Meine Freunde wollten nie Sammelkartenspiele mit mir spielen - und dann kam Disney Villainous

Unsere Freie Autorin Cassie verrät, warum Disney Villainous für sie ein ganz besonderes Brettspiel ist.

Eine Empfehlung für Villainous geht raus – vor allem für Fans von Sammelkartenspielen. Eine Empfehlung für Villainous geht raus – vor allem für Fans von Sammelkartenspielen.

Ich war sieben Jahre alt, als ich mein erstes Yu-Gi-Oh!-Deck aus nicht mehr genutzten Karten meines Bruders baute – und bin von da an Sammelkartenspielen verfallen. Seitdem habe ich sowohl offline als auch online etliche Spiele ausprobiert und vor allem viel Zeit und Geld in das Hobby investiert.

Wenn es euch da ähnlich geht wie mir, könntet ihr vielleicht auch schon das Problem kennen, eure Freund*innen davon zu überzeugen, bei diesem aufwändigen und kostenintensiven Hobby mitzumachen. Ich finde es jedenfalls unglaublich schwierig, anderen den Einstieg aufgrund des Preises und des Zeitinvestments schmackhaft zu machen.

Mit Disney Villainous habe ich das aber ganz einfach geschafft, wofür ich dem Spiel unglaublich dankbar bin.

Dieser Artikel ist Teil der GamePro-Brettspielwoche 2024. Alle weiteren Artikel und Infos findet ihr in unserer Übersicht:

Die Regeln von Villainous sind umfangreich, aber gut verständlich

Damit sich der volle Spaß bei einem Sammelkartenspiel entfaltet, benötigt es meiner Meinung nach über allgemeine Regelkenntnisse hinaus vor allem ein Verständnis von der aktuellen Meta – das heißt zu wissen, welche Decks gerade gut sind. Und außerdem braucht es ein Deck, das darin funktioniert und eurem Spielstil entsprechend zusagt.

Da Disney Villainous ein in sich geschlossenes Spiel ist, eliminiert es die gesamte Meta-Diskussion und beschränkt sich auf ein Hauptspiel, das durch zahlreiche Erweiterungen aber auch immer wieder frisch wirkt.

Auf diesem Bild stehen sich die zwei Schurken Hades und Dr. Facilier mit ihren eigenen Spielfeldern gegenüber. Auf diesem Bild stehen sich die zwei Schurken Hades und Dr. Facilier mit ihren eigenen Spielfeldern gegenüber.

Vor Spielbeginn wählt ihr einen Disney-Bösewicht aus, dessen einzigartiges Deck ihr übernehmt, ihr müsst es also nicht selbst zusammenbauen. Alle Schurk*innen haben ein eigenes Ziel, das ihr für den Sieg erfüllen müsst.

So muss etwa Captain Hook auf der Jolly Roger die Heldenkarte Peter Pan besiegen oder Prinz John 20 Machtchips – die Währung für eure Karten im Spiel – besitzen und Robin Hood im Gefängnis eingebuchtet haben.

Der Spielablauf gestaltet sich so, dass ihr der Reihe nach mit eurer Figur auf ein Feld zieht und die darauf abgebildeten Aktionen ausführt. Dazu gehört es auch, dass ihr mit euren Handkarten, die Machtchips kosten, auf euer Ziel hinarbeitet.

Ihr müsst aber nicht nur Machtchips sammeln und die richtigen Karten auf die Hand bekommen, sondern auch eure Gegner*innen im Auge behalten. Am besten legt ihr ihnen mithilfe der Schicksal-Aktion rechtzeitig Steine in den Weg, damit sie ihr Ziel nicht vor euch erreichen.

Im offiziellen Erklärungsvideo von Ravensburger erfahrt ihr mehr über die Regeln im Detail:

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Villainous ist ein "Sammelkartenspiel Lite"

Disney Villainous erinnert von seiner ganzen Art sehr stark an ein Sammelkartenspiel. Auch hier müsst ihr das Beste aus euren Handkarten machen und Deck-spezifische Taktiken für den Sieg verfolgen. Strategisches Denken gehört ebenso zum Spiel wie eine Prise Glück.

Wenn ihr euch mit den Regeln vertraut gemacht habt, könnt ihr die unterschiedlichen Decks der Bösewichte nach Lust und Laune ausprobieren. Im Spiel sind für alle Schurk*innen Bösewicht-Handbücher beigelegt, die euch die grobe Strategie der Decks erklären, um einen leichteren Einstieg zu haben.

