Unsere Mission in Assassin's Creed: Origins läuft völlig aus dem Ruder und wird trotzdem oder gerade deswegen zum vollen Erfolg. Der Job: Wir sollen einen Gefangenen töten, der dummerweise in einem Kerker einer streng bewachten Festung hockt. In klassischer Assassinen-Manier erklimmen wir den Festungsturm, meucheln den dort postierten Bogenschützen und wollen mit Pfeil und Bogen den nächsten Feind aufs Korn nehmen. Dabei entzünden wir jedoch aus Versehen unseren Pfeil an einem Lagerfeuer … huch, das geht?
Nun, dann können wir auch mal schauen, was der brennende Pfeil mit dem hölzernen Käfig unseres Opfers anstellt. Ja, er geht tatsächlich in Flammen auf. Allerdings nur der Käfig, was unserem Ziel die Flucht ermöglicht. Die Wachen würden jetzt gern die Verfolgung aufnehmen, müssen sich stattdessen aber mit einem stinksauren Löwen herumschlagen, den wir mit unserer Zündelei ebenfalls befreit haben. Wir sprinten durch das Chaos, weichen Pranken- und Schwerthieben aus, hätten uns bei der Verfolgung unseres Anschlagsziels aber gar nicht so beeilen brauchen.
Denn ein vor den Festungstoren patrouillierender Soldat hat den Flüchtigen kurzerhand niedergeknüppelt, sodass unsere Dolche nur noch den dreckigen Rest erledigen müssen. Mission erfüllt, erste große Neuerung von Origins entdeckt. Und damit auch die erste Parallele zu einem populären Rollenspiel: Wie Skyrim setzt Assassin's Creed: Origins auf eine Open-World-Sandbox, in der etwa jeder Dorfbewohner einen simulierten Tagesablauf hat.
Es soll nicht der letzte Rollenspielvergleich sein, den wir im Verlauf unserer einstündigen Anspiel-Session und im Gespräch mit den Entwicklern ziehen.
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Open World: Konstruiert wie in The Witcher 3
- Das antike Ägypten wird gigantisch groß und komplett ohne Ladepausen auskommen. Zu Fuß, zu Pferd (oder Kamel) und per Boot erkunden wir unter anderem die Metropolen Alexandria und Memphis, die Fayyum-Oase, natürlich die Pyramiden von Gizeh, außerdem ebenso das grüne Nildelta samt Nil wie die endlosen Weiten der Wüste Sahara. Auf eine konkrete Größenangabe wollten sich die Entwickler nicht festlegen, unserer vorsichtigen Einschätzung nach dürfte Ägypten aber locker die Ausmaße von Velen in The Witcher 3 erreichen.
- Eine weitere Parallele zu Geralts Abenteuer: Erstmals in der Assassin's-Creed-Reihe können wir richtig tauchen (und nicht mehr nur an festgelegten Punkten wie bei Black Flag), was nicht nur bei der Flucht, sondern auch in Quests und bei der Schatzsuche zum Einsatz kommen soll.
- Origins verzichtet auf eine Minimap und setzt stattdessen auf einen Kompass im Stil von Fallout 4, der uns lediglich die ungefähre Richtung des nächsten Missionsziel anzeigt, nicht aber dessen konkrete Position.
- Wichtigstes Erkundungswerkzeug ist unser Adler, in dessen Haut wir jederzeit schlüpfen können, um ohne Reichweitenbegrenzung interessante Orte zu entdecken oder Feinde zu markieren.
- Die Karte der Spielwelt decken wir nicht per Turm-Erklimmen auf, sondern ganz rollenspiel-klassisch automatisch beim Erforschen der Welt. Erkundungswürdige Orte in der Nähe werden wie in The Witcher 3 als Fragezeichen auf der Karte markiert. Das Turmbeklettern samt serientypischem Assassinensprung soll sich aber natürlich trotzdem lohnen - wir bekommen so besonders spannende Ziele angezeigt und schalten außerdem einen Schnellreisepunkt frei.
- Es gibt eine beeindruckende Artenvielfalt. Auf unseren Reisen haben wir unter anderem Antilopen, Geier, Nilpferde, Flamingos, Krokodile und natürlich Löwen gesichtet. Alles, was wir sehen, können wir auch jagen. Die Tiere interagieren sowohl miteinander, als auch mit Menschen - meistens aus Hunger.
- Während unser Spielzeit haben wir keinerlei Sammelgegenstände gesichtet. Origins will uns zum einen mit Quests zum Erforschen der Spielwelt animieren, zum anderen mit Beute. Und das führt uns zum …
Rollenspielsystem: Sammeln und Craften wie in Destiny
- Game Director Ashraf Ismail bezeichnet Assassin's Creed: Origins offensiv nicht mehr als Action-Adventure, sondern als Action-Rollenspiel. Und das haben wir dem Titel während der einstündigen Demo auch zur jeder Sekunde angemerkt. Das Aufleveln, Ausrüsten und Individualisieren unseres Hauptcharakters Bayek ist ein gleichberechtigtes Spielelement neben den Quests und dem Erkunden der Open World.
- Es gibt ein klassisches Erfahrungspunktesystem, mit jedem Level-Up bekommen wir einen Punkt für unser Fähigkeiten-Brett, auf dem wir passive und aktive Skills freischalten und das uns in seiner Funktionsweise an Path of Exile erinnert hat.
- Die Skills sind grob in drei Klassen unterteilt: Im Jäger-Bereich geht's vor allem um Bogenfähigkeiten und Crafting, das Krieger-Segment fokussiert sich auf den Nahkampf, und im Seher-Abschnitt locken Verbesserungen fürs Schleichen. Wir können uns spezialisieren, unseren Bayek aber auch zum Allrounder entwickeln.
- Assassin's Creed Origins hat ein klassisches Inventarsystem spendiert bekommen. Wir finden haufenweise Rüstungen, Schilde und die unterschiedlichsten Waffentypen. Alles mit individuellen Werten und teilweise auch mit Spezialfähigkeiten.
- Gegenstände gibt's rollenspieltypisch in unterschiedlichen Seltenheitsgraden von Gewöhnlich, über Selten und Episch bis Legendär. Und die Jagd nach immer besseren Ausrüstungsteilen hat während der Demo schon ordentlich motiviert.
- Überflüssige Waffen und Rüstungen können wir beim Händler verkaufen, aber auch zerlegen. Mit den so und durch die Jagd gewonnenen Rohstoffen verbessern wir unsere Ausrüstung.
- Wie in The Witcher 3 können wir Schatzkarten finden und mit den auf Papyrus geschriebenen Hinweisen besonders ertragreiche Beuteplätze finden.
- Was Kisten und besiegte Gegner an Loot preisgeben, entscheidet größtenteils der Zufall. Die Entwickler stellen aber mit Variablen sicher, dass wir im obersten Turm einer streng bewachten Festung auch wirklich was Wertvolles finden.
Auf Seite 2 geht's unter anderem weiter mit dem Kampfsystem
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