Yoku's Island Express erinnert auf den ersten Blick an ein gewöhnliches 2D-Jump&Run. Wir steuern einen kleinen Mistkäfer, der auf der Insel Mokumana den Job des Postboten übernimmt und somit selbst an den entlegensten Winkeln die Briefkästen der Bewohner füllt.
Dazu überwinden wir Hindernisse, meistern Gefahren und besiegen Gegner. Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied zu anderen Plattformern: Die gesamte Spielwelt ist ein einziger, gigantischer Flipper-Automat.
Flippern statt hüpfen
Weil der Mistkäfer Yoku nicht springen kann, schleudern wir das kleine Kerlchen mit gelben und blauen Flippern durch die Gegend, indem wir die entsprechenden Schultertasten drücken.
Neben normalen Laufpassagen, in denen wir Yoku direkt steuern, gibt es immer wieder dedizierte Pinball-Abschnitte.
Hier geht's jedoch nicht um das Knacken eines Highscores wie in der Spielhalle. Vielmehr müssen wir durch präzise Schläge bestimmte Kristalle treffen, um Tore zu öffnen, uns den Weg mit explosiven Schnecken freisprengen oder Rankenwurzeln zerstören. Darüber hinaus erwarten uns cool inszenierte Bosskämpfe. Allgemein freuen wir uns stetig über neue Spielelemente, für Abwechslung ist also gesorgt.
Nebenbei sammeln wir allerhand Früchtchen ein, mit denen wir unter anderem stillgelegte Flipperhebel aktivieren und somit neue Abschnitte der Insel öffnen. Teilweise ist das Obst gut versteckt, es lohnt sich daher, ein bisschen die verschiedenen Pfade zu erkunden und unscheinbare Ecken auszukundschaften.
Wie ein Metroidvania
Überhaupt macht das Erforschen und Entdecken der zusammenhängenden Welt den größten Reiz aus. So durchforsten wir unter anderem einen dicht bewachsenen Wald, besteigen ein frostiges Eisgebirge und flippern uns durch ein Sumpfgebiet.
Wohin wir als erstes gehen, bleibt Metroidvania-typisch uns überlassen. Eine übersichtliche, jedoch etwas kleinteilige Map hilft bei der groben Orientierung. Eigene Marker setzen dürfen wir aber nicht.
Einige Abschnitte lassen sich zudem nur mit den nötigen Gadgets wie dem Schneckensauger oder der Partytröte öffnen, die wir im Laufe der Story erhalten.
Daher kommen wir nicht umhin, öfter mal alte Gebiete erneut zu besuchen. Und das kann trotz Schnellreisesystem schnell auf die Nerven gehen, wenn wir uns erst mühsam durch drei bereits absolvierte Pinball-Abschnitte flippern müssen, um zur Bienenlinie-Schnellreisestation zu kommen - zumal die Mistkugel hin und wieder einfach nicht so fliegt, wie sie soll.
Wie beim echten Pinball spielt nämlich auch Glück eine Rolle. Wenn etwa die Kugel nach einer unkontrollierbaren Bumper-Kettenreaktion zum fünften Mal in die falsche Richtung rollt, kann das schon mal frustrieren, wenn man mit Flippen ansonsten wenig am Hut hat.
Gerade Forscher, die jede Schatztruhe finden und jedes noch so kleine Geheimnis der Insel lüften wollen, werden vom etwas umständlichen Ortswechsel genervt sein. Da Fehler aber nicht bestraft werden und es kein Game Over gibt, bleiben wir trotz der teils unnötig langen Flipperwege stets motiviert am Ball, beziehungsweise an der Kugel.
Auf Seite 2 geht's weiter mit Infos zur Spielzeit, der Grafik und den Quests.
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