Ende März hat Ubisoft mit Assassin's Creed 3 Remastered eine Neuauflage des Open World-Spiels von 2012 für PS4 und Xbox One veröffentlicht. Wie angekündigt erscheint die überarbeitete Version nun auch für die Nintendo Switch. Wie gut der Port für die Hybrid-Konsole geworden ist, erfahrt ihr in unserem Test.
Auf nach Amerika
Ich möchte nicht zu sehr auf die Handlung von Assassin's Creed 3 eingehen. Für detaillierte Informationen zur Qualität der Geschichte empfehle ich euch unseren Test zum Original. Für Switch-Besitzer ohne Vorwissen sind hier aber noch einmal kurz die Eckdaten.
Ihr übernehmt in Assassin's Creed 3 die Rolle von Connor Kenway zur Zeit der amerikanischen Revolution. Als Sohn des Briten Haytham Kenway und der einheimischen Kaniehtí:io wächst der zukünftige Assassine behütet in einem Dorf des Mohawk-Stamms auf. Im Laufe seiner Kindheit erkennt Connor, dass er zu einem besonderen Stammbaum gehört, verlässt seine Heimat und wird zum Assassinen ausgebildet.
AC3 ist das Finale der Desmond-Reihe und verbringt dementsprechend einen vergleichsweise großen Teil in der Gegenwart von Connors Nachfahren. Dieser erlebt mithilfe der Animus-Maschine die Erinnerungen des Assassinen nach.
Jede Menge Umfang
Wie schon auf PS4 und Xbox One erhaltet ihr mit Assassin's Creed 3 Remastered für die Switch sehr viele Inhalte. Neben dem Hauptspiel mit ca. 40 Stunden Spielzeit gibt es auch den umfangreichen DLC "Die Tyrannei von König Washington" dazu, der euch ebenfalls einige Stunden beschäftigen wird.
Zu guter Letzt gibt es noch Assassin's Creed: Liberation Remastered oben drauf. Das Spiel erschien ursprünglich für die Playstation Vita und hat genau wie der große Bruder eine technische Überarbeitung erfahren. Ihr seht schon, gemessen an der Spielzeit bietet Assassin's Creed 3: Remastered eine Menge, und das ist auch eine der größten Stärken der Neuauflage.
Mehr Original als Remastered
So viel zum Inhalt. Der spannende Aspekt eines jeden Switch-Ports ist natürlich die Technik. Um es kurz zu machen: Assassin's Creed 3 funktioniert auf der Switch gut, muss sich allerdings mit spürbaren Einschnitten in der grafischen Qualität zufriedengeben und ähnelt eher dem PS3-Original, als dem PS4/One-Remaster.
Das heißt aber nicht, dass die Switch-Version hässlich ist. Insbesondere im Vergleich mit anderen großen AAA-Spielen auf der Nintendo-Konsole müssen sich Connor und Aveline nicht verstecken.
Spielerisch hat sich im Vergleich zum Original außer ein paar kleinerer Gameplay-Neuerungen nicht viel getan. So wird bei Gegnern auf der Mini-Map jetzt die Blickrichtung angezeigt und ihr könnt Feinde aus einem Gebüsch heraus per Pfiff anlocken.
Mit Schusswaffen könnt ihr anders als im Original nun auch frei zielen. Auf der Nintendo Switch dürft ihr dazu auch die Bewegungssensoren der Joy-Con verwenden. Das funktioniert soweit auch ganz gut, aber ob es wirklich präziser ist, als mit den Analogsticks, ist allerdings fraglich.
Alles ist gut, solange du nah dran bist
Die geringere Auflösung von 1280 x 720 Pixeln im Handheld-Modus ist zwar sichtbar, fällt aber nicht weiter ins Gewicht. Allerdings trifft das nicht auf die Sichtweite von Objekten und Texturen zu.
Wenn ihr durch Boston lauft, reitet oder klettert, werdet ihr am laufenden Band Menschen, Kisten und Bäume vor euch aufploppen sehen. Damit hatte auch die PS4-Version zu kämpfen, auf der Switch ist das Problem allerdings deutlich ausgeprägter und stört die ansonsten sehr stimmige Welt.
Außerdem lässt die Texturqualität bereits nach wenigen Metern nach. Die Sicht von einem der vielen Aussichtspunkte ist daher geprägt von Matsch. Das ist zwar kein Weltuntergang, schön ist es allerdings auch nicht.
Altes Licht. Auch die Beleuchtung ist nicht so eindrucksvoll, wie auf den anderen Konsolen. Die Remastered-Fassungen auf PS4 und Xbox One bieten sehr schöne Sonnenuntergänge und Lichtstimmungen, welche die Optik im Vergleich zum Original spürbar aufwerten. Von diesen neuen Effekten haben es aber nur die wenigsten auf die Switch geschafft.
Trotzdem gibt es auch auf der Switch ein paar spürbare Upgrades im Vergleich zum Originalspiel von 2012. Dazu zählen die Charaktermodelle und bei einigen Assets auch die Texturqualität. Zumindest, solange ihr nah an den Objekten bleibt, denn sonst wird's matschig. Die Modelle von Pflanzen und Bäumen scheinen derweil keine Verbesserung erfahren zu haben.
Die Sache mit der Framerate
Wirklich schlimm sind weder die etwas schwächere Beleuchtung, noch die aufploppenden Objekte. Die schwankende Framerate kann euch hingegen auch einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen. Solange ihr ruhig die Stadt erkundet, klettert oder Zwischensequenzen schaut, ist alles in Ordnung. Hier erreicht die Hybrid-Konsole einigermaßen stabile 30 Bilder pro Sekunde, mit kleineren Abweichungen.
Allerdings kann die Bildrate auch spürbar einbrechen, insbesondere dann, wenn viele Gegner auf dem Bildschirm auftauchen. Das sieht nicht nur unschön aus, es hat auch Auswirkungen auf das Gameplay, denn das Kampfsystem setzt auf schnelle Reaktionen beim Kontern und Angreifen.
Eine einbrechende Framerate macht das nicht gerade einfacher. Vielleicht kann Ubisoft hier mit Updates nachhelfen.
Nun soll das aber nicht schlimmer klingen, als es ist: Auch wenn es die technisch schwächste Version von Assassin's Creed 3 Remastered ist, sieht das Spiel für Switch-Verhältnisse okay aus und läuft weitestgehend stabil.
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