischer Probleme war dies allerdings nicht möglich.

Darum geht's in der Story: Dark Alliance spielt in der riesigen D&D-Welt Forgotten Realms, genauer gesagt im Gebiet Icewind Dale, kurz nach den Geschehnissen des Romans "Der Gesprungene Kristall" von R.A. Salvatore. Dort stellten sich mehrere Helden und Heldinnen gegen untote Magier und Dämonen. Dadurch entstand ein Machtvakuum, in das nun neue Bösewichte versuchen, hineinzustoßen. Eure Aufgabe als eine der aus dem Buch bekannten Figuren ist es, die dunkle Bedrohung zurückzuschlagen.

In folgende Charaktere könnt ihr schlüpfen:

  • Drizzt Do'Urden: Der Dunkelelf ist ein schneller Nahkämpfer, der zudem Takedowns bei Gegnern ausführen kann.
  • Catti-Brie: Die Menschenfrau greift aus der Ferne an, nutzt dafür unter anderem einen Bogen und fungiert zudem als Damage-Dealer.
  • Wulfgar: Der Barbar teilt ebenfalls ordentlich Hiebe aus und richtet mit seinem Streithammer großen Schaden bei den Gegnern an.
  • Bruenor: Der Zwerg im Verbund ist ein Tank-Charakter, kann also viel Schaden einstecken und das Interesse der Gegner auf sich lenken, während die Teamkollegen aus anderen Richtungen angreifen.

Helden gegen Monster: Die Prämisse von Dark Alliance ist eine ziemlich klassische. Helden gegen Monster: Die Prämisse von Dark Alliance ist eine ziemlich klassische.

Grundsätzlich funktioniert Dark Alliance ziemlich klassisch. Ihr klappert nach und nach Missionen ab, erledigt Gegner, sammelt Ausrüstung und Erfahrungspunkte und levelt die Charaktere so immer weiter auf. Jede Mission startet und endet im Basiscamp der Heldentruppe. Dort gibt es unter anderem einen Händler, bei dem man veraltete Rüstungsteile verkaufen kann, außerdem lässt sich dort die eigene Ausrüstung verbessern, ihr könnt Tränke erwerben und vieles mehr.

Eine wichtige Rolle spielt dabei natürlich Loot. Laut Jean Francois Champagne von Tuque Games ist die Beute für jeden Charakter individuell, ihr könnt euch also gegeneitig keinen Loot wegschnappen. Außerdem ist er auf die Figuren zugeschnitten, Wulfgar bekommt also etwa andere Outfits als die anderen Charaktere.

Im neuen Trailer zum Spiel könnt ihr euch ein paar actionreiche Spielszenen anschauen:

Dungeons + Dragons: Dark Alliance - Actionreicher Trailer verrät den Release-Termin Video starten 1:16 Dungeons & Dragons: Dark Alliance - Actionreicher Trailer verrät den Release-Termin

Im Tal der Zwergenfresser

Nach der Storyeinführung stehen euch fast alle Missionen in Dark Alliance sofort offen. Manche besonders knackigen Herausforderungen (Dungeons) erfordern allerdings einen bestimmten Spielerlevel, weswegen diese zu Beginn des Spiels noch gesperrt sind. Wir sehen in der Präsentation die Mission "Verbeeg Jamboree", in der es Held Wulfgar in einem von Zwergen erschlossenen Tal mit dickbäuchigen Monstern zu tun bekommt, die für ihr Leben gern Zwerge verspeisen.

Die Levels selbst sind recht linear aufgebaut und wer will, kann sich von Gefecht zu Gefecht hangeln. Wer aber die Augen aufhält und die Umgebung abseits des Hauptweges erkundet, wird aber über so manche Schätze und Kisten stolpern, außerdem soll es auch größere Entdeckungen und kleinere Rätsel geben. In Verbeeg Jamboree könnt ihr zum Beispiel vier Schalter im Level finden, die einen magischen Schild senken und euch eine zusätzliche Fähigkeit verpassen.

Die Verbeeg mampfen gerne Zwerge und sind harte Gegnerbrocken. Die Verbeeg mampfen gerne Zwerge und sind harte Gegnerbrocken.

