Warum Browsergames am aussterben sind

Von TageLöhner · 9. Juni 2020 ·
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    Wer kann sich noch an den Hype um Browsergames erinnern? Dieser begann in den 2000er-Jahren und erreichte 2010 seinen Höhepunkt. Damals machte die Branche mit 194 Millionen ihren höchsten Umsatz. Browsergames waren damals etwas neues und ermöglichten durch ihre technische Neuheit ein ganz neues Spielerleben. Doch bereits 2011 begannen die ersten Entlassungen beim Spielehersteller Gameforge und ließen die Frage aufkommen "Sterben Browsergames bald aus?". Auch beim Konkurrenten Bigpoint wurde Personal gestrichen. Goodgame verbuchte 2016 bereits einen Verlust von 10 Millionen Euro. Im Vorjahr stand dort noch ein dickes Plus von 24.4 Millionen in den Büchern. In der Folge kam es zu einer Entlassungswelle und einem Browsergamesterben.


    Was steckte hinter den massiven Verlusten im Browsergamesegment?


    Nach Phasen explosiven Wachstums ist der Markt der Browsergames in eine Konsolidierungsphase eingetreten. Als Auslöser hierfür waren zweifelsfrei das Aufkommen der Handygames zu betrachten. Plötzlich hatte jeder ein Smartphone – und damit Zugang zur Welt der mobilen Games. Browsergames hingegen waren stets für den Desktop optimiert. Zudem war es viel einfacher, Smartphone Apps zu vermarkten. Via App Kampagnen bei Google oder Apple lassen sich die User direkt auf Ihrer Plattform ansprechen. Gamestudios können Apps in Applisten eintragen und sie dadurch bewerben. Altbackene Marketingstrategien wie das posten in Foren, funktionierten hingegen nur noch leidlich gut. Der Grund: Die Nutzung von Smartphones stieg von 2011 bis 2018 um 70 %.


    Browserspiele als Pioniere

    Im Jahr 2018 ist die Zahl der Microtransaktionen branchenweit auf 458 Millionen angeschwollen. Inklusive der Einnahmen von Abonnements können wir von einer Verdopplung der Umsätze in nur 5 Jahren ausgehen. InnoGames ist mit seinen Blockbuster Titeln „Forge of Empires“ und „Elvenar“ das wohl erfolgreichste deutsche Gamestudio. Im Jahr 2018 wurden dort geschätzt 178 Millionen Euro umgesetzt – dies bei einer zweistelligen Wachstumsrate im Vergleich zum Vorjahr!

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    Aber auch Spiele wie „World of Warships“ oder „Minion Master“ sind als Free-to-Play Titel wahre Gelddruckanlagen. Browsergames haben dieser Entwicklung den Weg geebenet. Heutzutage ist es in der gesamten Spielebranche normal, dass Pay-to-win Elemente in Spielen verankert werden. Da die Grenzen zwischen Smartphone, Konsole oder auch dem klassischen Desktop immer mehr verschwimmen, profitieren im Grunde alle Plattformen von dieser Entwicklung.


    Wer hat durch die Entwicklung verloren?

    Noch im Jahr 2008 wurden Browsergames von Experten eine rosige Zukunft bescheinigt. Wenig später verbreitete sich das Pay-to-Win Prinzip durch Mobile Games immer mehr. Durch die Habgier einiger Spielestudios geriet jedoch die ganze Branche in Verruf. Eine traurige Entwicklung, denn unter dem Imageverlust leiden Indie-Entwickler bis heute. Browsergames haben nie eine richtige Chance bekommen zu zeigen, was in ihnen steckt!

    Trotzdem bleibt die Hoffnung, dass sich noch einige Entwickler finden, die der tollen Browsergameszene von damals nachspüren. Letztlich dreht sich im Leben nicht nur alles im Leben um Geld. Nicht jeder hat Interesse daran, eine große Spieleschmiede aufzubauen. Manchmal geht es einfach nur um die Leidenschaft und dann finden sich auch Wege, seine Fans zu finden.

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