In den letzten Monaten habe ich keinen Hehl daraus gemacht, was ich von Activision Blizzard halte. Besonders nach Diablo Immortal, Warcraft 3: Reforged und zwei für mich grausigen World of Warcraft-Addons hatte ich so meine Zweifel, was Diablo 4 angeht. Doch die Kommunikation nach der Beta und die versprochenen Änderungen an der Release-Version lassen mich ein Quäntchen Hoffnung schöpfen.
Aktuell ist gegen Call of Duty-Publisher Activision Blizzard eine Klage wegen Diskriminierung, sexuellen Übergriffen und schlechten Arbeitsbedingungen im Gange. Alle Infos zu den Vorwürfen von vor einigen Wochen findet ihr hier, alles zum neueren Skandal rund um CEO Bobby Kotick hier. Einen Kommentar von GamePro-Chefredakteurin Rae Grimm bezüglich unserer Berichterstattung zum Thema findet ihr hier.
Den größten Kritikpunkten wird sich angenommen
Vor knapp einem Monat, zum Ende der Beta, beschwerte ich mich noch über die Dungeons in einer anderen Kolumne. Zu langweilig, zu viel Backtracking und zum Teil sogar nervig.
Mit der Meinung schien ich nicht allein zu sein. Blizzard reagiert auf das Feedback mit massiven Änderungen an den Gewölben. Zwar bleiben die nicht sonderlich abwechslungsreichen Aufgaben, doch sie werden mit einigen Quality-of-Life Features versehen.
- Monster suchen nun aktiv nach euch, wenn ihr alle Kreaturen in einem Dungeon-Abschnitt töten müsst
- Wenn ihr irgendwas durch die Gegend tragen müsst, dann bekommt ihr nun einen Geschwindigkeitsboost
- Die meisten Schalter und aktivierbaren Objekte reagieren nun sofort auf euch statt erst nach drei Sekunden.
- Dungeon-Events kommen nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 60% vor, statt wie zuvor mit 10%
Zusätzlich sollen Bosse Nahkampf-Builds nicht mehr in den Wahnsinn treiben, Aufgaben euch mit Ressourcen belohnen und auch die bisher recht sinnfreien Keller werden überarbeitet. Dort gibt es mehr Events und am Ende wartet jetzt immer eine Truhe mit Loot.
Auch bei den Klassen wird sich viel ändern. Die Beschwörungen des Druiden sollen sinnvoller werden und Barbaren bestehen nicht mehr aus nasser Pappe.
Kommunikation wie in alten Zeiten
Dass man auf das Feedback einer Beta eingeht, sollte jetzt nicht unbedingt etwas Besonderes sein. Doch Blizzard hat sich, gerade was die Reaktion auf Feedback angeht, in den letzten Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Auf Fan-Wünsche in Betas wurde oft mit Schweigen oder auch Trotz reagiert. Kritik an Features in WoW-Addons wurde gerne mal abgeschmettert, nur damit Monate später dann von Seiten des Entwicklers doch zurückgerudert wurde.
Statt Kommunikation auf Augenhöhe fiel Blizzard eher durch etwas arrogante Sätze wie “You think you do, but you don't” (zu einer Frage, ob WoW-Classic-Server nicht eine gute Idee wären) oder “Do you not have phones?” (nach einer Frage, ob Diablo: Immortal auch für PC erscheint) auf. Wie gut die gealtert sind, sieht man an den aktuellen WoW-Classic Servern und der PC Version von Diablo: Immortal. Beides wurde sehr gut von der Community aufgenommen. WoW-Classic bietet nach seinem Erfolg zum Release mittlerweile sogar Optionen für die ersten Addons an und Diablo: Immortal läuft bis heute auf vielen älteren Smartphones nicht, aber durchaus auf schwächeren PCs.
Nun bekommen wir wieder klare Kommunikation. Übrigens nicht nur in Diablo 4, sondern auch in anderen Projekten wie World of Warcraft: Dragonflight. Änderungen werden mit Entwickler-Kommentaren versehen, die genau erklären, warum diese vorgenommen werden. Auf Kritik wird oft in langen Forenposts eingegangen und Features werden früh und ausgiebig erklärt. Alles Dinge, die eher zu Blizzard von vor zehn Jahren passen, wo noch wesentlich mehr mit der Community zusammengearbeitet und auf Wünsche eingegangen wurde.
Das weckt sogar bei einem alten Pessimisten wie mir Hoffnung, dass Diablo 4 ein Wendepunkt für Blizzard sein könnte. Das Spiel hat ein sehr gutes Fundament und könnte sich zu einem echten Hit entwickeln, wenn hier etwas mit der Community zusammengearbeitet wird. Auf der Hut werde ich aber trotzdem sein.
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