Da der Helden-Shooter Battleborn in erster Linie auf Online-Partien ausgelegt ist und wir diese unter Live-Bedingungen bewerten möchten, brauchen wir für den Test noch etwas Zeit.
Wir haben aber inzwischen mehrere Matches in den verschiedenen Versus-Modi bestritten und uns natürlich durch die Storykampagne geballert, um ein erstes Fazit zu ziehen.
Nachfolgend stellen wir alle zur Wahl stehenden Spielmodi vor und erläutern jeweils, was uns besonders gut gefallen hat und was nicht.
Zum Thema: Die besten fünf Einsteigerhelden
Versus-Modus: Capture
In einer Mischung aus den beiden bekannten Shooter-Spielmodi Domination und Deathmatch kämpfen beide Fünferteams um die Kontrolle von drei Kartenzielen, die ein Punktekonto füllen, wenn wir sie halten. Sieger wird die Truppe, die zuerst 1.000 Punkte sammelt oder bei Ablauf des Zeitlimits mehr Punkte als der Gegner angehäuft hat.
Karten: Tempel, Hinterland
Das hat uns gefallen:
Wer nur wenig Zeit oder Lust für einen flotten Action-Kick zwischendurch hat, ist bei Capture genau richtig: Die Maps sind relativ kompakt und bei mindestens einem der drei Kartenpunkte geht die Post ab. Man kann sich aber auch heimlich zu einem nicht umkämpften Kartenziel schleichen und dieses vollkommen alleine einnehmen - und somit satte Punkte abstauben. Generell gibt es kaum etwas zu beachten und zudem nur sehr wenige (feindliche) Minions. Daher ist der Capture-Modus ideal für Einsteiger oder zum Kennenlernen neuer Charaktere geeignet.
Das hat uns nicht gefallen:
Teamwork steht hier nicht so sehr im Vordergrund wie bei den anderen Modi. Auf Dauer fehlt der Tiefgang.
Versus-Modus: Überfall
Im klassischen MOBA-Spielmodus von Battleborn versuchen zwei Teams aus jeweils fünf Spielern, die Wächterbots der jeweils anderen Mannschaft zu zerstören und gleichzeitig die eigenen Bots zu beschützen. Unterstützung erhalten sie dabei von Horden von Schergen, die in Wellen vorrücken.
Mehr: Tipps für den Überfall-Modus
Die Primärziele sind also die beiden Roboter: einer befindet sich nahe beim Zentrum der Karte, der zweite und wichtigere an ihrem Ende bei der Basis eines Teams. Die Bots können sich dank starker Schilde und Bewaffnung recht gut selbst verteidigen, halten einem kombinierten Angriff von Helden und Schergen aber nicht lange stand.
Um zu siegen, müssen wir unsere Angriffe also gut timen, gemeinsam mit den Schergen vorrücken und jede Lücke nutzen, die das Ausschalten eines feindlichen Helden schafft - ganz wie in klassischen MOBA-Matches eben. Um das Ziel zu erreichen, können wir außerdem noch zwei spezielle Ressourcen nutzen: Splitter und Leibeigene.
Mit Splittern kaufen wir an vorgegebenen Stellen Vorteile für unser Team ein, etwa Heilstationen, Beschleuniger, automatische Geschütze oder besonders mächtige Schergen.
Um besonders starke Unterstützung für unseren Vormarsch zu erschaffen, müssen wir die Leibeigenen besiegen und unterwerfen, die in Lagern am Kartenrand warten. Wer ihre Wächter ausschaltet und das Camp einnimmt, schickt die Kolosse gemeinsam mit den Schergen auf den Weg.
Karten: Überwuchert, Echelon
Das hat uns gefallen:
Wie in klassischen MOBAs verlangen die Überfall-Partien strategisches Können und Flexibilität, um sich auf die jeweilige Situation einzustellen. Es macht Spaß, sich im Team abzusprechen, um eine gute Synergie aus Heilern respektive Supportern sowie Fern- und Nahkämpfern auf dem Schlachtfeld zu haben. Schön sind zudem die zahlreichen taktischen Möglichkeiten: Ob wir nun an der Front gegen echte Spieler kämpfen, abseits am Kartenrand ein Leibeigenen-Lager einnehmen oder heimlich ins Gegnerterritorium schleichen und dort einen Geschützturm bauen - jede Vorgehensweise bringt Vorteile und vor allem Punkte.
Das hat uns nicht gefallen:
Battleborn hat durch die First-Person-Perspektive ohnehin ein generelles Übersichtsproblem, doch in den meist hektischen und effektgeladenen Überfall-Gefechten ist es besonders schwer, den Überblick zu behalten. Insbesondere als Nahkämpfer kommt es gelegentlich zum Orientierungsverlust.