Anders als in Baldur's Gate Dark Alliance spielt ihr nicht aus der isometrischen Perspektive, stattdessen sorgt eine Third-Person-Ansicht für mehr Mittendrin-Gefühl. Das Kampfsystem bezeichnet Jean Francois Champagne als eine Art "Free-Flow". Jeder Charakter hat leichte und schwere sowie Spezialangriffe, die Figuren können zu den Seiten und nach hinten ausweichen und mit dem richtigen Timing lassen sich Gegnerangriffe auch parieren. Dank spezifischer Eigenarten soll sich jede Figur trotzdem deutlich anders spielen. Allen gemein ist jedoch, dass Angriffe an der Ausdaueranzeige nagen, die sich in kurzen Kampfpausen immer wieder regenerieren muss.

Eine Frage der Klasse

Im ersten Gefecht werden die Stärken des Charakters Wulfgar schnell deutlich. Der Barbar tänzelt geschickt über das Schlachtfeld und verdrischt eine Horde Goblins mit seinem riesigen Streithammer. Praktisch: Auf Knopfdruck könnt ihr Feinde per Lock-On markieren und dann um sie herumtänzeln. Jeden der insgesamt 30 Gegnertypen gibt es in jeweils unterschiedlichen Klassen (Archetypen) bzw. Elementarvarianten. Einer der Gegner kann zum Beispiel Zauber beschwören und feuert mit Blitzen auf uns, während uns Bogenschützen aus der Ferne beharken, und wieder andere Goblintypen in den Nahkampf gehen.

Das soll laut Champagne dafür sorgen, dass sich die Kämpfe strategischer spielen, ihr euch beispielsweise Gedanken machen müsst, welche Gegnerklasse ihr als erstes erledigt. Rote Energiebalken über den Köpfen verraten euch, wie viel Lebenskraft noch in jedem Fiesling steckt.

Die Gegner unterscheiden sich nicht nur nach Gattung, sondern nehmen teilweise auch unterschiedliche Rollen auf dem Schlachtfeld ein. Die Gegner unterscheiden sich nicht nur nach Gattung, sondern nehmen teilweise auch unterschiedliche Rollen auf dem Schlachtfeld ein.

Außerdem solltet ihr auf die Totenschädel über den Köpfen mancher Gegner achten. Diese zeigen nämlich "Elite"-Gegner an, die jeweils unterschiedliche Ränge haben können. Und je höher der ist, desto mehr Spezialfähigkeiten oder Buffs haben diese Feinde. Die Elites werden laut Champagne semi-zufällig gespawnt, so dass ihr auch in einem späteren Durchgang nie wissen könnt, wo welcher Gegner auf euch wartet.

Daneben habt ihr auch noch die Möglichkeit, eure Umgebung zu nutzen, um euch der Feinde zu entledigen. Denn in den Levels verteilt gibt es auch einige Todesfallen wie feuerspuckende Statuen, glibbrige Giftpfützen oder explodierende Objekte. Diese können natürlich auch uns selbst schaden, weswegen immer Vorsicht geboten ist.

Weniger Rast wird belohnt

Nach jedem größeren Gefecht habt ihr die Option, eine kurze Pause einzulegen, was im Spiel durch ein kleines Lager dargestellt wird. Und hier bietet Dungeons & Dragons: Dark Alliance einen interessanten Kniff. Rastet ihr, werden eure Energie und Heiltränke aufgefüllt, außerdem wird ein Checkpoint gesetzt.

Entscheidet ihr euch dagegen, müsst ihr im Falle eines Ablebens zwar einen größeren Teil des Levels wiederholen, werdet aber mit einer höheren Drop-Rate für besseren Loot ausgestattet. Eine schöne Risiko-Belohnungs-Mechanik, die insbesondere im Koop für knifflige Abwägungen sorgen dürfte. Auch über die Lagermechanik hinaus können wir anpassen, wie herausfordernd Dungeons & Dragons: Dark Alliance sein soll, insgesamt soll es sechs Schwierigkeitsgrade geben.

Auf den Screenshots ist zwar nur jeweils ein Held zu sehen, spielbar ist Dark Alliance aber auch im Vierer-Koop. Auf den Screenshots ist zwar nur jeweils ein Held zu sehen, spielbar ist Dark Alliance aber auch im Vierer-Koop.

