Batman. Jeder kennt den Namen, hat meist auch ein passendes Bild im Kopf. Doch woher kommt der Dunkle Ritter eigentlich? Und wie wurde er zu dem, was er heute ist? Alles beginnt 1939 mit dem Erfolg der Superman-Comics. Die Zeichner Bob Kane und Bill Finger wollen ein Stück vom Kuchen abhaben. Kane ersinnt also den Bat-Man, eine bizarre Superman-Variation mit roten Hosen, einem festen paar Fledermausflügel auf dem Rücken -- und einer kleinen Maske, die lediglich den Augenbereich verdeckt. Inspirationen dazu entnimmt er zeitgenössischen Filmen wie »Das Zeichen des Zorro« (1920) und »The Bat Whispers« (1930). Bill Finger gefällt zwar der Ansatz, doch empfiehlt er Kane, aus der kleinen Maske eine Kapuze mit Fledermausohren zu machen, das Kostüm komplett grau zu färben und dem Bat-Man einen langen Umhang zu verpassen. Nun braucht der Fledermausmann nur noch eine bürgerliche Identität: Der Millionär und Playboy Bruce Wayne wird geboren. Bei der Charakterisierung von Bat-Man bedient man sich beim beliebten Radiohörspiel »The Shadow«, in dem ein millionenschwerer Playboy nachts auf Gangsterjagd geht, sowie den Charakteren Sherlock Holmes und Doc Savage.
Ein Partner für Batman
Der nun schlicht »The Batman« (ohne Bindestrich) genannte Verbrechensbekämpfer feiert sein Debüt im Mai 1939 in Ausgabe 27 von Detective Comics. Dieser frühe Batman geht noch ziemlich rabiat mit den Ganoven um und tötet sogar. Erst im November des selben Jahres enthüllt Bob Kane die Hintergrundgeschichte von Batman: Der junge Bruce Wayne muss mitansehen, wie seine Eltern ermordet werden. Am Grab schwört er, sein Leben in den Dienst der Gerechtigkeit zu stellen und das Unrecht zu bekämpfen, wo er nur kann. Dank seines Millionenerbes bastelt er sich allerlei Gerätschaften und Fahrzeuge, die allesamt im Fledermausstil gehalten sind. Im April 1940 erhält Batman einen Partner: Der Waisenjunge Dick Grayson begleitet ihn als Robin im knallbunten Outfit auf seinen Abenteuern. Kurz darauf werden auch zwei der wichtigsten Batman-Gegner eingeführt: Joker und Catwoman. Im Jahr 1942 haben Kane und Finger bereits alle bekannten Versatzstücke des Batman-Mythos beisammen: Ob Bathöhle, Batmobil, Batarangs oder Gerätegürtel -- alles kommt in den Comics vor.
Batman wird zur Ulknudel
In den 1950er-Jahren wird Batman weich. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Leserschaft nicht mehr scharf auf düstere Geschichten, und es wird Kritik laut am angeblich homosexuell angehauchten Duo Batman und Robin. Also entzieht man Batman die Lizenz zum Töten und schickt ihn in immer abgedrehtere Abenteuer. In den späten 50er-Jahren gipfelt dieser Trend in abstruser Science-Fiction: Batman fliegt immer wieder ins All und bekommt Familienzuwaachs in Form von Bat-Hound und Bat-Mite. Doch es hilft alles nichts: Die Verkäufe sinken, und 1964 ist man bei DC Comics gar soweit, Batman ganz abzuservieren. Stattdessen müssen aber Bat-Hound und Bat-Mite dran glauben, Science-Fiction-Eskapaden sind ab sofort auch gestrichen -- Batman soll wieder bodenständiger werden. Doch das ist leichter gesagt als getan: Einen gewaltigen Popularitätsschub erhält der Fledermausmann nämlich erst durch die bewusst trashige Fernsehserie, die von 1966 bis 1968 läuft. Obwohl die Comics hier so richtig durch den Kakao gezogen werden, kommt die Show beim Publikum an. Die Inhalte der Comics orientieren sich sich nun an dem kultigen Serientrash. Doch als 1968 die letzte Folge läuft, sieht man die Chance, Batman wieder ernsthafter werden zu lassen.
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