Das sogenannte Level-Scaling in Diablo 4 sorgt dafür, dass Monster immer die gleiche Stufe haben wie eure Spielfigur. Ausnahmen, wie die besonders fiesen Weltenbosse, sind selten. Dieses Detail stößt bei vielen Fans gleichermaßen auf Ablehnung und Zustimmung. Ich zumindest bin mir ziehmlich sicher, damit geht Blizzard den richtigen Weg.
Argumente gegen das Level-Scaling
Mit Ausnahme einiger Zonen, für die ihr ein Mindestlevel von 30 braucht, ist das Scaling von Beginn an aktiv. Aber auch in diesen Gebieten gilt - habt ihr die passende Stufe erreicht, werden Monster fortan an euch angepasst.
Einige Fans auf Reddit oder im Blizzard-Forum sind mit dieser Entscheidung unzufrieden und wünschen sich eine andere Lösung, wie z.B. die in den Vorgängern zum Einsatz kommenden fixen Level für die einzelnen Gebiete.
Welche Argumente werden gegen das Scaling ins Feld geführt? Manche Spieler*innen beschweren sich u.a. über eine zu monotone Spielerfahrung. Der Grad der Herausforderung würde sich stets gleich anfühlen, egal wie sehr wir im Level steigen und wie viel stärker wir werden. Einige berichten sogar davon, sich nach einem Levelaufstieg schwächer zu fühlen.
Andere wiederum vermissen die Möglichkeit, ihren Charakter zu “überleveln”, um dann z.B. leichter durch Quests und Dungeons zu kommen.
Darum macht Blizzard mit dem Scaling alles richtig
Mit Diablo 4 wagt das Franchise den Schritt hin zur großen Open World. Nach dem kurzen Prolog kann ich einen großen Teil der Open World, nämlich die ersten drei Hauptgebiete, erkunden, kann dort allerhand Nebenaufgaben angehen, dutzende Dungeons befrieden oder mir die Zeit mit vielen anderen Aktivitäten vertreiben.
Mitten in diesem Spielplatz will Blizzard aber auch eine spannende Geschichte erzählen, die mich nicht allzu sehr in meiner Freiheit einschränken soll. Im Gegensatz zu den Vorgängern werden die Akte nämlich nicht mehr zwingend chronologisch erzählt. In Diablo 4 kann ich zumindest innerhalb der ersten drei Akte selbst wählen, in welcher Reihenfolge ich diese angehen will.
Das wäre bei vorgegebenen Levelbereichen für die einzelnen Gebiete schwer machbar. Zudem hätte das Spiel das Problem, dass zahlreiche Open-World-Aktivitäten schnell an Wert und damit Bedeutung verlieren würden, sobald ich ihr Level hinter mir lasse.
So habe ich nur wenig Lust, zahlreiche Nebenquests zu absolvieren, die mir kaum mehr Erfahrung bringen, oder Monster zu kloppen, die aufgrund ihrer niedrigen Stufe nur minderwertigen Loot fallen lassen.
Gebiete, die ich zwar gerne noch erkunden würde, die mir aber ab einem bestimmten Punkt keinerlei spürbare Gegenwehr mehr entgegensetzen, wären uninteressant. Ein Großteil der Open-World wäre für Schnetzeltouren im Rahmen des Endgames völlig nutzlos und meiner Meinung nach verschwendet. Endlose und immer gleiche Grinding-Sessions, wie am Mount Arreat in Diablo 2 wären vorprogrammiert.
Darum ist das Problem eigentlich gar kein großes Problem
Die Argumente gegen das Scaling klingen im ersten Moment nachvollziehbar, sind im Grunde genommen aber zu kurz gedacht. Auch mit dem automatischen Level-Scaling bietet mir das Spiel durchaus eine entscheidende Möglichkeit, um spürbar stärker zu werden - meine Ausrüstung.
Umso stärker und zahlreicher meine Boni durch Affixe werden und Einklang mit meiner Skillung finden, desto weniger Probleme habe ich damit, mich durch die Monsterhorden zu schnetzeln und mich der aktuellen Weltenstufe anzupassen.
Während Monster zwar im Level steigen und damit mehr Schaden austeilen und einstecken, bekomme ich Skills und Boni, die viel wertvoller sind als reine DPS-Zahlen. Ob ich meine Kontrahenten fortan bspw. wesentlich häufiger betäube oder in einen Verwundet-Zustand bringe – in vielen Fällen wirkt sich das teils verheerend auf meinen DPS-Output aus und das ganz unabhängig von meinem Level.
Kollege Stephan hat mit der richtigen Skillung und dem passenden Gear sogar die vermeintlich schwächste Klasse zur Killermaschine gemacht:
Hinzu kommt, dass das Level-Scaling spätestens ab der maximalen Stufe 100 ohnehin keine Rolle mehr spielt, mir aber die Möglichkeit gibt, auch dann noch in den Anfangsgebieten Spaß zu haben und die dortigen Aktivitäten samt vielversprechender Belohnung zu spielen.
Gelingt es mir nicht, meine Ausrüstung entscheidend zu verbessern, bleibt mir noch die Möglichkeit, die Weltenstufe und damit die Schwierigkeit der Monster manuell herabzusetzen. Ein kurzer Ausflug zur Weltenstufenstatue in Kyovashad macht es unkompliziert möglich. Habe ich mein Power-Level später ausreichend ausgebessert, kehre ich zurück und stelle die Schwierigkeit wieder hoch.
Wie steht ihr zum Level-Scaling in Diablo 4? Hat Blizzard die richtige Entscheidung getroffen, oder hättet ihr euch lieber feste Level-Gebiete gewünscht?
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