Die Forza Horizon-Serie ist zwar erst vier Jahre alt, hat sich aber trotzdem schon in der obersten Rennspiel-Riege etabliert. Die arcadigeren Open-World-Ableger der Motorsport-Teile eroberten Fan- und Kritikerherzen mit ihrem erfrischenden Spielgefühl im Sturm, der zweite Teil von 2014 rangiert mit einer Wertung von 91 nach wie vor auf Platz 6 unserer Xbox-One-Topliste.
Satt sind die Entwickler von Playground Games aber noch lange nicht. Dem bisherigen Zweijahres-Rhythmus folgend kommt jetzt Forza Horizon 3 und steht direkt vor einem Dilemma. Denn kann man einen nahezu perfekten Open-World-Raser noch besser machen? Unser Test zeigt, dass das geht - wenn auch nur knapp.
Willkommen in Australien
Die Weltreise des Horizon-Festivals geht weiter. Nach Colorado (Forza Horizon 1) und Südfrankreich/Norditalien (Forza Horizon 2) ist im dritten Teil Australien Schauplatz des hippen Auto-Musik-Happenings. Dieses Mal sind wir aber nicht nur einfacher Teilnehmer, sondern der Boss der ganzen Veranstaltung.
Und natürlich sitzen wir dafür nicht nur den ganzen Tag faul hinter unserem Schreibtisch und erledigen langweiligen Papierkram, sondern klemmen uns selbst hinters Steuer. Unsere Aufgabe: möglichst viele Fans anlocken. Und das erledigt man am besten, indem man Rennen gewinnt oder anderweitig spektakulär durch die Landschaft düst. Gewaltige Auswirkungen auf den Spielablauf hat die Chefrolle allerdings nicht, es gibt nur hier und da etwas mehr Freiheiten.
Interessant:Forza Horizon 3 Download 60 GB, aber Preload möglich
Das geht schon bei der Event-Wahl los. Horizon 3 führt die Fans neben Erfahrungspunkten und Credits als neue Währung ein und verabschiedet sich zudem vom »Fahre zu Ort XY, um dort eine Meisterschaft zu absolvieren«-Prinzip des Vorgängers. Jetzt gibt es nur noch vier große Festival-Standorte auf der Karte, die wir nach und nach freischalten oder entsprechend aufrüsten können, sobald wir eine bestimmte Menge an Fans gesammelt haben.
Diese Aufrüstung beschert uns nicht nur ein neues Gratis- bzw. rabattiertes Auto, sondern schaltet auch etliche neue Events oder Herausforderungen in der Umgebung frei. Die Freiheit, die Standorte selbst upzugraden gefällt uns sehr gut, denn so bleibt es uns überlassen, in welcher Ecke der Karte wir uns als Nächstes aufhalten wollen.
HDR-Unterstützung
Forza Horizon 3 ist das erste Xbox-One-Spiel, das High Dynamic Range (HDR) auf der Xbox One S unterstützt. Dadurch sollen mehr Nuancen in besonders hellen oder dunklen Bildbereichen zum Vorschein kommen. Voraussetzung für HDR ist ein entsprechend zertifiziertes TV-Gerät oder Monitor, mehr Infos dazu lest ihr im ausführlichen Special der GameStar-Kollegen.
Die bisher beste Horizon-Spielwelt
Die vier Festival-Standorte stehen stellvertretend für die landschaftliche Abwechslung, die insbesondere Forza Horizon 2 deutlich in den Schatten stellt; generell hat Forza Horizon 3 die bisher interessanteste Open World der Seriengeschichte. Wir beginnen im gemütlichen Urlaubs-Küstenstädtchen Byron Bay, später eröffnen wir eine Partymeile in der Hochhausmetropole Surfer's Paradise, außerdem geht's ins rotsandige Outback sowie ins Yarra Valley am Rande des tropischen Regenwalds.
