Diablo Immortal wird scharf kritisiert. Und zwar vor allem für den höllischen in Game-Shop, die Chancen auf legendäre Edelsteine und dafür, dass wir alle Nase lang dazu animiert werden, richtig viel echtes Geld auszugeben. Laut Blizzard scheint das einerseits zwar sehr gut, andererseits aber überhaupt nicht richtig zu funktionieren.
Zum Einen folgt nämlich eine Erfolgsmeldung auf die nächste: Im ersten Monat hat Diablo Immortal wohl knapp 49 Millionen US-Dollar Umsatz gemacht. Zum Anderen verteidigt der Blizzard-Chef Mike Ybarra das Monetarisierungssystem aber damit, dass sowieso nur die allerwenigsten überhaupt Geld im Spiel ausgeben würden.
So verteidigt Blizzard das Monetarisierungsmodell von Diablo Immortal
Das war die Idee: In einem Interview mit der LA Times erklärt Blizzards Mike Ybarra, der Plan war vor allem, Diablo Immortal für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen. Die grundlegende Frage, die sich das Team zur Monetarisierung gestellt habe, sei folgende gewesen:
"Wie geben wir Hunderten Millionen von Menschen eine kostenlose Diablo-Erfahrung, in der sie wortwörtlich 99,5 % von allem, was im Spiel ist, tun können?"
(via: LA Times)Monetarisierung nur im Endgame? Laut Mike Ybarra fühle er sich sehr gut damit, wie Diablo Immortal als Einführung in die Welt von Diablo funktioniere. Das liege vor allem daran, dass die Monetarisierung erst im Endgame zum Tragen komme.
"Die Philosophie war immer, mit großartigem Gameplay vorzulegen und sicherzustellen, dass Hunderte Millionen von Menschen ohne irgendwelche Kosten durch die komplette Kampagne kommen können."
Nur die wenigsten Leute zahlen: Auf eine Nachfrage der LA Times hin erklärt ein*e Blizzard-Repräsentant*in, dass die große Mehrheit der Spieler*innen überhaupt kein Geld ausgeben würden. Genaue Zahlen werden nicht genannt.
Laut Mike Ybarra sei sich Blizzard der Kritik durchaus bewusst, er verweist allerdings auf die über 110.000 User-Reviews im App Store von Apple und das positive Rating dort (auf Metacritic sieht es allerdings ganz anders aus). Außerdem seien ungefähr die Hälfte der Diablo Immortal-Spieler*innen komplett neu im Blizzard-Ökosystem, sie haben also wohl noch nie vorher ein Diablo gespielt.
Das verdeutlicht die Strategie: Blizzard zielt mit der Monetarisierung von Diablo Immortal und dem zugrunde liegenden Pay2Win-System also offensichtlich nicht darauf ab, dass alle ein bisschen Geld ausgeben. Stattdessen hofft der Konzern offenbar darauf, dass einige Wenige richtig viel Geld ausgeben – sogenannte Wale, die in den meisten Fällen Probleme mit Glücksspiel-Suchtkrankheiten haben dürften und deren Dispositionen durch solche Systeme gnadenlos ausgenutzt werden.
Hier könnt ihr euch einen Diablo Immortal-Trailer ansehen:
Mehr zu Diablos Pay2Win-Problematik findet ihr hier:
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Diablo Immortal ist Anfang Juni erschienen, durfte wegen der Glücksspiel-Mechaniken, die in Blizzards neuestem Titel enthalten sind, in einigen Ländern wie Belgien aber gar nicht veröffentlicht werden. Auch der Release in China wurde verschoben, obwohl es dabei offiziell um technische Verbesserungen gegangen sein soll.
Was sagt ihr zu den Ausführungen von Blizzard? Findet ihr das System okay, wenn nur einige wenige Menschen Geld ausgeben?
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