Wenn ich mir die Nutzerkommentare zum Thema Ghost Recon: Wildlands im Netz so anschaue, zeichnet sich ein klares Bild: Die Hälfte hat vor allem im Koop viel Spaß mit dem Open-World-Shooter, die andere Hälfte bemängelt hingegen den fehlenden (taktischen) Anspruch.
Allein auf GamePro.de etwa schreiben einige User: "es ist einfach nicht taktisch genug", "Schleichen und Taktik war eher fehl am Platz" oder gar "wer sich Mühe (beim Schleichen) gibt, wird am Ende noch bestraft". Ja, Ghost Recon: Wildlands ist auf Mainstream gebürstet und für den Massenmarkt entwickelt worden. Es ist nicht der Hardcore-Knüppel wie das Ur-Ghost Recon von 2001. Doch es ist vor allem eines nicht: zu leicht.
Zum Thema:Ghost Recon: Wildlands im Test
Im Gegenteil: Wie anspruchsvoll die Gefechte oder Missionen sind, liegt ganz bei euch. Wildlands bietet euch viele unterschiedliche Möglichkeiten, selbst zu bestimmen, wie leicht oder hart die nächsten Minuten werden.
Und damit meine ich nicht die vier verschiedenen Schwierigkeitsgrade (leicht, mittel, fortgeschritten, extrem), da diese lediglich einen Einfluss auf die Gegnerstärke und -anzahl haben. Die künstliche Intelligenz wird deswegen vielleicht etwas scharfsichtiger, aber nicht unbedingt klüger. Vielmehr kommt es auf euren persönlichen Spielstil und drauf an, was ihr daraus macht.
Rambo oder Sam Fisher? Eure Entscheidung
Um eines festzuhalten: Schleichen ist nur in den seltensten Fällen wirklich notwendig, häufig führt die berühmte Holzhammer-Methode genauso zum Erfolg. Frontal ein Feindlager mit schweren Geschützen mit Unterstützung des Rebellen-Mörsereinsatzes zu stürmen, ist im Zweifel sogar einfacher und schneller als der Stealth-Einsatz.
Aber genau das ist doch der Punkt: Wer den Rambo spielen möchte, kann das tun, sollte sich dann aber nicht beschweren, dass es funktioniert - oder dass sich Schleichen nicht auszahlen würde. Denn die deutlich anspruchsvollere Leisetreter-Vorgehensweise belohnt euch letztlich zwar nicht mit mehr Erfahrungspunkten, aber mit etwas Besserem: dem Triumph, alle Feinde ausgeschaltet zu haben, ohne entdeckt worden zu sein.
Es geht noch härter
Entgegen einiger Meinungen unterstützt Wildlands zudem durchaus eine Rollenverteilung. Ich persönlich mag bei meinen Koop-Einsätzen die Kombination aus einer schallgedämpften MP und einem Scharfschützengewehr. Während Tobi als "Aufklärer" vor allem seine Drohne geskillt hat und sich aufs Scannen der Umgebung konzentriert, nehme ich die Wachen mit Einzelschüssen aufs Korn oder trenne Feinde voneinander, indem ich einen Gegner mit einem Ablenkungsköder von der Gruppe weglocke. Der Skill "lautloses Bewegen" spielt mir beim anschließenden "Aufräumen" in die Hände.
Apropos Skills: Wer es besonders anspruchsvoll mag, kann das Fertigkeitensystem ignorieren und somit auf Gadgets wie die Ablenkungsgranaten verzichten. Lediglich das "stabile Zielen" solltet ihr verbessern, um präzise schießen zu können. Um es euch noch schwerer zu machen, könnt ihr zudem einzelne HUD-Elemente ausblenden - darunter auch die Minimap.
Ich habe sogar von Spielern gehört, die ausschließlich mit einer schallgedämpften Pistole ins Gefecht ziehen und sonst keinerlei Waffen einsetzen. Auch das erhöht den Anspruch von Ghost Recon: Wildlands. Die Wahl der Waffen und Ausrüstung, die Skills, das Interface - es liegt ganz bei euch. Also trauert nicht dem allerersten Ghost Recon hinterher, sondern schnappt euch ein paar Kumpels (allein macht Wildlands keinen Spaß) und stellt euch selbst Herausforderungen, um den Anspruch zu erhöhen. Und klar, die Schwierigkeitsgrade gibt es ja auch noch.
Habt ihr noch Vorschläge, wie wir Ghost Recon: Wildlands noch anspruchsvoller machen können?
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