Am vergangenen Freitag konnten viele Spielemagazine und teils auch Content Creator ihre Meinung zur PC-Version von Black Myth: Wukong abgeben – darunter auch Elena und Fritz von GameStar. Die Tage nach Veröffentlichung ist nun eine Debatte darüber ausgebrochen, ob Tester*innen gewisse Themen in ihrem Bericht aufgrund einer bestehenden Verschwiegenheitsvereinbarung (kurz: NDA) mit Entwickler Game Science nicht ansprechen durften.
Neben inhaltlichen Aspekten zum Actionspiel, wie beispielsweise ein Blick in weiterführende Kapitel, soll es zum Fall des Test-Embargo verboten worden sein, über Themen wie die chinesische Spieleindustrie oder feministische Propaganda zu sprechen.
Worüber die Spielepresse (noch) nicht berichten durfte
Spielemagazinen, wie der GameStar oder IGN, ist es bis zum Release von Black Myth: Wukong am 20. August nicht gestattet...
- über Inhalte von Zwischen- und Erzählsequenzen zu sprechen oder gar diese zu zeigen
- Szenen vom Anfang des Spiels zu zeigen
- Szenen nach Kapitel 2 zu zeigen
- mehr als 10 Minuten Gameplay zu zeigen
Dass keine Szenen ab Kapitel 2 gezeigt werden dürfen, darunter auch technische Probleme, hat GameStar dazu veranlasst vorerst noch kein finales Testvideo samt Wertung zu veröffentlichen. Mehr zum Thema erklärt euch Fritz hier:
Sind solche NDA-Auflagen ungewöhnlich? Kurzum: Nein. Es kommt immer wieder vor, dass vor Release über gewisse Bereiche im Spiel nicht gesprochen werden darf. Darunter bestimmte Kapitel, Bosse oder Momente in der Erzählung. Die Einschränkungen zum Fall des Test-Embargo bei Black Myth: Wukong gehören aber zweifelsfrei zu der Sorte, die einen allumfänglichen Bericht schwierig machen.
Wie es um den GamePro-Test von Black Myth: Wukong steht, erfahrt in folgendem Artikel:
Worüber einige Content Creator nicht sprechen durften
Das für die Spielepresse gültige NDA (Non Disclosure Agreement) gilt jedoch laut einem Bericht von Forbes nicht für alle Personen, die aktuell über Black Myth berichten wollen. Nachfolgende, mittlerweile bestätigte Einschränkungen aus einer E-Mail, haben am Wochenende für eine Kontroverse auf Social Media gesorgt.
Folgenden Punkte zu thematisieren wurde Content Creatorn untersagt:
- andere Influencer oder Spieler zu beleidigen
- keine beleidigende Sprache/Humor zu nutzen
- Politik, Gewalt, Nacktheit, feministische Propaganda, Fetischisierung und andere Inhalte, die einen negativen Diskurs anregen
- Worte wie "Quarantäne", "Isolierung" und "COVID-19" zu sagen
- Über Chinas Spieleindustrie, Politik, Meinungen, Nachrichten etc. zu sprechen
Dass diese Restriktionen herausgegeben wurden, ist bestätigt. Es ist jedoch noch unklar, welche Content Creator diese Auflagen via E-Mail erreicht haben. Die Einschränkungen sollen zudem nicht von Game Science selbst, sondern von einem Marketing-Partner namens Hero Games stammen.
Eine aufklärende Antwort seitens Game Science an Forbes gab es laut Bericht bislang noch nicht.
Sind solche Restriktionen ungewöhnlich? Bei verkauften Werbevideos von Influencern sind strikte Guidelines, worüber inhaltlich gesprochen werden darf und worüber nicht, nichts ungewöhnliches. Dass wie im Fall von Black Myth Punkte wie feministische Propaganda oder Wörter wie "COVID-19" explizit untersagt und hervorgehoben werden, gehört jedoch nicht zum normalen Vorgehen und ist äußerst kritisch zu betrachten.