Zugegeben: Wir hatten uns wirklich ein neues Metroid gewünscht – oder besser gesagt, wir hatten uns eins erhofft, denn mehr als Spekulationen und Gerüchte gab’s im Vorfeld ja ohnehin nicht.
Aber nach ein paar Anspiel-Minuten sind wir von Donkey Kong Country: Tropical Freeze so angetan, dass uns Samus Aran glatt gestohlen bleiben kann – jedenfalls vorerst.
Denn der Nachfolger des längst legendären Donkey Kong Country macht so ziemlich alles richtig, was ein Jump&Run richtig machen kann. Ein ziemlich steiler Aufstieg also für einen Affen, der seine Karriere damit begann, Fässer auf Klempner zu werfen.
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2D mit 3D-Elementen
Ein paar Takte zur Story: Eine arktische Invasion bricht über die tropische Donkey Kong-Welt herein und spült mit Pinguinen, Walrossen oder Robben eine ganze Menge Viehzeug vorbei, dem wir anschließend munter auf den Kopf hüpfen. Auch wenn Tropical Freeze im Kern ein klassisches 2D-Plattformspiel bleibt, sieht die Wii U-Neuauflage erfrischend modern aus.
Das liegt nicht nur am ausgesprochen stimmigen (wenn auch technisch nicht mehr ganz taufrischen) Grafikstil, sondern vor allem daran, dass die Retro Studios geschickt 3D-Elemente einsetzen, um die Inszenierung dynamischer zu gestalten. Schießen sich Donkey und Diddy beispielsweise ganz altmodisch von Fass zu Fass, wirbelt die Kamera nun bei jedem Schuss herum und folgt den beiden Affen schließlich beim Absturz durch die Bäume.
Manche Passagen, etwa ein Ritt im Kanonenfass, sind sogar komplett in 3D gehalten. Das wirkt auf den ersten Blick zwar gewöhnungsbedürftig, schadet dem klassischen Plattformflair in der Praxis aber nicht die Bohne, im Gegenteil.
Und weil wir gerade bei Diddy waren: Neben den beiden männlichen Affen dürfen wir im Koop-Modus nun auch Dixie Kong und eine bislang noch nicht enthüllte vierte Figur steuern.
Wir meckern auf hohem Niveau
»Steuern« ist dann auch ein gutes Stichwort, um zur eigentlich spannenden Frage zu kommen – nämlich wie sich das Ganze überhaupt spielt. Mit zwei Worten: sehr großartig. Die Levels sind liebevoll-detailreich, wimmeln von alternativen Routen sowie versteckten Passagen und wirken insgesamt noch einen Tick abwechslungsreicher als im ohnehin schon erstklassigen Vorgänger.
Bloß die neuen Unterwasser-Abschnitte hätten in unseren Augen nicht unbedingt sein müssen.
Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, denn Tropical Freeze macht schon nach ein paar Minuten wahnsinnig viel Spaß, die Steuerung ist präzise, die Kollisionsabfrage in den von uns angespielten Levels erstklassig, und wenn uns das Jump&Run ein bisschen zu einfach erscheint, dann liegt das möglicherweise daran, dass uns die Demo-Version eine erhöhte Anzahl von Herzen zur Verfügung gestellt hat.
Besonders angetan aber haben es uns die Animationen und das fantastische Gegnerdesign. Auf einer Messe, die uns ansonsten immer wieder mit Kopfschüssen, Zombies und Geheimagenten konfrontiert, war dieses klassisch-gute Feelgood-Spiel zur Abwechslung mal eine echte Wohltat.
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