"Och menno, nur noch 5 Minuten". Zu oft habe ich in meiner Kindheit meine Eltern mit diesem Spruch genervt. Doch als mittlerweile Erwachsener, der (meist) selbst entscheiden darf, wann es abends in die Falle geht, kam er mir schon lange nicht mehr über die Lippen - bis letztes Wochenende.
An den freien Tagen stand bei mir wie bei vielen von euch die One Shot-Demo des Resident Evil 2 Remakes auf dem Plan. Zwar hatte ich den Anfang bereits auf der E3 2018 gespielt, doch die Lust auf einen erneuten Abstecher ins Polizeirevier von Raccoon City hat das damals eher gesteigert als befriedigt.
Resident Evil 2
Demo ab sofort verfügbar, das müsst ihr beachten
Und ja, der auf 30 Minuten begrenzte Horror war erneut ein Fest und aus meiner Sicht ein Paradebeispiel dafür, wie eine Demo aussehen sollte.
Horror für alle
Seit geraumer Zeit sind Demos oft lediglich für Vorbesteller reserviert oder für all jene, die einen bestimmten Service abonniert haben. So beispielsweise im Strategie-Hit Mutant Year Zero. Hier konnten ausschließlich Spieler auf dem PC die ersten Stunden erleben, die sich bereits für den Kauf entschieden hatten und somit sowieso schon von der Qualität des Spiels überzeugt waren.
Zwar benötigen Spieler für die Resi 2-Demo auf PS4 eine PS Plus-Mitgliedschaft, auf XBox One und PC kann sich jedoch jeder Interessierte zur gleichen Zeit einen Eindruck vom Remake verschaffen.
Hinzu kommt, wer die Demo spielen möchte, muss seinen Plan fürs kommende Wochenende nicht über den Haufen werfen. Wer den Survival-Horror testen will, hat bis zum 31. Januar Zeit und muss sich nicht hetzen. Optimal - und da kommen wir zumindest zu einem kleinen Kritikpunkt - wäre selbstverständlich eine Demo ohne zeitliche Begrenzung, wie wir es zuhauf im eShop von Nintendo sehen. Nicht nur kleine Indies haben hier eine Probeversion, sondern auch größere Titel wie beispielsweise Octopath Traveler, Dragon Quest Builders oder Rayman Legends.
Limit macht Lust auf mehr
Ihr kennt das. Jemand isst eine Pizza und gibt euch freundlicherweise ein kleines Stück ab. Das ist zwar nett, hat man allerdings aufgegessen, will man am liebsten ein ganzes Wagenrad auffuttern.
So ging es mir mit der One Shot-Demo. Das Limit von 30 Minuten hat so unglaublich viel Lust auf mehr gemacht, dass ich es bis zum Release am 25. Januar kaum noch abwarten kann. Zu wissen, dass der Timer jede Sekunde ablaufen könnte, hat den Nervenkitzel sogar noch erhöht.
Schließlich wollte ich so viel wie möglich von dem Spiel sehen und jeder Schuss am Kopf eines Zombies vorbei bedeutete unweigerlich, einen weiteren Raum, eine Notiz oder gar eine coole Zwischensequenz nicht mehr rechtzeitig erleben zu können. Hätte ich hingegen ohne zeitliche Begrenzung eine "normale" Demo gespielt, wäre dieser selbstauferlegte Nervenkitzel entfallen.
30 Minuten, mehr braucht es nicht
Einigen war das Zeitlimit zu gering. Gerne hätten sie in Ruhe alles erkundet, wie es noch in der Demo zu Resident Evil 7 der Fall war. Das kann ich natürlich nachvollziehen, mehr Horror geht schließlich immer, für eine Demo ist der Umfang jedoch absolut ausreichend.
Mir werden innerhalb der knappen Zeit alle wichtigen Fragen beantwortet, die ich vor dem Release an ein Spiel habe (selbst wenn ich es im Fall von RE2 durch meinen Anspieltermin bereits eine gute Vorstellung hatte).
- Gefällt die Optik? Nach wenigen Augenblicken wird bereits klar, das Spiel sieht schlichtweg fantastisch aus.
- Gefallen die wesentlichen Änderungen im Vergleich zum Original? Capcom verzichtet im Vergleich zum Resident Evil Remaster (PS4, Xbox One) und zum Original auf Türanimationen und eine feststehende Kamera. Weniger oldschool, dafür aus heutiger Sicht mehr Flexibilität und so mehr Spielspaß.
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Packt mich der Resi-Grusel im Jahr 2019? Auf der E3 wurde seitens Capcom alles für den perfekten Horror für die Besucher getan. Angefangen vom Horror-Ambiente in Form einer nachgebauten Polizeistation bis hin zu "echten" Zombies, die mich bis zur Anspielstation jagten. Doch dank beklemmender Atmosphäre, grandiosen Gore-Effekten und toller Lichtstimmung, wirkte der Grusel auch in den eigenen vier Wänden. Die Demo hat um diesen Eindruck vom herrlichen Horror-Fest zu festigen weit weniger als 30 Minuten gebraucht.
All diese Punkte werden mir in der kurzen Zeit beantwortet, ohne aber alles vorweg zu nehmen, was bei einem Spiel mit einer linearen Story, leicht passieren kann - gerade, wenn das Remake hier neue Wege beschreitet.
Mein schon positiver Ersteindruck vom Remake wurde durch die Demo nochmals gefestigt, die Vorfreude auf das finale Spiel gesteigert und wäre das nicht schon genug, gab es für alle, die vor Ablauf der Demo das Ende erreicht haben, in Form eines neuen Trailers noch eine schöne Belohnung. Capcom hat für mich nahezu perfekt gezeigt, wie man möglichst vielen Spielern Einblick in sein neues Werk gewährt und, was ganz wichtig ist, die Vorfreude auf den Release so gesteigert.
Dennis Michel
@recablog
Als großer Fan des Survival-Horrors, der mittlerweile ein Alter erreicht hat, in dem er sich legal gruseln darf, zählt die Resident Evil-Reihe seit jeher zu meinen liebsten Genrevertretern. Noch tief sitzt mir das VR-Erlebnis aus Resident Evil 7 in den Knochen, dem ich einige schlaflose Nächte zu verdanken habe.
Wie sehr uns die Furcht letztendlich wirklich packt, erfahren wir am 25. Januar. Dann erscheint das Remake zu Resident Evil 2 (ohne zeitliche Beschränkung) für PS4, Xbox One und PC.
Wie hat euch die Demo gefallen und stimmt ihr mir zu?
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