Es geisterte monatelang durch die Gerüchteküche und ist jetzt endlich fix. Activision und Sledgehammer Games haben Call of Duty Vanguard offiziell enthüllt und zudem endgültig bestätigt, was die Insider-Spatzen schon seit längerem von den Social Media-Dächern pfiffen: Denn Call of Duty kehrt nach vier Jahren (CoD: WW2 kam 2017) mal wieder ins Zweiter Weltkriegs-Setting zurück.
GamePro.de konnte schon vor der offiziellen Ankündigung die ersten Infos zur Kampagne des Spiels auf einem virtuellen Presse-Briefing sammeln. Hier findet ihr alles, was ihr zum Solo-Teil von Call of Duty Vanguard wissen müsst.
Die wichtigsten Fakten zur Vanguard-Kampagne
- Zweiter Weltkrieg: Rückkehr zu dem Setting, in dem die Serie ihren Anfang nahm
- Vier große Schauplätze: Westfront, Ostfront, Nordafrika und Pazifik sollen für Abwechslung sorgen
- Fokus auf Charaktere: Insgesamt gibt es vier Hauptcharaktere, die ihr im Verlauf der Kampagne spielt
- Verbessertes Gunplay: Waffen sollen sich wieder ähnlich schwer und wuchtig anfühlen wie in Call of Duty: Modern Warfare
- Ziel in der Kampagne: Verhinderung von "Project Phoenix", mit dem die Nazis das Ruder gegen Ende des Krieges noch einmal herumheißen wollen
- Filmische Inszenierung: Dank der optimierten Modern Warfare-Engine sehen insbesondere Licht- und Partikeleffekte deutlich besser aus.
Der Release von Call of Duty Vanguard steht ebenfalls fest: Der Shooter erscheint am 5. November 2021 für PS5, Xbox Series X/S, PS4, Xbox One und den PC.
Und hier ist der Ankündigungs-Trailer:
Die Story: Fiktiv, aber auf der Historie basierend
Laut Game Director Josh Bridge wollte Sledgehammer mit Vanguard im für viele schon recht ausgelutschten Zweiter Weltkriegs-Setting "etwas anderes" machen. Während in CoD: WW2 die Geschichte einer festen Einheit erzählt wurde, geht es in Vanguard um insgesamt vier Charaktere, die zunächst an unterschiedlichen Fronten kämpfen, also ähnlich wie in den ersten CoDs, weswegen Vanguard auch in dieser Hinsicht zu seinen Wurzeln zurückkehrt.
Danach schließen sich die vier aber zusammen, um das mysteriöse "Projekt Phoenix" zu verhindern, an dem unter Leitung des erdachten Antagonisten Heinrich Freisinger gearbeitet wird.
Wichtig: Call of Duty Vanguard erzählt eine rein fiktive Geschichte in einem historischen Setting, viele der Charaktere basieren allerdings auf echten Personen. Der generellen Kriegsthematik soll "respektvoll" begegnet werden, aber so inszeniert, dass es ein möglichst breites Publikum anspricht.
Die vier spielbaren Charaktere, in die ihr im Laufe der Kampagne schlüpft, sind:
- Arthur Kingsley: Der spätere Anführer des Squads landet als Mitglied des 9. britischen Fallschirm-Battalions während Operation Tonga in der Normandie und kämpft zunächst an der Westfront.
- Polina Petrova: Die russische Scharfschützin macht sich in Stalingrad durch zahlreiche Abschüsse einen Namen und ist auf den Fernkampf spezialisiert.
- Wade Jackson: Das Mitglied des amerikanischen Squadron Six wird im Pazifik stationiert und ist dort unter anderem an Luftschlachten beteiligt.
- Lucas Briggs: Der Australier kämpft in Nordafrika gegen die Panzer-Divisionen des deutschen Feldmarschalls Erwin Rommel.
Die Kampagne von Vanguard soll dabei CoD-typisch streng linear verlaufen, Verzweigungen und große Wahlmöglichkeiten in den Missionen gibt es dementsprechend nicht. Laut den Entwicklern sollen wir im Laufe des Spiels auch mehr über die Charaktere erfahren, etwa über die Vergangenheit von Polina Petrova, in der sie zunächst als Krankenschwester arbeitete. Ob die Kampagne das dann letztendlich auch einhalten kann, bleibt natürlich abzuwarten.
Das Gameplay: Mit mehr Wucht
Es dürfte wohl niemanden überraschen, dass der Fokus von Call of Duty Vanguard auf Schießereien liegen wird. Dass es vermutlich aber keine allzu stumpfe Schießbude wird, konnten wir schon an einem Ausschnitt einer Frankreich-Mission erkennen, die beim Presse-Event gezeigt wurde. Hier springt Arthur Kingsley nämlich nachts über der Normandie ab, verliert dabei aber seine Waffe und muss deshalb zunächst über ein Feld und durch einen dichten Wald schleichen, in dem jede Menge deutsche Soldaten patrouillieren. Danach kommt es dann zu einem intensiv inszenierten Schusswechsel in einem Bauernhaus.
Schon hier wird deutlich, dass Skriptsequenzen wieder ein fester Bestandteil des Gameplays sein werden, aber die sind mittlerweile ja ohnehin fast schon ein Markenzeichen der Serie. In jedem Fall erfreulich ist, dass sich beim Gunplay wieder mehr an Modern Warfare orientiert werden soll.
Sprich: Die zahlreichen historischen Waffen wie MP 40, M1 Garand und Co. sollen sich durch bessere Animationen, mehr Details (Rauchschwaden etc.) und besseres Treffer-Feedback deutlich wuchtiger und satter anfühlen, außerdem wird es wieder möglich sein, die Waffen auf Objekten auflegen zu können. Sehr schön, denn das war im letzten Jahr bei Black Ops: Cold War einer unserer Kritikpunkte.
