Fazit der Redaktion
Jochen Gebauer: Unity wirkt in vielerlei Hinsicht wie ein detailverbessertes Assassin's Creed 2. Das muss kein Nachteil sein, Assassin's Creed 2 war großartig, aber es mutet schon befremdlich an, dass Ubisoft ausgerechnet jene Elemente streicht, die der strauchelnden Reihe zuletzt wieder Stabilität gaben: die Seeschlachten, das serien-untypische Szenario und die weitläufige Spielwelt abseits der vertikalen Klettereinlagen. Wurde das Studio vom Erfolg seines vermeintlichen Lückenfüllers Black Flag so überrascht, dass die eigentlich geplante Next-Gen-Revolution plötzlich überhaupt nicht mehr revolutionär wirkt, sondern im Gegenteil ziemlich konservativ? Das erscheint zumindest möglich, aber wenn Unity tatsächlich eine brauchbare Schleichmechanik einführt, das mitunter sturzlangweilige Missionsdesign umkrempelt und endlich die übermächtigen Konter entschärft, dann verarbeite ich die Jackdaw in Gottes Namen eben zu Dachlatten. Die kann ich dann auch gleich den Autoren überziehen, falls der bislang noch bemerkenswert unbemerkenswerte Hauptcharakter so persönlichkeitsbefreit wie Connor sein sollte.
André Peschke: Die Grafik von Unity kann noch so toll sein, die Rückkehr zur geschlossenen Stadt statt einer offener Welt stößt mir sauer auf. Die großen Spielwelten von Black Flag - und ja, auch von Assassin's Creed III - haben mir einfach so viel besser gefallen! Dass der Koop-Modus nur in Form separater Missionen existiert, finde ich angesichts des Tamtams darum außerdem ziemlich inkonsequent. Abgesehen von diesen, auch meinen persönlichen Vorlieben geschuldeten Kritikpunkten, gefällt mir Unity bisher aber sehr gut. Die französische Revolution ist ein faszinierendes Thema, die Detailverbesserungen an der Spielmechanik machen allesamt einen gelungenen und durchdachten Eindruck und technisch wirkt das Spiel ohnehin absolut famos. Das lindert den Abschiedsschmerz von Schiff und Crew ein wenig und schürt die Vorfreude auf das große Köpferollen in der spannenden Ära der französischen Revolution.
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