Sony kauft Bungie und Insomniac, Microsoft unter anderem Activision Blizzard und Bethesda. Tencent und die Embracer Group schmeißen ebenfalls mit Geld um sich. Zwischenzeitlich wurde auch noch spekuliert, ob Amazon EA kauft. Wenn es so weiter geht, gehört bald alles nur noch zwei, drei riesigen Mega-Konzernen. Nicht nur, aber auch in der Gaming-Branche. Das sieht selbst der Amazon Games-Chef Christoph Hartmann so. Der formuliert es aber auf eine ganz eigene Art und Weise: "Am Ende sind wir alle tot" – womit er offenbar auf die möglichen Negativ-Folgen der Marktkonsolidierung und Monopolisierung anspielt.
Jedes Business wird irgendwann zum Monopol, sagt ironischerweise ausgerechnet Amazon
Darum geht's: Apple, Google, Amazon oder Microsoft – sie alle streben eine mehr oder weniger monopolisierte Aufteilung des Marktes an. Wo es keine Konkurrenz mehr gibt, gibt es auch keinen Grund, günstiger zu sein. Wer selbst alles besitzt, muss sich keine Sorgen um die Konkurrenz machen. Und so streben im Kapitalismus eigentlich alle danach, ein Monopol zu erreichen.
Auch in der Videospiel-Industrie: Im Gamingbereich sehen wir zwar nur teilweise einzelne Monopole wie vielleicht Steam auf dem PC, aber ansonsten handelt es sich dabei aktuell wohl noch um die sogenannte Markt-Konsolidierung. Das heißt, dass die größten Player versuchen, alle kleineren Entwickler und Publisher aufzukaufen, um die eigene Position zu stärken.
Das läuft darauf hinaus, dass am Schluss nur noch einige wenige, aber dafür umso größere Firmen übrig bleiben, denen alles gehört – sofern nicht eine Partei irgendwann den Kürzeren zieht und nur noch ein Konzern bestehen bleibt. Zumindest, wenn nichts dagegen unternommen wird.
"Am Ende sind wir alle tot. Jedes Business endet irgendwann als Monopol in irgendeiner Form, wenn der Staat nichts dagegen unternimmt."
(via: GameSpot)Das sieht auch Amazon Games so: In einem GameSpot-Interview spricht der Amazon Games-Chef Christoph Hartmann davon, dass mittlerweile nicht mehr viele einzelne, unabhängige Gaming-Unternehmen übrig seien. Außer vielleicht Take-Two und EA.
Von Take-Two würden allerdings alle die Finger lassen, weil GTA "eine Einladung zu Schwierigkeiten" sei, was er aber leider nicht genauer ausführt. Eigentlich müsste GTA als waschechte Cash-Cow doch ein beliebtes Übernahme-Ziel sein. Bei EA gebe es bereits viele Gerüchte, wie Hartmann sagt.
Gleichzeitig investiert Tencent in Ubisoft
Während sich Amazon ironischerweise über Monopolisierung beklagt, nimmt Tencent noch ein bisschen mehr Geld in die Hand, um in Ubisoft zu investieren. Oder in Guillemot Bros, um genau zu sein. Dabei handelt es sich um eine Firma, die von Ubisoft-Mitgründern geführt wird und die meisten Anteile des Publishers besitzt.
Aber Ubisoft selbst erklärt, das würde nichts ändern. Es handele sich dabei um einen kleinen, passiven Anteil. Die Leitung des Unternehmens würde nach wie vor bei der Guillemot-Familie liegen und die Führung von Ubisoft werde dadurch überhaupt nicht beeinflusst (via: Twitter).
Was sagt ihr dazu, dass sich die großen Unternehmen zunehmend den Markt unter sich aufteilen?
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