Unterstützt wird das durch ein deutliches ausgefeilteres Schadensmodell und die Möglichkeit, wieder vorsichtig um Ecken zu lugen. Umgebungsobjekte sollen nun deutlich realistischer auf Beschuss reagieren, Zerstörungen wie Einschüsse in Türen oder abgesplittertes Holz zudem dauerhaft sichtbar bleiben. In dem Gameplay-Ausschnitt ist das schon ähnlich eindrucksvoll zu sehen, wie das Treffer-Feedback bei Abschüssen.
Jeder Charakter soll zudem eigene Gameplay-Features mitbringen, Details dazu wurden aber noch nicht genannt. Der erste Trailer lässt aber schon vermuten, was uns spielerisch noch erwarten wird:
- Flugzeugschlachten
- Abschnitte im Panzer
- Scharfschützenpassagen
- Häuserkampf
Und wenn wir an die überraschend ungewöhnliche Paris-Mission mit "Gerda Schneider" aus WW2 zurückdenken, ist es gut möglich, dass Sledgehammer auch noch den ein oder andere CoD-untypischen Abschnitt im Ärmel hat.
Die Technik: Schicke Schlachtfelder
Vanguard läuft auf der modifizierten CoD-Engine, die schon Call of Duty: Modern Warfare nutzte, baut sie aber an einigen Stellen aus. Beispielsweise gibt es deutlich mehr Partikel- und Lichteffekte, was zumindest in dem von uns gesehenen Kampagnen-Ausschnitt zu einer enorm dichten Atmosphäre führte.
Die Kegel der Taschenlampen erhellen beispielsweise kurzzeitig die Nacht, Lichtblitze einer feuernden Flak zucken zwischen den Bäumen des Waldes, durch den Arthur Kingsley schleicht und bei den Schießereien spratzt ordentlich Material durch die Gegend. Darüber hinaus bekamen wir schon sehr plastische Texturen wie etwa Schlamm zu sehen, sowie sehr realistisch züngelndes Feuer und volumetrischen Rauch, den das Studio für Vanguard ebenfalls verbessert hat.
Bestätigt wurde uns zudem, dass Call of Duty Vanguard sowohl auf der PS5 als auch der Xbox Series X/S 3D-Audio unterstützt, auf der Sony-Konsole gibt es zudem Support für die DualSense-Features, unter anderem adaptiven Trigger-Widerstand und mehr.
Wie sieht es mit Last Gen aus? Vanguard erscheint auch für PS4 und Xbox One und während der Fragerunde mit den Entwicklern wurde gesagt, dass diese Versionen "optische Anpassungen" bekommen werden. Details wurden nicht genannt, wir gehen aber davon aus, dass die Effekte und der Detailgrad auf den Last Gen-Konsolen zurückgefahren werden dürfte. Denn: Auf sämtlichen Systemen gibt es ein klares Ziel, nämlich flüssige 60 Bilder pro Sekunde.
Und was ist mit dem Multiplayer?
Den gibt es natürlich auch. Alles Wichtige zu den Neuerungen, Zombies und Warzone lest ihr in unserem separaten Artikel:
Call of Duty Vanguard kommt am 5. November 2021 für PS5, Xbox Series X/S, PS4, Xbox One und den PC, Publisher ist wie gewohnt Activision Blizzard.
Das Unternehmen wurde kürzlich von der staatlichen Behörde "California Department of Fair Employment and Housing" wegen sexueller Diskriminierung von Mitarbeiterinnen verklagt. Gegenstand der Klage sind kontinuierliche sexuelle Belästigung sowie ungleiche Bezahlung, ein Mangel an Chancengleichheit und Vergeltungsmaßnahmen gegen Frauen, die sich wehren. Einen Überblick über das Thema findet ihr in diesem Artikel.
Einschätzung der Redaktion
Tobias Veltin
@FrischerVeltin
Call of Duty Vanguard ist für mich bislang ein großes Déjà-vu - zumindest gefühlt. Denn ich habe noch im Kopf, dass Sledgehammer schon vor Call of Duty: WW2 von einer "neuen Erfahrung" sprach und auch ansonsten recht große Versprechungen machte. Das fertige Spiel konnte den Großteil davon auch glücklicherweise einhalten, auch wenn sich vieles sehr routiniert anfühlte. Die Vanguard-Kampagne schätze ich ähnlich ein, auch hier wird es vermutlich viele bekannte Elemente geben, die sich für WW2-Spieleveteranen bekannt vorkommen dürften.
Abwechslungsreich dürfte das Ganze aber in jedem Fall werden, das hat Sledgehammer zuletzt eben mit WW2 bewiesen. Und die unterschiedlichen Szenarien wie Ostfront und Pazifik geben zudem Hoffnung, dass optisch nicht alles in einem grauen Matsch versinkt. Bei den Charakteren bin ich noch skeptisch. Die grundsätzliche Aufteilung auf vier davon ist lobenswert, ich habe aber noch Zweifel, ob sie sich im fertigen Spiel auch tatsächlich unterschiedlich anfühlen.
In Sachen Technik und Immersion können wir aber in jedem Fall einiges erwarten, ich fand den gezeigten Ausschnitt trotz bekanntem Szenario jedenfalls inszenatorisch ziemlich beeindruckend und freue mich zudem sehr über die "wuchtigeres Gunplay"-Entscheidung. Alles in allem erwarte ich nach den ersten Eindrücken eine solide CoD-Kampagne, die aber gerade deswegen auch das Potential mitbringt, mich zu überraschen.
Was sagt ihr zu den ersten Infos zu Call of Duty Vanguard und der Rückkehr ins WW2-Setting?
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