Das erste Killer Instinct erschien 1994 als Spielhallenautomat und wurde ein Jahr später auf das SNES portiert. Teil zwei folgte nur zwei Jahre später auf dem N64, doch hierzulande erschienen die 2D-Prügeltitel nicht offiziell und wurden sogar indiziert. Nun, knapp 20 Jahre später, erreicht das dritte Spiel der Serie auch Deutschland: Die schlicht Killer Instinct betitelte Fortsetzung erscheint als Gratis-Downloadtitel für die Xbox One und bietet viel von dem, was die Serie bereits damals ausgemacht hat - jedoch nicht gleich von Anfang an.
Viel Hau-Drauf und keine Geschichte
Die kostenlos herunterladbare Grundversion enthält gerade mal einen spielbaren Charakter: den Kampfmönch Jago, eine der Hauptfiguren der Reihe. Außerdem gibt es zwei (nicht selbst spielbare) Gegner und eine freigeschaltete Arena. Mit dieser recht spärlichen Ausrüstung können wir aber bereits in allen verfügbaren Modi antreten: Im Versus-Kampf hauen wir uns entweder mit einem Freund (natürlich in der Grundversion ebenfalls nur als Jago) vor der Konsole auf die Rübe oder treten gegen den Computer an.
Multiplayer
Offline bietet Killer Instinct klassische 2D-Beat 'em up-Kämpfe für zwei Spieler. Online treten wir im Freundschaftsspiel zum Spaß gegeneinander an, oder wir arbeiten uns im Ranglistenspiel in der weltweiten Topriege nach oben. Die Online-Modi konnten wir wegen fehlender Mitspieler zum Testzeitpunkt noch nicht ausprobieren.
Im Arcade-Modus stellen wir uns immer schwieriger zu besiegenden Computergegnern solange, bis uns (um es mit den Worten der Spielmodus-Erklärung von Killer Instinct zu sagen) »die Augen bluten«. Im Dojo lernen wir die Steuerung und können sie im Übungsbereich nach Belieben ausprobieren. Einen Story-Modus gibt es bislang leider nicht, der soll aber irgendwann nachgeliefert werden. Schade, denn so fehlt Einzelspielern im Augenblick noch die Motivation, mehr Zeit mit dem Prügler zu verbringen.
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Kloppen wie damals
Das an Street Fighter angelehnte Kampfsystem bietet leichte, mittlere und harte Angriffe, die sich in Geschwindigkeit und Schaden voneinander unterscheiden und zu langen Kombos aneinanderreihen lassen. Richtig flüssig wird das Spielgefühl mit Spezialattacken und sogenannten Ultra-Combos, die richtig reinhauen, aber auch nur am Ende einer Angriffsserie gestartet werden können.
Damit wir nicht nur fies auf die Schnauze bekommen, blocken wir ganz klassisch, indem wir uns vom Gegner wegbewegen, und durchbrechen Angriffsreihen, die uns übel zurichten würden, mit dem »Combo Breaker«. Für den ist es allerdings wichtig, das Moveset des Feindes zu kennen, denn starke, mittlere und leichte Kombos müssen auch mit der entsprechenden Aktion unterbrochen werden. Außerdem ist das richtige Timing unumgänglich. Sprünge und kurze Sprints runden das klassische Arcade-Prügelgefühl ab, und wir fühlen uns wie in die frühen 90er zurückversetzt, als Beat 'em up-Automaten ihre Hochsaison erlebten.
Doch halt! Eine Neuerung gibt's auch: den Instinct Mode. Wenn wir die die orangefarbene Leiste unter unserem Lebensbalken durch Aktionen im Kampf gefüllt haben, aktivieren wir für einen gewissen Zeitraum charakterspezifische Verbesserungen wie Schadensreduktion, eine höhere Geschwindigkeit oder stärkere Angriffe. Freunde rabiater Kampfabschlüsse schauen allerdings in die Röhre, denn dafür wurden die Finisher gestrichen, die es in den Vorgängern noch gab (und die mit für deren Indizierungen verantwortlich waren).
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