Halloweenzeit ist natürlich…? Genau: Monsterzeit! Und an ekelhaften, brutalen, grotesken und verstörenden Biestern mangelt es uns in Videogames ja nun wirklich nicht. Welche Kreaturen man als besonders unheimlich empfindet, ist eine sehr subjektive Angelegenheit, aber unsere Freie Autorin Samara und die GamePro-Redaktion haben hier 15 Monster aus Horror-Games versammelt, die ihnen das Fürchten gelehrt haben. Dabei zeigt sich: Manchmal reicht ein besonders grässliches Design, oft sind aber auch Inszenierung und die Hintergrundgeschichte entscheidend für den Gruselfaktor.
Vorsicht: Im folgenden Text werden Horrormonster explizit beschrieben. Durch die Natur des Genres können die Beschreibungen für manche Leser*innen verstörend sein und/oder Spoiler zu bestimmen Spielen beinhalten.
Pyramid Head (Silent Hill 2)
Der originale Pyramid Head aus Silent Hill 2 ist eines der ikonischsten Monster des Horror-Genres. Viele Gamer*innen erinnern sich nur zu gut, wie er ihnen den Schweiß auf die Stirn getrieben hat. Das liegt vor allem an drei Gründen: Erstens: Er ist ein brutaler, gnadenloser Schlachter. Zweitens: Er bleibt mysteriös, da sein Gesicht stets verborgen ist. Drittens: Seine Hintergrundgeschichte ist sehr düster und macht ihn schon per se fast unbesiegbar: Pyramid Head ist die Personifizierung der Schuldgefühle des Protagonisten.
Mr. X (Resident Evil 2 Remake)
Die Resident Evil-Serie hat uns natürlich schon jede Menge ekelhafte Biester auf den Hals gehetzt. Mr. X ist weniger blutig und wütend als die anderen. Man kann sogar sagen: Er sticht durch seine extreme Ausdruckslosigkeit heraus - Aber genau das macht ihn so furchteinflößend, besonders im Remake von Resident Evil 2. Er ist ein erbarmungslos stampfendes Muskelpaket, eine Kampfmaschine, die einfach existiert um zu töten und daraus keine große Sache macht. Mr. X kennt keinerlei Emotionen und wir sind relativ machtlos gegen ihn.
Shade (The Evil Within - The Assignment DLC)
Auch die The Evil Within Games haben eine ganze Reihe furchteinflößender und kreativer Monsterdesigns hervorgebracht. Besonders unheimlich mutet Shade aus dem The Assignment DLC an. Eine extrem groteske Erscheinung: Lange Frauenbeine in Strapsen und roten Stöckelschuhen, der Rest des Körpers von einem blutverschmierten Laken verdeckt, das wie ein Mund auseinanderklaffen kann. Dazu - anstelle eines Kopfes - ein Scheinwerfer, der uns unermüdlich verfolgt.
Lisa (P.T.)
P.T., der Playable Teaser zum nie erschienen Silent Hills hält ebenfalls eine verstörende Gestalt bereit. Lisa ist der Geist einer ermordeten schwangeren Frau - und sie ist äußerst sauer. Allein ihr Design ist schon ziemlich furchteinflößend: ein fehlendes Auge, das andere seltsam versetzt und verdreht, wilde Frisur, Glibber im Gesicht, blutiger Babybauch. Aber die Art, wie sie uns heimsucht - vibrierend und mit einem unangenehmen Sound auf uns zu schwebend - macht sie noch creepier.
Janitor (Little Nightmares)
Little Nightmares trägt seinen Namen zurecht, denn das Game versetzt uns in eine alptraumhaft verzerrte Welt und spielt dabei mit Kindheitsängsten. Besonders gut in dieses Motiv passt der Janitor. Blind, die Augen mit einem Tuch verbunden, tastet er sich mit seinen schier unendlich langen Armen durch die Level. Beobachten wir ihn stumm, so wirkt er schwer beschäftigt mit seinen Regalen, aber sobald er uns hört, ist er versessen darauf, uns in seine Finger zu kriegen. Die Arme strecken und winden sich, um uns zu fangen.
Wendigo (Until Dawn)
Die Wendigos aus Until Dawn sind schnell, aggressiv und muten ziemlich lebensecht an. Mit ihren nackten Körpern, langen Extremitäten, der fahlen Haut, den trüben Augen und den spitzen Zähnen wirken sie fremdartig und menschenähnlich zugleich. Letzteres ist nicht zufällig so gewählt. Die Backstory dieser aus der Folklore stammenden Wesen macht sie nämlich noch unheimlicher: In einen Wendigo verwandeln sich nämlich Menschen, die sich dem Kannibalismus bedienen.
Hunter (Dead Space)
In Dead Space begegnen wir jeder Menge Necromorphs - lebenden Toten, infiziert mit einem außerirdischen Virus, das sie mutieren lässt. Die ekligste Form dieser Kreaturen ist der Hunter. Wie beim Slasher Necromorph enden seine Arme in klingenartigen spitzen Fortsätzen, aber der Hunter ist deutlich größer, zäher, muskulöser und aufgequollener als sein Kollege. Seine Oberarme sind nach oben gebogen, was ihn bedrohlich aufragen lässt und anstelle von Haut kommt das bloße Fleisch zum Vorschein.
