Diablo 3 - Kurios: Fan-Artwork für ukrainisches Kriegsdenkmal geklaut

Ein ukrainisches Kriegsdenkmal zeigt ein geklautes Fan-Artwork von Diablo 3. Erzengel Tyrael hat einen Anstrich in blau und gelb und das ukrainische Wappen als Schild erhalten.

Der Concept Artists Toby Lewin hat ein Artwork von Erzengel Tyrael aus Diablo 3 erstellt, das für ein ukrainisches Kriegsdenkmal missbraucht wurde. Der Concept Artists Toby Lewin hat ein Artwork von Erzengel Tyrael aus Diablo 3 erstellt, das für ein ukrainisches Kriegsdenkmal missbraucht wurde.

Es ist ein peinlicher Fauxpax: In Kiev wurde ein Kriegsdenkmal eingeweiht, das ein gestohlenes Artwork des Erzengel Tyrael aus Diablo 3 zeigt. Das Artwork stammt vom Künstler Toby Lewin, der derzeit für Cloud Imperium Games (Star Citizen) Konzeptzeichnungen und 3D-Assets erstellt.

Im Gespräch mit den Kollegen von Kotaku erklärt Lewin, dass seine Artworks oft für die merkwürdigsten Dinge gestohlen werden. Dieser Fall gehöre aber durchaus zu den kuriosesten. Er finde es zudem komisch, dass nie das fertige Bild verwendet wird, sondern immer nur eine unfertige Version, die er vorab veröffentlicht hatte.

Auf dem Kriegsdenkmal in Kiev ist eine unfertige Version von Lewins Artwork zu sehen. Auf dem Kriegsdenkmal in Kiev ist eine unfertige Version von Lewins Artwork zu sehen.

Der Künstler hinter dem Kriegsdenkmal hat Tyrael nicht einfach so stehen lassen, sondern noch mit den ukrainischen Farben blau und gelb, sowie dem ukrainischen Wappen (goldener Dreizack) als Schild ausgestattet. Das Denkmal selbst ist durchaus martialisch: Es ist "den Kriegern der ATO" gewidmet, ATO steht für Anti-Terror-Operation und ist die ukrainische Bezeichnung für den seit 2014 andauernden Konflikt in der Ostukraine. Ein Schwert aus Stein ist dabei symbolisch durch Russland gerammt.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Videospiel ungewollt mit dem Ukrainekonflikt in Verbindung gebracht wird. Russland und prorussische Milizen hatten Mitte 2015 angebliche Videobeweise vorgelegt, dass die USA Stinger-Raketen an die Ukraine liefern würde. Die Stinger waren allerdings ein Fake und stammten aus Battlefield 3.

Außerdem spielte der Ukrainekonflikt anno 2014 eine Nebenrolle im absurden Sommertheater um den vermeintlichen Stalker-Erben Areal. Da ging's unter anderem um eine (wahrscheinlich gefälschte) E-Mail von Wladimir Putin und um angebliche Desinformationskampagnen, die der Areal-Projektleiter mit der realen Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukriane verglich. Mehr dazu im GS-Report "Trauerspiel um Areal".

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