Diablo 4-Weltbosse könnten so gut sein, doch Blizzard verschenkt ihr komplettes Potenzial

Samara findet die Weltbosse in Diablo 4 an sich cool, wünscht sich aber, dass sie öfter spawnen und die Aktivität generell etwas ausgebaut wird.

Sonderlich oft bekommen wir nicht die Möglichkeit, es mit Ashava und Co. aufzunehmen. Schade eigentlich! (Bildquelle: Blizzard) Sonderlich oft bekommen wir nicht die Möglichkeit, es mit Ashava und Co. aufzunehmen. Schade eigentlich! (Bildquelle: Blizzard)

“Nö, nö. Ich spiel nicht mehr mit”, so stelle ich mir die beleidigte Reaktion der Diablo 4-Weltbosse vor, jedes Mal, wenn sie wieder von einer Horder Spieler*innen verdroschen wurden. Schließlich dauert es danach ganze sechs Stunden, bis sich wieder einer von ihnen rauswagt – und das ist mir wirklich viel zu lang. Generell sehe ich bei den riesigen Koop-Monstern noch deutlich Ausbaupotenzial.

Weltbosse machen sich im Endgame rar

Vor etwa zwei bis drei Wochen habe ich die Diablo 4-Kampagne abgeschlossen und bin erstmals ins Endgame gehüpft, ohne so recht zu wissen, was mich da erwartet. Trotzdem habe ich mich schnell auf dem Paragon-Board und in den neuen Welt-Aktivitäten eingelebt. 

Gerade die Höllenfluten mit ihrem motivierenden Risk-Reward-System, bei dem ich Feinde für eine spezielle Währung töte, haben es mir sofort angetan. Zudem habe ich Kopfgelder für den flüsternden Baum eingetrieben und erste Schritte in Albtraumdungeons gewagt. 

Irgendwann habe ich mich allerdings gefragt, wo sich eigentlich die Weltbosse verstecken. Während der ersten Woche bin ich nämlich keinem einzigen Obermotz begegnet. Ein Blick auf die Spawn-Vorhersage-Seite helltides.com lieferte mir die Erklärung:

Die Endgegner kriechen eigentlich nur einmal während meiner typischen Spielzeiten unter der Woche aus ihren Löchern. Obwohl ich beruflich über Videospiele schreibe, komme ich in der Regel an Arbeitstagen nur zwischen 19.30 Uhr und  23 Uhr intensiv zum Zocken. Das dürften viele kennen, die ebenfalls Beruf und Privates wie Tiere, Familie, andere Hobbys oder den Haushalt unter eine Kappe bringen müssen.

Die Prognosen für die vergangenen  Spawns legten nahe, dass ich die Bosse an den letzten Tagen gerade verpasst hatte und beim nächsten Erscheinen schon wieder den Controller aus der Hand gelegt hatte. 

Samara Summer
Samara Summer

Samara ist großer Action-RPG-Fan, hat sich in diesem Genre aber vor allem auf Soulslikes spezialisiert. Zur Diablo-Reihe kam sie erst mit Diablo 3 und auch eher zufällig, weil sie der Session ihres Partners ganz spontan im Couch-Koop beigetreten ist. Bei Diablo 4 ist sie seit der ersten Beta dabei und ist inzwischen im Endgame angekommen, das sie immer noch im lokalen Koop bestreitet.

Bei den Höllenfluten geht das doch auch

An den Wochenenden ist es natürlich einfacher, sich auf den Terminplan der Bosse einzulassen, ohne die Prognose-Seite geht aber auch hier so gut wie nichts. Da ich mir Diablo 4 normalerweise für eine gemütliche Koop-Session schnappe und nicht stundenlang zocke, verpasse ich die Spawn-Zeiten sonst trotzdem.

Und ganz ehrlich: Ich habe auch eigentlich gar keine Lust, ständig gehetzt auf die Prognoseseite zu schauen und mich mit meinen Zock-Zeiten daran zu orientieren; gerade, da ich mich auch noch mit meinem Koop-Partner abstimmen muss.

In den Höllenfluten können wir eine ganze Stunde lang wild schnetzeln - und sie starten alle 2:15h neu. In den Höllenfluten können wir eine ganze Stunde lang wild schnetzeln - und sie starten alle 2:15h neu.

