Auf den ersten Blick scheint die Spielwelt von Far Cry Primal nicht sonderlich viel zu bieten: In dem riesigen Oros-Tal gibt es kaum größere Siedlungen oder gar Städte, die zum Erkunden einladen würden. Klar, immerhin spielen wir zur Zeit des Mesolithikums, ein Kapitel der menschlichen Frühzeit. Und auch NPCs, die großzügig Quests und nette Anekdoten verteilen, machen sich jenseits der Dorf- und Lagergrenzen überaus rar.
Stattdessen lockt uns Oros mit einer Flora und Fauna, die meiner Meinung nach ihresgleichen sucht und ein Skyrim, The Witcher oder auch Horizon: Zero Dawn reichlich alt aussehen lässt: Wildschweine und Rebhühner stromern durch das Gebüsch, Säbelzahntiger erklettern Anhöhen und überblicken einen Fluss, in dem sich Krokodile faul herumtreiben lassen.
Die Tierwelt lebt, atmet und jagt - im Zweifel auch gerne mal mich. Und im Gegensatz zu anderen Open World-Spielen habe ich in Far Cry Primal meist nicht mehr als einen Speer oder ein paar Pfeile im Köcher, um mich gegen Tiger, Bären und andere Raubtiere zu verteidigen. Meist ist dann die Flucht und ein aufregendes Versteckspiel vor den gefährlichen Wildtieren die bessere Alternative.
Ein Spiel, das seine Stärken kennt - und patcht!
Ubisoft hat glücklicherweise schnell erkannt, dass die große Stärke ihres Spiels der überaus gefährliche Spaziergang in der Wildnis ist und so folgte einige Wochen nach Release ein Patch, der Far Cry Primal einen Survival-Modus samt der Möglichkeit spendierte, alle HUD-Einblendungen auszuschalten. Wahnsinn, was dieser Patch mit meinem Spielerlebnis anstellte!
Aus einem für Ubisoft-Verhältnisse durchaus forderndem Open World-Spiel wurde plötzlich ein knallharter Survival-Titel mitten in der unerbittlichen menschlichen Frühzeit. Kälte wie Hunger nagen an unserem ausgezehrten Körper, Säbelzahntiger werden zu fast unüberwindbaren Hindernissen und die Orientierung im virtuellen Raum muss von Grund auf neu gelernt werden.
Statt Quest-Marker und GPS-Wegrouten muss ich mir nun auffällige Bergspitzen, Lichtungen, Seen und Siedlungsorte einprägen, um überhaupt an meinem Ziel anzukommen. Far Cry Primal fordert mich zu einem Kampf ums Überleben, aber auch um meine Orientierung heraus und das ist ein Erlebnis, das mir nur wenige Open World-Spiele bieten können.
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