Android-Konsole Ouya - Millionenerfolg bei Kickstarter

In 30 Tagen wollten die Entwickler der Android-Spielkonsole Ouya ihr Ziel von 950.000 Dollar per Kickstarter erreichen. Nach nur einem Tag kamen allerdings bereits mehr als eine Million Dollar zusammen.

Eine neue Konsole muss enorme Rechenleistung bringen, viel Speicher beeinhalten, grafisch aufwändige Spiele auf den Fernseher zaubern. Und wenn schon das alles nicht, dann muss sie mindestens ein innovatives neues Steuerungskonzept bieten, von Nintendo stammen oder beides. Microsoft, Sony und eben auch Nintendo sind sich offenbar sehr sicher, dass andere Konzepte keinen Erfolg bei den potentiellen Kunden haben kann - das kleine kalifornische Unternehmen Ouya allerdings beweist offenbar per Kickstarter mit seiner gleichnamigen 99-Dollar-Konsole das Gegenteil. Bereits wenige Stunden nachdem Ouya bei Kickstarter startete, kamen über 250.000 US-Dollar für die Android-Konsole zusammen. Nach einem Tag stand der Zähler bei einer Million, am zweiten Tag wurde die zweite Million erreicht und das Projekt läuft noch weitere 28 Tage. Offenbar interessieren sich viele Personen für Ouya, eine auf Android basierende Winz-Konsole für 99 US-Dollar. Vielleicht lockt aber auch das offene Konzept des kalifornischen Unternehmens.

Das Hauptaugenmerk von Ouya liegt auf Free-to-Play-Titeln und auf der freien Entwicklerplattform, mit der jeder interessierte Softwaretüftler selbst Anwendungen für die Konsole programmieren können soll. Spiele für Ouya sollen günstiger werden, für Entwickler und für Spieler. Das Unternehmen hinter der Konsole stellt nur eine Anforderung: Ein kleiner Teil des Spieles muss auf jeden Fall kostenlos zugänglich sein, eine verpflichtende integrierte Demofunktion quasi.

Technisch wird und will Ouya nicht mit etablierten Konsolen wie der XBox 360 oder der Playstation 3 mithalten können. Zum Einsatz kommt klassische Tablet-Technik: Nvidias Tegra 3, 1 GByte RAM, 8 GByte interner Flash-Speicher. Der Quadcore-ARM Tegra 3 verfügt dabei über eine integrierte Grafikeinheit mit entfernter Geforce-Verwandtschaft und sorgt in Tablets wie dem Google Nexus 7 für ausreichende Rechen- und Grafikpower. Trotz der vier mit bis zu 1,5 Gigahertz getakteten Rechenkerne und der 12 Shadereinheiten liegt die Rechenleistung des Tegra 3 allerdings deutlich unter der einer aktuellen Konsole. Im Gegenzug verspricht der ARM-Prozessor aber eine geringe Energieaufnahme, so dass die gesamte Ouya-Konsole mit nur wenigen Watt auskommen dürfte.

Per HDMI lassen sich Fernseher mit maximal 1080p verbinden, WLAN (802.11 b/g/n) sowie Bluetooth 4.0 und ein SD-Slot sorgen für Kontakt zur Außenwelt und per USB 2.0 soll sich weitere Peripherie wie USB-Datenträger oder eine Tastatur anschließen lassen. Ein kabelloses Gamepad liegt Ouya bereits bei. Dieses verfügt über zwei Analog-Sticks, ein D-Pad, einen Systembutton, ein Touchpad und acht Action-Buttons. Allerdings bietet der Controller kein Force- oder Rumble-Feedback und kein Accelerometer. Da Ouya auf Android 4.0 basiert werden sich alle gängigen Android-Spiele auf Ouya abspielen lassen. Ob sich die Entwickler um einen Zugang zu Googles Play-Store bemühen oder es - wahrscheinlicher - vorziehen, einen eigenen Ouya-Store zu eröffnen, ist bislang noch nicht geklärt.

Die Entwickler wünschen sich eine Spielevielfalt für Ouya, die weit über der eines Android-Smartphones oder eines Tablets liegt. So sollen nicht nur die für Android typischen preiswerten Casualspiele erscheinen sondern auch AAA-Titel. Zudem bietet der beiliegende Controller für die Entwickler einen Anreiz, ihre Spiele für die Steuerung per Gamepad anzupassen.

Die Kickstarter-Kampagne läuft noch 28 Tage, für 99 US-Dollar (plus 20 US-Dollar Versand nach Europa) lässt sich dort eine der ersten Ouya-Konsolen erwerben. Ausgeliefert werden sollen die Konsolen dann ab März 2013.

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