Mangels MMO-Erfahrung und als Singleplayer-Fan ist es für mich ungewohnt, mich nach dem “Stundenplan” meines Spiels richten zu müssen. Bei den Höllenfluten besteht dieses Problem nicht, obwohl auch diese Ereignisse nur zu ganz bestimmten Zeiten spawnen. 

Sie starten jedoch alle 2:15h und ich kann sie dann für eine ganze Stunde lang spielen. Dabei reichen bereits 30 Minuten locker, um lohnende Beute zu machen. Ich erwische diese Events also eigentlich immer irgendwie zufällig beim Spielen. 

Genau darum verstehe ich nicht, warum sich die Bosse so rar machen. Je mehr Abwechslung, desto besser – gerade da es keine Möglichkeit gibt, Story-Bosse nach der Kampagne erneut herauszufordern und sich viele Spieler*innen mehr Abwechslung fürs Endgame wünschen. 

Weltbosse sind ein kurzes Vergnügen

Und dann ist der Spaß mit den Weltbossen auch noch so schnell vorbei: Maximal 15 Minuten stehen uns zur Verfügung, um sie zu verprügeln. Meiner Erfahrung nach sind die Oschis aber in der Regel bereits nach maximal 5 Minuten erledigt, selbst auf World Tier 4. Das sorgt dafür, dass die Aktivität im Endgame einfach verschwindend wenig Raum einnimmt.

Es wäre also nicht nur schön, wenn sich die Bosse öfter blicken lassen würden, sondern auch, wenn die Herausforderung etwas knackiger wäre und wir etwas mehr Arbeit mit den Gegnern hätten. Dafür würde es eventuell schon reichen, die Spielerzahl zu reduzieren.

Der fiese Drache Ashava macht ordentlich was her, ist im großen Trupp aber schnell besiegt (Bildquelle: Blizzard). Der fiese Drache Ashava macht ordentlich was her, ist im großen Trupp aber schnell besiegt (Bildquelle: Blizzard).

Bis zu 12 wackere Kämpfer*innen können auf die Bosse eindreschen, wären es weniger, dann würde der eigene Beitrag zum Gefecht mehr ins Gewicht fallen. Zudem wäre es schön, wenn Blizzard dafür dann noch mehr Belohnungen springen lassen würde.

Die Endgame-Aktivität hat generell Ausbaupotenzial

Aktuell können wir uns mit Knorzer, Ashava und dem Wandelnden Tod auch nur drei unterschiedlichen Weltbossen stellen. Würden wir sie öfter zu Gesicht bekommen, wäre natürlich auch etwas mehr Abwechslung schön.

Nach einem chaotischeren ersten Kampf, bei dem ich mich noch zurechtfinden musste, waren die Attacken dann nämlich auch direkt gelernt. Schon Varianten der drei, die andere Angriffe mitbringen, würden da helfen. Mehr komplett neue Gegner wären natürlich noch spannender.

Im Video gibt's noch mehr zum Thema Endgame-Inhalte:

Neun Diablo 4-Charaktere auf Level 100: Experte verrät, was Blizzard in Season 1 liefern muss Video starten 58:04 Neun Diablo 4-Charaktere auf Level 100: Experte verrät, was Blizzard in Season 1 liefern muss

Meine Wunschvorstellung wäre also, dass Blizzard das ganze Weltboss-Feature mit Updates weiter ausbaut: häufigere Spawns, mehr Abwechslung und eine größere Herausforderung, bei der ich auch mal länger im Kampf bin. Also ganz ähnlich, wie sich das noch in der Beta gestaltete, als Ashava für mich und meine Mitstreiter*innen noch eine knappe Kiste war. 

Generell bin ich kein großer Fan der Shared World, aber die Idee, immer mal wieder in einer größeren Gruppe auf ein besonderes Monster einzuschlagen, bringt doch ein wenig Abwechslung – würde Blizzard nur mehr daraus machen! Gut möglich, dass das in der Zukunft oder bereits in Season 1 passiert. Ich wünsche es mir jedenfalls.

Wie geht es euch mit den Weltbossen: Wünscht ihr euch auch, dass sie öfter spawnen, mehr Abwechslung bieten und noch etwas knackiger sind oder passt das für euch alles so?

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