EyePet (EyePet)
Beim verdächtigen Dauergrinsen dieser unheimlichen Gesellen haben sich die Nackenhaare der GamePro-Redaktion nachhaltig aufgestellt. Dachten wir, wir hätten den Horror der Monchichi und Tamagotchi im neuen Jahrtausend hinter uns gelassen, so wurden wir in Form der EyePets auf der PlayStation 3 wieder von den Schrecken der Vergangenheit eingeholt. Die plakative Dauerfröhlichkeit dieser Wesen hat der GamePro-Redaktion einen tiefsitzenden Schrecken eingejagt.
Angler Fish (SOMA)
Viele Menschen empfinden die Tiefsee generell als unheimlich. Diese Angst wird in SOMA sehr erfolgreich geschürt. Im dunklen und trüben Wasser den blauen Lichtern zu folgen, ist keine angenehme Aufgabe. Wenn sich dann auch noch das Licht, auf das man zugeht, als Fischmonster entpuppt, ist der Schockmoment perfekt. Und der Angler Fish ist wirklich ein besonders ekliger Vertreter dieser Monsterkategorie: Von Sehnen und Adern überzogen - oder sind es doch eher Kabel? Schwer zu sagen, was hier organisch oder technisch ist. Ein riesiges Maul, ein irgendwie in den plumpen Körper integriertes menschenähnliches Gesicht - und eben seine irrlichtartige Angel.
Alma (F.E.A.R.-Reihe)
Alma ist eine äußerst mächtige Gestalt, der wir in F.E.A.R. in unterschiedlichen Formen begegnen. Wir sehen sie als kleines Gruselkind und erleben sie später als nackte und düstere Furie. Dass Alma so wütend ist, hat einen guten Grund. Auch sie gehört zu den Monstern, die durch ihre Story gruseliger werden. Alma war schon als kleines Mädchen telepathisch veranlagt und hatte mit ihrem Vater so richtig Pech. Statt dem Kind Liebe entgegenzubringen, nutzte er sie bereits in jungen Jahren für Experimente - und das ging so weit, dass er sie ins Koma versetzte, bis sie alt genug war, einen ganz speziell von ihm gezüchteten Soldaten auszutragen. Kein Wunder, dass Alma auf Rache aus ist.
Alien (Alien: Isolation)
Das Alien aus Alien: Isolation ist ein Garant für Schockmomente in Perfektion. Schon sein erster Auftritt ist perfekt inszeniert, obwohl - oder gerade weil - wir nicht allzu viel von der Kreatur sehen. Unser Begleiter Axel wird mitten in einem Gespräch auf einmal von einer riesigen Klaue durchbohrt und weggezogen. Im Verlauf des Spiels sind wir ständig auf der Hut, dass uns nicht dasselbe Schicksal ereilt. Das äußerst flinke Alien mit seinem vollergonomischen Kopf und dem furchteinflößenden Maul hat viele Gamer*innen schon auf der Leinwand in Angst und Schrecken versetzt. Sich ihm nun selbst zu stellen, ist ein besonderes Wagnis.
Maden-Shibito (Siren: Blood Curse)
Die Siren-Reihe konfrontiert uns mit jeder Menge unterschiedlicher Shibitos. Diese ähneln Zombies, sind aber intelligenter und charakterstärker. Eine besonders unheimliche Form des Shibitos ist der Maggot Shibito, also Maden Shibito, aus Siren: Blood Curse. Dieses Biest besitzt eine extrem lange schmale Taille, darüber und darunter aufgedunsene Wülste. Besonders creepy ist es als Melissa, eine der Protagonistinnen, sich selbst zu einem solchen Monster verwandelt.
Gatherer (Amnesia: The Dark Descent)
Der Gatherer aus Amnesia: The Dark Descent ist vielen in guter - oder besser gesagt - schauriger Erinnerung geblieben. Sein Design mit der lose herumschlackernden unteren Gesichtshälfte ist ziemlich einmalig und verstörend.
Crawling Girl (Project Zero 3)
In Project Zero bekämpfen wir Gegner mit einer Kamera, was sich oftmals nervenaufreibender anfühlt als mit normalen Waffen. Besonders pulsbeschleunigend ist es, wenn das Crawling Girl mit seinem weit aufgerissenen Mund im Sucher auftaucht und auf uns zu krabbelt.
Giant (Home Sweet Home)
Home Sweet Home ist eines dieser Horrorhaus-Games, aber der Giant ist da ein doch eher ungewöhnlicher Gegner. Ein Riese, der wie eine verfaulte Leiche aussieht und über ein rot leuchtendes Auge verfügt. Er schaut durch ein Fenster oder greift in das Haus hinein und versucht uns zu schnappen. Da werden Erinnerungen an Albträume wach.
Horrible Mentions:
Natürlich tauchen gruslige Biester nicht nur in klassischen Horror-Spielen auf. Auch diese Kandidaten aus anderen Genres haben Gänsehaut-Potenzial:
- Clicker (The Last of Us)
- Ludwig (Bloodborne, Old Hunters DLC)
- Boys of Silence (BioShock Infinite)
- The Witch (Left 4 Dead)
- Shodan (System Shock)
- Volatile (Dying Light)
- Headcrab (Half-Life)
- Bitch Baby (Alice: Madness Returns)
- Legion (Castlevania)
- The Sorrow (Metal Gear Solid 3)
Soweit zu unserer Auswahl, aber nun wollen wir gerne wissen: Welches Monster aus der Gamingwelt hat euch das Fürchten gelehrt?
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