Der Profifußball leidet unter einigen Problemen, nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie. Da in Deutschland dank der 50+1-Regel kein Investor einen Verein komplett kaufen kann, traf es die Bundesliga-Clubs härter als manch andere Vereine in England, Italien oder Frankreich. Das dürfte einer der Gründe sein, weshalb die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Virtual Bundesliga (VBL) auf das Niveau der 1. und 2. Bundesliga heben möchte.
Was ist die VBL? Die VBL ist eine eSports-Liga, in der 26 Vereine aus der 1. und 2. Bundesliga an den Start gehen und in einem Turnier gegeneinander antreten. Der jeweilige Spieler nutzt dabei immer das zugehörige Team, für das er antritt. Gespielt wird momentan FIFA 21.
eSports als Alternative zum Profisport
Die Vorteile von virtuellem Sport liegen auf der Hand: Externe Faktoren wie das Wetter, marode Stadien oder eben eine Pandemie wirken sich nicht so gravierend aus wie bei einem physisch ausgetragenen Sport. Zudem haben viele junge Menschen kein Interesse mehr daran, 90 Minuten lang eine Fußballpartie zu verfolgen, vor allem wenn es am Ende 0:0 ausgeht und der Ball nur hin und her geschoben wird. Das belegen auch die vergleichsweise schwachen Einschaltquoten bei der EM 2020 (die 2021 ausgetragen wurde).
Die Realität sieht anders aus: Die VBL wurde bereits 2012 gegründet und soll zu einer "dritten kompetitiven Marke, neben 1. und 2. Bundesliga" aufgebaut werden. Die Zuschauerzahlen sind laut dem Kicker allerdings noch extrem niedrig und weit davon entfernt mit den Bundesligen mithalten zu können. Auch andere eSports-Formate ziehen deutlich mehr Aufmerksamkeit auf sich.
Ein zentrales Problem ist das Fehlen der Stars, die in der Bundesliga und anderen Top-Ligen die Zuschauer anziehen. Es gibt hier eben keinen Lewandowski, Messi oder Ronaldo. Das Zugehörigkeitsgefühl der Fans ist natürlich auch in deutlich geringerem Umfang vorhanden, als wenn die echten Kicker auf dem Rasen stehen.
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Schwierige Entwicklung der VBL
Die Veranstalter haben das Problem, dass sie zeitgleich ein Interesse und Publikum für ihr Produkt aufbauen und eine gut produzierte Show bieten müssen, auch wenn die Zuschauerzahlen diesen Aufwand momentan noch nicht rechtfertigen.
Das Potenzial scheint aber definitiv vorhanden zu sein. Und nicht nur als Konkurrenz zu "echtem" Fußball, sondern als Ergänzung. Laut der VBL schauen 81 Prozent aller eSports-Fans auch Fußball. Die beiden Branchen können sich also gegenseitig helfen.
Glaubt ihr, eSports kann mit physischen Profisport gleichziehen oder ihn sogar ersetzten?
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