Außerdem setzt Battleborn ein gewisses Grundverständnis der MOBA-Mechanik voraus und erklärt diese daher nur unzureichend. Vor allem Einsteiger dürften deswegen massiv überfordert sein, gegen Minions und gegnerische Spieler zu kämpfen und nebenbei noch Splitter zu sammeln, Türme zu bauen, gegebenenfalls Leibeigenen-Lager einzunehmen und darüber hinaus nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren: die feindlichen Roboter zu zerstören.
Versus-Modus: Schmelze
Im ungewöhnlichsten Spielmodus von Battleborn müssen wir unseren Schergen nicht dabei helfen, zu kämpfen und zu überleben, sondern sie gezielt verschrotten! Im vom Feind kontrollierten Gebiet befindet sich die namensgebenden Schmelzen, zu denen wir unsere Truppen geleitet müssen.
Sind die Schergen dort angelangt, werden sie verbrannt und belohnen uns mit Punkten - auf der anderen Seite versuchen wir deshalb, die gegnerischen Krieger zu eliminieren, bevor sie die Schmelze erreichen. Das Team, das zuerst 500 Punkte anhäufen kann, gewinnt die Schlacht. Um die Sache interessanter zu machen, verschieben sich die Schmelzen nach 250 Punkten außerdem weiter ins Feindesland.
Karten: Paradies, Kälteeinbruch
Das hat uns gefallen:
Der Schmelze-Modus bietet eine gute Kombination aus Taktik und schneller Action: Einerseits müssen wir unsere Schergen beschützen und nebenbei noch möglichst alles eliminieren, was irgendwie nach Feind aussieht. Andererseits sind die Runden meist auch relativ schnell vorbei. Dass sich die Schmelzen im Laufe der Partie weiter Richtung Feindlager verschieben, sorgt am Ende noch einmal für eine angenehme Herausforderung.
Das hat uns nicht gefallen:
Nichts. Uns gefällt der Schmelze-Modus von allen am besten.
Koop-Modus: Storykampagne
Battleborn bietet acht verschiedene, jeweils rund 40 Minuten lange Storymissionen, die eine voneinander unabhängige, geschlossene Kurzgeschichte erzählen. Wir können die Kampagne wahlweise alleine oder mit bis zu vier Kollegen spielen. Jede Mission bietet zwei Schwierigkeitsgrade und teils riesige Karten mit mehreren (Zwischen-)Bossgegnern. Wer die Augen offen hält, entdeckt Loot-Kisten mit temporären Heilungs- oder Schildboni sowie neuen Ausrüstungsgegenständen. Einen Teil der Battleborn-Charaktere schalten wir automatisch frei, indem wir die Kampagne abschließen.
Das hat uns gefallen:
Die einzelnen Missionen sind relativ lang, sodass die ganze Kampagne mit insgesamt knapp sieben Stunden eine gute Spielzeit bietet. Der Borderlands-typische Humor ist unterhaltsam - zumindest wenn man im hektischen Getümmel Zeit findet, auf die witzigen Oneliner zu achten. Am meisten Spaß macht es, die zahlreichen Helden auszuprobieren und mit den Fertigkeiten zu experimentieren. Da wir unseren Helden in jeder Mission erneut von Stufe 1 auf Stufe 10 aufpäppeln, freuen wir uns immer wieder auf das nächste Skill-Upgrade. Zur Motivation trägt auch das Fortschrittssystem bei: XP sammeln, Herausforderungen abschließen, neue Skins und Charaktere freischalten - an Belohnungen mangelt es nicht.
Das hat uns nicht gefallen:
Die Storymissionen können in keiner Weise der Borderlands-Kampagne das Wasser reichen: Die Handlung ist nicht interessant genug, es fehlt an markanten Hauptfiguren und denkwürdigen Erlebnissen. Selbst der Humor ist in den Borderlands-Spielen pointierter - man denke nur an die schrulligen Figuren, die mit einem Schriftzug vorgestellt werden. Auch Videosequenzen bleiben Mangelware.
Obendrein bieten die einzelnen Einsätze kaum Höhepunkte, stattdessen kämpfen wir uns durch Horden von KI-Gegnern und erfüllen immer wieder die gleichen Ziele, die sich meist darum drehen, einen Punkt zu verteidigen, einen Minion von A nach B zu eskortieren oder ganz banal alle Feinde zu plätten - langweilig. Auch bei den Bossgegnern verschenkt Battleborn Potenzial. Meist reicht es aus, stupide auf die Hünen einzudreschen oder auf sie zu schießen. Nachdem wir die Missionen einmal gespielt haben, ist die Luft raus und wir können uns nur schwer für einen weiteren Durchlauf motivieren.
Welcher Modus hat euch am besten gefallen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
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