Neben den beiden Varianten des Hauptspiels sind sieben Erweiterungen erschienen. Die Erweiterung Filled with Fright mit dem spielbaren Schurken Oogie Boogie gibt es nicht auf Deutsch, den Rest hingegen schon. Neben den beiden Varianten des Hauptspiels sind sieben Erweiterungen erschienen. Die Erweiterung "Filled with Fright" mit dem spielbaren Schurken Oogie Boogie gibt es nicht auf Deutsch, den Rest hingegen schon.

Ich habe zum Beispiel die beiden Decks von Hades (Hercules) und Dr. Facilier (Küss den Frosch) für mich entdeckt.

Hades stammt aus meinem Lieblings-Disneyfilm und spielt sich sehr geradlinig. Ich muss drei der mächtigen Titanen von meiner Hand beschwören und diese mithilfe der Verschieben-Aktion in den Olymp bringen, um die griechischen Götter zu stürzen. Meine Gegner*innen können mir mit Held*innen wie Zeus oder Hercules auf die Nerven gehen, weswegen ich die richtigen Karten in der Hinterhand haben muss, um die Bedrohung schnell zu beseitigen.

Cassie Mammone
Cassie Mammone

Cassie liebt Spiele. Da kommt es nicht darauf an, ob sie digital oder analog sind. Deswegen stürzt sie sich neben dem Zocken alle paar Jahre in ein neues Sammelkartenspiel und hat sich mittlerweile eine solide Sammlung mit Klassikern wie Monopoly, Risiko und Co. aufgebaut, probiert aber auch gerne neue Spiele aus. Disney Villainous konnte sie mit der Kombination aus Brettspiel und Sammelkartenspiel besonders begeistern.

Dr. Facilier spielt sich dagegen deutlich anders. Mit seinem Deck muss ich so schnell wie möglich den "Talisman"-Gegenstand in meinen Besitz bringen und beim Voodoo Emporium die Karte "Herrsche über New Orleans" ausspielen. Um zu gewinnen, muss ich zuletzt die richtige Karte aus meinem Wahrsagestapel ziehen, der ausschließlich zu Dr. Facilier gehört.

Das Deck von Dr. Facilier trifft perfekt diesen Nerv zwischen Strategie- und Glücksspiel, den ich an Sammelkartenspielen liebe.

Auf dem Bild seht ihr die wichtigsten Karten von Dr. Facilier. Das Bösewicht-Handbuch daneben erklärt euch kurz und bündig, wie ihr den Schurken am besten spielt. Auf dem Bild seht ihr die wichtigsten Karten von Dr. Facilier. Das Bösewicht-Handbuch daneben erklärt euch kurz und bündig, wie ihr den Schurken am besten spielt.

Für mich ist Disney Villainous deshalb eine Art "Sammelkartenspiel Lite", das mir einen ähnlichen Spielspaß ermöglicht, ohne im Ansatz so viel Zeit oder Geld dafür aufbringen zu müssen. Auch der Glücksfaktor außerhalb des Spiels fällt weg, weil es keine optional kaufbaren Booster-Packs gibt. Ich kann Villainous jederzeit zu meinen Freund*innen mitnehmen und – nach dem Erklären der Regeln – direkt mit einem Deck loslegen.

In den letzten Jahren sind neben dem Hauptspiel insgesamt sieben Erweiterungen erschienen, wodurch euch mittlerweile 24 spielbare Charaktere zur Verfügung stehen. Wer alles haben will, muss natürlich ein bisschen Geld in die Hand nehmen – pro Erweiterung etwa 20 bis 30 Euro – bekommt dadurch aber noch etwas mehr Vielfalt und Abwechslung.   

Einen Schmerzpunkt dürfte das Spiel vor allem für die Deck-Bastler*innen unter euch haben. Das fällt nämlich durch die vorgegebenen Decks mit eigenen Karten komplett weg. Für meine Freund*innen war aber genau das der Knackpunkt, dank dem ich sie jetzt regelmäßig für Disney Villainous begeistern kann.An der Stelle bin ich gespannt auf die Meinung der GamePro-Community: Habt ihr Villainous schon einmal gespielt und falls ja, welcher Bösewicht ist euer Go-To?

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