Zwangsadoption
Ohne zu zögern aktivieren wir das bereits ausgerüstete Elektroschock-Plasmid und jagen dem Ungetüm eine Ladung Strom unter den Helm und legen mit einem großkalibrigen Maschinengewehr nach. Wenig beeindruckt dreht sich der Riese in unsere Richtung, senkt den Kopf und stürmt wie ein Bulle bei einer Corrida auf uns zu. Es scheppert, die Wucht des Aufpralls bringt den Bildschirm zum Beben, uns bleibt nichts anderes übrig, als den wütenden Leviathan weiter mit Blei vollzupumpen. Blöderweise ist der Big Daddy im Umgang mit seinem eingebauten Bohrer ziemlich geschickt, weshalb unsere Anspielsession an dieser Stelle zum ersten Mal zu einem unfreiwilligen Ende kommt. Nachdem wir Big Daddy im zweiten Anlauf außer Dienst gestellt haben, heben wir uns die gelbäugige Little Sister auf die Schulter und versuchen, einen toten Körper zu finden, in dem noch Adam vorhanden ist. Das soll die Kleine dann für uns raus zutzeln.
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Besonders praktisch: Auf Knopfdruck zeigt euch die Little Sister (ähnlich wie in Fable 2) den Weg zum nächsten Adam-Spender anhand einer wabernden Spur. Nachdem wir die Leiche aufgestöbert haben, meldet sich unser rätselhafter Gönner Mr.Sinclair zu Wort und teilt uns mit, dass während der Adam-Ernte enorme Vorsicht geboten ist, denn wir sind nicht die Einzigen, die an dem Saft interessiert sind. Die wahnsinnigen Splicer sind nämlich so von Adam besessen, dass sie dafür über Leichen gehen würden.
Gut vorbereitet in die Schlacht
Bevor wir unsere kleine Schwester ihre Arbeit machen lassen gilt es, die Umgebung nach hilfreichen Verteidigungsmöglichkeiten abzusuchen. So hacken wir uns zum Beispiel in die Selbstschussanlagen um den Splicern Einhalt zu gebieten. Im Gegensatz zum Vorgänger hat sich das Hacken in BioShock 2 deutlich verändert. Ihr benutzt einen kleinen Pfeil, den ihr auf das zu manipulierende Gerät schießt und müsst dann in einem kurzen Reaktionsspiel (ein Pfeil wandert über eine Skala, es gilt die grünen Felder zu treffen) eure Fingerfertigkeit beweisen. Diese neue Art des Hackens hat mehrere Vorteile. So ist es jetzt möglich, Geräte zu manipulieren, die sich nicht in eurer Nähe befinden. Ein Beispiel: Ihr steht vor einem verschlossenen Schott, durch eine zerbrochene Scheibe erkennt ihr den Kontrollmechanismus der Tür. Wer jetzt seinen Pfeil durch das Fenster jagt, öffnet die Tür im Nullkommanichts. Ein anderer Vorteil ist die Tatsache, dass ihr nicht (wie beim Vorgänger) aus dem Spiel herausgerissen werdet.
Nachdem wir die Geschütze auf unsere Seite gebracht haben, platzieren wir noch ein paar Minen vor den Zugängen des Raumes und lassen die kleine Schwester an die Arbeit gehen. Kaum hat die Gute ihre Nadel von einem ekligen Geräusch begleitet in den toten Körper gejagt, machen sich die Splicer bemerkbar. Urplötzlich wimmeln die von Narben und Missbildungen gezeichneten Gestalten in den Raum und für uns heißt es Bohrer warmlaufen lassen, Waffen durchladen und Welle und um Welle der erstaunlich flinken und aggressiven Mutanten zurückzuschlagen, bis das Adam geerntet ist.
The Sisters of no Mercy
Nachdem wir den Boden und die Wände mit Hilfe einer praktischen Harpunenkanone mit den Überresten unzähliger Splicern übersäht haben, kommt ein kreischendes Geräusch aus den Boxen, das uns an Freddy Kruegers Handschuhe auf einem Heizungsrohr erinnert. Eine schneidende weibliche Stimme beschimpft uns und fordert uns auf, die Little Sister herauszugeben. Dann betritt sie die virtuelle Bühne, die Big Sister. Schlank, schnell, mit Nadeln an den Fingern und unglaublich mieser Laune sorgt sie dafür, dass wir uns in unserem Prototypen-Taucheranzug wie ein Auslaufmodell fühlen -- Vergleiche zwischen dem T-800 und der T-X sind hier durchaus angebracht. Leider bleibt keine Zeit, die grazilen Salti und Flickflacks der Killer-Schwester zu bewundern, denn ungefähr eine Sekunde nach ihrem Auftauchen geht sie uns im wahrsten Sinne an die Wäsche und rammt ihre nadelbewehrten Hände in Big Daddys Bauch. Nachdem wir mehrere Magazine in die große Schwester gepumpt haben, nutzen wir die Umgebung, jagen einen Elektroschock in die Wasserlache auf dem Boden und erwischen so auch die unvorsichtige Big Sister. Während die aggressive Dame vor sich hin zittert, packen wir den riesigen Bohrer aus und verändern die Farbe der umliegenden Wände von modrig grün in Ketchup-rot.
Jetzt gilt es noch eine schwerwiegende Entscheidung zu treffen: Was soll aus unserer kleinen Schwester werden? Entweder, wir lassen die Kleine durch einen Luftschacht entkommen und kassieren ein wenig Adam. Oder wir »ernten« die Kreatur und bekommen eine Menge Adam. Angesichts der Tatsache, dass wir den Preis für das ersehnte Feuer-Plasmid nicht kennen, gehen wir auf Nummer sicher und ernten die Schwester, anstatt sie laufen zu lassen. Nun huschen wir zum nächsten Gen-Automaten, kaufen das Plasmid, schmelzen den Eisblock und starren auf den »to be continued«-Bildschirm – unser Ausflug nach Rapture ist vorbei. Eines ist sicher: BioShock 2 wird der riesigen Fanschar genau das bieten, wonach sie verlangt. Mehr Rapture, sinnvolle spielerische Verbesserungen und eine Story, »die echt ans eingemachte Eingemachte geht«, wie uns der anwesende PR-Manager wissen lies.
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