Apropos Koop: Der ist ein integraler Bestandteil des Spiels, denn bis zu vier Spieler*innen können in Dark Alliance in die Schlacht gegen die Fantasywesen ziehen. Ein Online-Modus ist dabei genauso geplant wie ein Splitscreen-Modus, im Spiel selbst wird der Koop-Mechanik unter anderem mit Team-Angriffen Rechnung getragen, die wir bei der Präsentation allerdings noch nicht zu sehen bekamen.

Der Party-Leader bestimmt dabei den Schwierigkeitsgrad, Teilnehmer*innen mit niedrigerem Level sollen dann bessere Ausrüstung bekommen, sodass sich diese Differenz ausgleicht. Laut Jean Francois Champagne hebt die starke Einbindung des Koop-Aspekts Dark Alliance von anderen Spielen des Genres ab, denn laut ihm kommen die Fähigkeiten der Charaktere erst im Verbund wirklich zum Tragen.

Loot-Geheimnis bis zum Schluss

Wie variantenreich die Gegnerklassen und das Gameplay ausfallen können, sehen wir am Ende der Demo-Präsentation. In einem größeren Areal sieht sich Wulfgar zwei der riesigen Verbeegs gegenüber. Während einer davon Schnappfallen platzieren kann, die uns kurzzeitig festsetzen, rammt der andere ein "Fleisch-Totem" in den Boden. Nähern wir uns diesem, wird unsere Ausdauerleiste leergesaugt.

Es wird schon jetzt klar: In Dark Alliance muss man sich ständig den Anforderungen der Gegner anpassen, auf Ränge und Klassen sowie Elementarschäden achten, um sich dann im Idealfall eine Reihenfolge zurechtzulegen. Das macht die Gefechte gefühlt zu kleinen Puzzles, die durch die fluffige Kampfmechanik aber schon sehr dynamisch wirken. Wulfgar erledigt die beiden Riesen mit seinem Ultimate-Angriff, bei dem er seinen Hammer wild um sich wirbelt und damit in wenigen Sekunden enorm viel Schaden anrichten kann.

Alle Charaktere - wie hier Dunkelelf Drizzt Do'Urden - sollen sich unterschiedlich spielen. Alle Charaktere - wie hier Dunkelelf Drizzt Do'Urden - sollen sich unterschiedlich spielen.

Nach einer abgeschlossenen Mission rasseln dann die Erfahrungspunkte auf unser Konto und wir erfahren, welchen Loot wir eingesackt haben. Hier geht Dark Alliance nämlich einen etwas ungewöhnlicheren Weg. Der Fokus des Spiels liegt klar auf der Koop-Action mit den Freunden, und eine ausführliche Loot-Analyse würde dabei offenbar stören. Deswegen erfahren wir zwar während der Missionen, welche Qualität die eingesammelte Beute hat, aber nicht, welche Items wir genau bekommen. Die befreien wir erst im Lager aus einer entsprechenden Truhe - und stürzen uns erneut in den Loop aus aufleveln, anpassen und neue Missionen spielen.

Auch wenn wir über die Technik aufgrund der Art der Präsentation noch keine komplett fundierten Aussagen treffen können, macht Dark Alliance optisch schon einen ziemlich guten Eindruck. Das gezeigte Bergtal gefällt mit seiner düsteren Atmosphäre, die Animationen von Freund und Feind sind gelungen und dank Elementar- und Spezialangriffen gibt es auch einige schicke Effekte zu sehen. Es sieht also alles danach aus, dass uns beim Release im Juni 2021 ein richtig guter Koop-Schnetzler erwartet.

Xbox Series X- und PS5-Versionen
Wir fragten nach der Präsentation, ob es auch dedizierte und optimierte Versionen von Dungeons & Dragons: Dark Alliance für Xbox Series X und PS5 geben wird. Die Antwort war, dass man sicherstellen wolle, dass die Performance zunächst auf allen geplanten Plattformen stimmen soll, man aber auch Nutzen aus den besseren technischen Specs der neuen Konsolen ziehen will. Wir vermuten, dass sich dieser Nutzen zunächst auf schnellere Ladezeiten und möglicherweise bessere Bildraten beschränken wird.

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