Viel hilft nicht immer viel
Smaugs Einöde beginnt zum Beispiel mit einer kurzen Sequenz, in deren Verlauf wir Beorn, den Bärenmenschen, kennenlernen. So schnell wie der kommt, ist er allerdings auch wieder weg - und ward nicht wieder gesehen. Zum Geschehen trägt er nichts bei. Wohl aber zum unglaublichen Reichtum dieser fantastischen Märchenwelt, in der Tennisball-große Hummeln durchs Bild schwirren und die kleinen Begegnungen am Wegesrand eben manchmal auch zählen.
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Der Hobbit 2 - Ins Herz von Erebor in neuen Spot
Sofern man diesem tollen Abenteuer also positiv gewogen ist (und warum auch nicht), kann man die vorgenannten Kritikpunkte einfach damit entschuldigen, dass sie eine nahezu lebendige Filmwelt noch liebenswerter und greifbarer machen. Woran natürlich auch die Darsteller und ihre Figuren wieder einmal erheblichen Anteil tragen. Die altgediente Garde tritt dieses Mal etwas in den Hintergrund, dafür dürfen die Zwerge nun deutlich mehr menscheln.
Der größte Zugewinn des zweiten Teils ist allerdings Thranduil aka Lee Pace, der seinen erhabenen Elbenkönig mit einer fast manischen Grazie spielt und dem ich noch zwei Stunden hätte zugucken können. Den zweiten großen Charakter sieht man gar nicht im Bild: Benedict Cumberbatch darf seine geniale Stimme mal wieder Gassi führen und liefert mit dem diabolischen, verschlagenen Smaug eine tolle Show ab.
Fazit
David Hain: Nach rund zweieinhalb Stunden, wenn die Lichter im Kinosaal wieder angehen, musste ich mir die Augen reiben. Das Erlebnis der Hobbit-Filme ist ähnlich dem eines tiefen, lebendigen Traumes, aus dem man unsanft vom Wecker gerissen wird - so faszinierend ist diese märchenhafte Welt, so vielschichtig sind die Charaktere, die sie bewohnen, so dramatisch die Geschichte. Aus dem Kinderbuch hat Peter Jackson ein großartiges Fest für die Sinne gemacht, das allen Altersklassen schmecken wird.
Allerdings schätze ich Smaugs Einöde leicht schwächer ein als seinen Vorgänger. Denn obgleich der zu lange brauchte, um ins Rollen zu kommen, ist die Handlung hier eindeutig zu zerklüftet. Jackson möchte seine Geschichte bisweilen an vier Orten gleichzeitig erzählen und braucht dann gerade im Finale viel zu lang, um fertig zu werden. Zum Glück haben wir aber nur die ersten zwei Drittel dieser Trilogie erlebt, die Jackson - da bin ich mir sicher - nächstes Jahr im ganz großen Stil zu Ende führen wird. Ich freu' mich drauf.
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