Dazwischen warten etliche Kilometer Schnellstraßen, Serpentinen, Wald- und Schotterwege; wer will, kann aber auch einfach querfeldein heizen. Überall gibt es etwas zu entdecken - einen Staudamm zum Beispiel, eine verlassene Satellitenanlage, eine Goldmine, ein Flussdelta mit verrosteten Schiffswracks, einen Flughafen, ein Sägewerk, ein riesiges Baustellengelände und etliches mehr.
Allein in der Gegend herumzufahren und einfach nur den Blick schweifen zu lassen, macht in Forza Horizon 3 einen Riesenspaß. Zumal auch wieder allerlei Objekte wie Bäume, Zäune, Mülleimer oder Schilder zerstörbar sind und die Welt durch (linksseitigen) Zivilverkehr sowie landestypische Tiere (Kängurus!), Züge und sogar Straßenbahnen deutlich belebter wirkt als in den Vorgängern.
Offroad, das den Namen verdient
Ebenso variantenreich wie Australien fällt auch der Festival-Fuhrpark aus. Vom niedlichen Einsitzer BMW Isetta, über US-Schlenkerschiffe wie den Monte Carlo Super Sport und Kleinwagen wie den Ford Focus RS bis hin zu Luxusgeschossen vom Schlage eines LaFerrari oder Lamborghini Centenario bieten die über 300 Autos der virtuelle Horizon-3-Garage alles, was das Herz begehrt.
Eine tolle und angesichts der vielen Offroad-Kurse sinnvolle Ergänzung sind Dutzenden geländetaugliche Fahrzeuge wie der schnittige Ariel Nomad oder der Polaris RZR XP 1000, der sich wie ein übermotorisiertes Golfkart fährt. Diese Spezialfahrzeuge haben beim Test dafür gesorgt, dass wir öfter - und lieber - als in Teil 2 die asphaltierten Straßen verlassen haben.
Überhaupt sind die Offroad-Rennen in Forza Horizon 3 erwachsen geworden. Waren sie im Vorgänger lediglich nette Ausflüge über Lavendelfelder und durch Weinreben, fühlen sich die Geländefahrten jetzt dreckiger, glaubwürdiger und einfach intensiver an. Das liegt daran, dass einige Pisten quer durch den Regenwald führen, es mehr Höhenunterschiede in Form von kleineren Hügeln oder Senken gibt und wir regelmäßig auch Bachläufe oder kleine Flüsse durchqueren.
Die Rennevents selbst hinken diesem Variantenreichtum allerdings etwas hinterher. Fahren wir zu einem entsprechend markierten Event-Punkt auf der Karte, können wir wählen, ob wir entweder ein Fanrennen, ein Rivalenrennen oder eine Meisterschaft fahren wollen. Erstere gliedern sich allerdings nur in recht generische Punkt-zu-Punkt oder Rundenrennen, Zweitere sind Duelle gegen die Uhr, und Meisterschaften bieten eine Aneinanderreihung von - genau - Punkt-zu-Punkt- oder Rundenrennen.
Da es wieder etliche davon gibt (über 120), stellt sich schnell Routine ein. Gerade das Festival-Setting wäre eigentlich ideal für mehr Abwechslung bei den Rennarten gewesen. Warum gibt es zum Beispiel keine Elimination-Rennen, bei denen am Ende einer Runde der letzte Fahrer ausscheidet?
Auch der neue Blaupausen-Modus schafft da nur wenig Abhilfe: Zwar können wir hier selbst unsere Lieblingsfahrzeugkategorie auswählen, diverse Optionen wie die Tageszeit oder das Wetter festlegen und das fertige Rennen dann mit der ganzen Welt teilen. Neue Rennarten oder gar die Möglichkeit, mit einem Mini-Editor eigene Streckenverläufe abzustecken, sucht man leider vergebens. Playground, schreibt euch das unbedingt auf eure To-do-Liste für Teil 4!
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