Assassin's Creed und ich haben eine schwierige Vergangenheit. Ich habe fast jeden Teil angespielt, allerdings konnte mich keiner lange genug fesseln, um bis zum Ende durchzuhalten. Obwohl ich die Settings und Geschichten immer interessant fand, holte mich das Gameplay der Reihe einfach nicht ab.
Daher hatte ich nicht erwartet, dass es mir bei Assassin's Creed: Origins anders gehen würde, als ich es im Rahmen der E3 2017 in L.A. anspielen konnte. Mit Ägypten präsentiert Ubisoft in diesem Jahr ein besonders spannendes Setting, das uns den Ursprung der Assassinen offenbaren soll. Während die Story an den Anfang zurückkehrt, entfernt sich das Gameplay in einer überraschenden Wendung von seinen Wurzeln. Das Resultat ist ein Assassin's Creed, das so innovativ scheint wie seit Jahren nicht mehr und sich weniger nach Assassin's Creed anfühlt als viele "Nachmacher" der jüngsten Vergangenheit.
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Ubisoft hat die mutige Entscheidung getroffen, sich von der eigenen Formel zu lösen und neue Wege zu gehen - ein Schritt, der bitter nötig war, wie die letzten Ableger der Reihe und die hämische Kritik an diesem Prinzip gezeigt haben. Der Ruf nach Innovation war laut, Ubisoft hat ihn gehört und entsprechend umgesetzt. So zumindest ist mein Eindruck nach den rund 60 Minuten, die ich mit Assassin's Creed: Origins verbrachte.
Ein wenig Dark Souls
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir Kämpfe in Assassin's Creed nie sonderlich viel Spaß gemacht haben. Die Idee der versteckten Klinge fand ich fantastisch, die Kämpfe selbst konnten mich in ihrer Einfachheit nie begeistern, da sie gerade auf Dauer sehr monoton waren und sich das Kontersystem schnell abnutzte. Woran es genau gemangelt hat, wurde mir besonders während des Spielens von Origins klar, dessen Waffenfeedback und höherer Schwierigkeitsgrad mich sofort ins Spiel zogen.
Als ich in der Arena von Krokodilopolis eine Streitaxt schwang, die fast so groß war wie Hauptcharakter Bayek, spürte ich die Schwerfälligkeit und die Kraft des Schlags durch den Controller der Xbox One X, auf der ich spielte. Bayek taumelte, musste sich erst einmal ein wenig erholen und war durch den Schwung der Bewegung teilweise zu langsam, um anderen Gegnern auszuweichen. Der Kampf bekam eine Dynamik, die ich so in Assassin's Creed noch nicht erlebt hatte.
Die Spannung des Kampfes, das Feedback und die Idee der Bosskämpfe lassen Erinnerungen an Dark Souls wach werden, ohne aber so bestrafend zu sein, wenn es mal nicht klappt. Assassin's Creed ist nicht Dark Souls, aber es hat sich offenbar genau die richtigen Elemente des Action-RPGs abgeguckt, um den Genresprung zu wagen und für frischen Wind sowie ein befriedigenderes, aber vor allem harmonisches Erlebnis zu sorgen. Kämpfe sind zwar härter, gleichzeitig aber auch befriedigender. Ein Stealth-Angriff endet nicht immer gleich im Tod des Opfers, die Gegner leveln mit und es gibt die Möglichkeit, die Umgebung mit in die eigenen Pläne einzubeziehen, wie Heiko bereits in seiner Preview schrieb.
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