Update: Microsoft hat seine Teaser-Webseite zu DirectX 12 überarbeitet. Darauf sind nun neben den Logos von AMD, Intel, Nvidia und Qualcomm auch das Windows-Logo und nun ganz neu auch das Logo der Xbox One zu sehen. Microsoft scheint mit DirectX 12 nicht nur den PC, sondern auch die Xbox One und sogar mobile Geräte mit Qualcom-SoCs versorgen zu wollen. Da aber zumindest die Hardware-Fähigkeiten der Xbox One auf Jahre hinaus feststehen, ist dies ein Hinweis darauf, dass Microsoft mit DirectX 12 nicht viele neue Grafikfunktionen einführen möchte, sondern wie Mantle einen direkteren Hardware-Zugriff erlaubt und mit Altlasten aufräumt.
Das könnte auch darauf hindeuten, dass Microsoft vielleicht nicht nur ein neues Windows 9 mit der neuen Schnittstelle versorgt, sondern auch Windows 7 oder zumindest Windows 8 berücksichtigt werden. Immerhin bildet Windows 8 auch den Kern des Xbox-One-Betriebssystems. Der 20. März 2014 dürfte für Spieler ein interessanter Tag werden.
Originalmeldung: Mantle, die neue Grafikschnittstelle von AMD, die momentan nur von neueren Radeon-Grafikkarten wie der Radeon R9 290 unterstützt wird, hat bereits einige Entwickler überzeugt. Durch größere Hardwarennähe, mehr Kontrolle und damit auch mehr Verantwortung für die Entwickler kann Mantle teilweise deutliche Leistungsvorteile gegenüber DirectX erreichen. Es dürfte kaum ein Zufall sein, dass Microsoft nun auf der Game Developers Conference, die am 17. März in San Francisco beginnt, darüber sprechen wird, wie DirectX hardwarenäher gestaltet werden kann.
In einer Veranstaltung mit dem Development-Manager für den Windows-Grafikbereich, Anuj Gosalia, geht es um diesen Wünsche der Entwickler und auch um neue Tools, die »jeden letzten Tropfen Leistung« aus PC, Tablets, Smartphones und Konsolen herausholen sollen. Der Windows-Grafik-Chefentwickler Max McMullen wird ebenfalls auf der GDC einen Vortrag halten. Thema sind künftige Änderungen an Direct3D, »die Next-Generation-Spiele so schnell wie nie zuvor« machen sollen. Die Entwickler sollen die Hardware in einem noch nie dagewesenen Umfang kontrollieren können. Das neue Direct3D soll auch den CPU-Rendering-Overhead reduzieren, also genau das, was bisher auch als Hauptgrund für die Geschwindigkeit von Mantle genannt wurde.
Aber auch Nvidia ist nicht untätig, denn auf der GDC gibt es auch einen Vortrag, der die fast komplette Reduzierung des Treiber-Overheads unter OpenGL zum Thema hat. Dabei sind neben Cass Everitt und John McDonald von Nvidia auch Graham Sellers von AMD und Tim Foley von Intel anwesend. Es sieht also danach aus, als ob langfristig alle Spieler davon profitieren könnten, dass ein neuer Ansatz wie Mantle und andere Ideen tatsächlich Vorteile bringen und sich Microsoft nicht länger auf DirectX in aktueller Form ausruhen kann.
Laut Extremetech hat AMD ein offizielles Statement zu diesem Thema herausgegeben und darin auf die vielen Artikel hingewiesen, die über ein künftiges, Hardware-nahes OpenGL und DirectX berichteten. Man unterstützte und freue sich darüber, dass die Spiele-Entwicklung die gleiche Richtung wie AMD in Sachen Hardware-naher Schnittstellen für PC-Spiele einschlage. Experten gingen zwar davon aus, dass dies einige Zeit dauern werde, aber Entwickler könnten die Vorteile eines effizienten API-Designs sofort mit Mantle nutzen und man freue sich darauf, auf der diesjährigen Game Developers Conference mit anderen Entwicklern über die Zukunft der eigenen Schnittstelle zu sprechen.
Extremetech berichtet auch über Hintergrundgespräche mit AMD, die auf der APU13 stattgefunden haben. AMD-Entwickler hätten dabei ganz offen erklärt, dass es letztlich das Ziel sei, Microsoft bei DirectX und die Khronos Group, die OpenGL leitet, dazu zu bewegen, einen Mantle-ähnlichen Ansatz zu verfolgen. Das scheint sehr schnell gelungen zu sein. Laut dem Bericht entwickelt Microsoft erst seit sehr kurzer Zeit solche Pläne und müsste daher wohl noch 12 bis 18 Monate Arbeit investieren. Ein entsprechendes DirectX 12 exklusiv für Windows 9 scheint laut Extremetech durchaus denkbar, vielleicht geht Microsoft diesmal aber andere Wege, da Mantle sich nicht auf eine Windows-Version beschränkt und nicht einmal unbedingt auf Windows als Betriebssystem.
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