Alte Bekannte
Während wir auf den Ausgang der Stadt zusteuern, fällt uns plötzlich etwas auf: Die Stadt, in der wir uns befinden, heißt Sanctuary – genau wie die Welt des PC-Rollenspiels Diablo. Und diese Musik, die uns die ganze Zeit schon so bekannt vorkommt, könnte die – ja, sie bedient sich eindeutig am einschlägig bekannten Tristram-Thema. Als wir Steve Gibson, den Vize-Präsidenten von Gearbox, auf unsere Beobachtungen ansprechen, kommentiert der bloß: »Tja, wir sind eben riesige Diablo-Fans.«
Bevor wir uns aus der Stadt herauswagen, verteilen wir noch unsere Talentpunkte. In drei Bäumen dürfen wir frei entscheiden, in welche Fähigkeit wir wie viele Punkte investieren – das altbekannte System eben. Wir spielen mit dem auf Scharfschützengewehre spezialisierten Zero und entscheiden uns, auf möglichst viel und hohen kritischen Schaden zu setzen.
Kaum am Ziel angekommen, stoßen wir auf die erste originelle Aufgabe: Der Spion ist ein alter Trunkenbold, wir müssen ihn also zunächst wecken. Dafür brauchen wir eine Waffe mit Feuerschaden und einen speziellen Gegnertyp. Auf Pandora leben Insekten, die so groß sind wie Hunde und laut knallend explodieren, wenn wir sie in Brand setzen. Nachdem wir ein paar von den Viechern haben knallen lassen, schreckt der Spion endlich hoch – und entpuppt sich als alter Bekannter.
Der ständig betrunkene Agent ist Mordecai, einer der spielbaren Charaktere aus dem ersten Borderlands. So oder ähnlich sollen alle vier Helden aus dem Vorgänger in die Geschichte eingebunden sein. Mordecai schickt uns jedenfalls weiter zu Tiny Tina, die uns auf unserer Suche weiterhelfen kann.
Die tödlichste Dreizehnjährige der Welt
Tiny Tina wird in einer kurzen Zwischensequenz vorgestellt als »Die tödlichste Dreizehnjährige der Welt« – als wir in ihre Behausung laufen, ist sie grade dabei, einen gefesselten Banditen in die Luft zu jagen. Klingt gemein, ist es auch. Und trotzdem, oder wahrscheinlich grade deshalb, hat uns Tiny Tina beim Anspielen richtig gut gefallen. Der Kontrast zwischen der süßen Dreizehnjährigen und ihrer rabiaten Art, Probleme zu lösen, könnte krasser nicht sein.
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Bevor das Mädel uns weiterhilft, verlangt sie im Gegenzug Hilfe von uns, logisch. Wir sollen zwei Puppen wiederbringen, die ihr die Banditen geklaut haben, und dann auch noch einen Banditen-Oberboss ins Lager locken. Diese Aufgabe erfordert vor allem eins: Ballern. Durch schier endlose Horden von Gegner, kleine und große und starke und schwache Viecher stellen sich uns in den Weg. Die wegzubratzen macht nach wie vor Laune.
Als wir alles Gewünschte herangeschafft haben (den Oberbanditen lotsen wir mit Schüssen vor den Bug Richtung Lager), brutzelt Tiny Tina den Banditenboss mit einem Elektroschocker, danach endet die Beispielmission.
Eines sollte jedem klar sein: Ein erzählerisches Meisterwerk wird auch Borderlands 2 nicht. Allerdings haben uns die schrägen Charaktere sehr gut gefallen, und wenn alle Missionen so abwechslungsreich ausfallen wie die von uns erlebte, dann stehen uns spaßige Stunden auf Pandora bevor.
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