Crysis zählte zu seinem PC-Release im Jahr 2007 nicht nur zu den optisch beeindruckendsten Spielen überhaupt, auch spielerisch konnte der Ego-Shooter vom deutschen Entwickler Crytek voll überzeugen. Zwar erwartet euch eine lineare Geschichte, in der ihr die großen Gebiete des tropischen Eilands in der Rolle des Elitesoldaten Nomad infiltriert, ob allerdings getarnt oder actionreich, das bleibt größtenteils euch überlassen.
Und das vorweg: Dieses Gameplay-Konstrukt hat sich bis heute sehr gut gehalten. Die Frage ist jedoch, wie viel Spaß macht die launige Sci-Fi-Ballerei mit der Technik der Nintendo Switch. Und hier sind wir mit überwiegend positiven Gefühlen aus dem Nanokampfanzug geschlüpft.
Um was geht's? Im Jahr 2020 begebt ihr euch mit einem Elite-Squad auf eine fiktive tropische Insel, um ein Archäologenteam aus der Gefangenschaft der nordkoreanischen Besatzer zu befreien. Schnell wird jedoch klar, dass auf der Insel eine mystische, weit mächtigere Spezies ihr Unwesen treibt.
Optik und Performance auf der Switch
Nachdem wir zuletzt mit The Outer Worlds das Paradebeispiel dafür erlebt haben, wie ein Switch-Port nicht aussehen und performen sollte, können wir an dieser Stelle für das Crysis Remastered Entwarnung geben. Der Shooter ist auf der Hybridkonsole sowohl im Handheld-Modus als auch im Docked-Modus gut spielbar. Hier die groben Eckdaten:
- Framerate-Ziel: 30 fps
- Auflösung: 720p
- Eingabe: Direkt, kein spürbarer Input-Lag
- Audio: gute Sound-Ausgabe
- Retail-Version: nur Download
- Speicherplatz: 7 GB
- Preis: 30 Euro
Kommen wir zunächst zur Performance von Crysis auf der Switch: Die Bildrate hat sich in unserem Test nicht durchgängig flüssig, aber meist im Bereich von 30 fps bewegt. In actionreichen Szenen kann es aber zu spürbaren Einbrüchen kommen. Dauerhaft negativ auf das Gunplay wirken die sich jedoch nicht aus.
Doch welchen optischen Eindruck macht der Crysis-Port beziehungsweise das Remastered? Einen guten, der sogar die Versionen von PS3 und Xbox 360 übertrifft, aber natürlich nicht an die Grafik auf dem PC heranreicht. Das damalige "Wow"-Erlebnis ist zum einen aufgrund der limitierten Hardware der Switch nicht gegeben, zum anderen, da wir es hier mit einem mittlerweile 13 Jahre alten Spiel zu tun haben. Aber, und das wollen wir deutlich hervorheben, das tropische Inselflair mit seiner dichten Fauna ist auch heute noch ein schicker Anblick.
Vergleichen wir den Handheld- mit dem Docked-Modus, wirkt das Bild auf dem Fernseher klarer. Speziell weiter entfernte Objekte sind im Docked-Modus schärfer. Dennoch kann sich das Bild auf dem kleinen Bildschirm durchaus sehen lassen.
Was uns wie so oft bei Switch-Versionen jedoch im portablen Modus negativ aufgefallen ist, sind recht kleine Texte und das HUD. Wollen wir hier etwas auf der Minimap erkennen oder sehen, wie viel Munition noch im Magazin ist, müssen wir schon doppelt auf den Bildschirm gucken. Entspannend für die Augen ist das nicht.
Was ist neu? Warum das "Remastered" zu recht im Titel steht
Gehen wir rein von der Optik der ursprünglichen PC-Version aus, ist die Bezeichnung "Remastered" für die Switch natürlich gewagt. Für einen fairen Vergleich haben wir uns jedoch an den Konsolen-Versionen orientiert und hier gibt es sowohl optische als auch spielerische Verbesserungen.
- Bessere Atmosphäre: Während beispielsweise die PS3-Version durchweg recht hell war, wirkt die Switch-Version insgesamt dunkler. Verbesserte Lichteffekte machen das Spiel jedoch deutlich atmosphärischer.
- Dichtere Fauna: Während die Last Gen-Versionen im Vergleich zur PC-Version in diesem Punkt noch starke Abstriche machen mussten, wirken Gräser und Büsche wesentlich dichter, was ebenfalls zur besseren Atmosphäre beiträgt.
- Zerstörbare Objekte: Palmen, Häuser oder Kisten könnt ihr jetzt zerstören. Da das auch eure Gegner können, ist das dauerhafte Verschanzen hinter Objekten nicht mehr möglich, wodurch das Gameplay etwas dynamischer wirkt. Jagt ihr ein Haus durch ein explosives Fass in die Luft, geht die Framerate der Switch allerdings deutlich in die Knie.
- Alternative Bewegungssteuerung: Wie in Shootern auf der Switch oft üblich, könnt ihr die die Konsole oder die Joy-Con für ein verbessertes Zielen bewegen. Dadurch richtet ihr das Fadenkreuz schneller auf eure Gegner, was eine brauchbare Alternative zur herkömmlichen Steuerung via Analog-Stick darstellt.
Insgesamt kann man bei Crysis auf der Switch also durchaus von einem Remastered sprechen. Im Kopf solltet ihr jedoch nicht die PC-Version des Spiels haben, denn die ist auch heute noch das Maß aller Dinge.
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