Forza Horizon 2 - Südeuropäische Sause

Altes Spielkonzept, neue Zutaten. Forza Horizon 2 könnte dank neuem Südeuropa-Setting, dynamischem Wettersystem und überarbeiteten Drivatars den tollen Vorgänger noch übertreffen.

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Fünf Worte reichen, um euch den Rest des Tages zu versauen: »Heeeyyy, ab in den Süüüüden!« So, den Ohrwurm werdet ihr so schnell nicht wieder los. Aber warum soll's euch auch besser gehen als uns? Elf Jahre ist das One-Hit-Wonder von Buddy mittlerweile schon alt, und eigentlich hatten wir die Malle-Hymne dankenswerterweise längst vergessen. Doch als wir die ersten Spielszenen und den Trailer zu Forza Horizon 2 für Xbox One und Xbox 360 gesehen haben, schoss uns exakt dieser Song in die Gehörgänge. Weil wir richtig Bock hatten, in den Süden zu fahren. Am Steuer eines Supersportwagens.

Süden ist Programm in Forza Horizon 2. Während wir im famosen Forza Horizon noch durch die Berge und Steinwüsten von Colorado flitzten, hat sich Entwickler Playground Südeuropa als Schauplatz für den zweiten Teil ausgeguckt. Genauer gesagt eine Mischung aus Südfrankreich und Norditalien. Und das verspricht zumindest in der Theorie eine Menge Abwechslung. Von den Höhenlagen der Alpenausläufer über sonnengeflutete Felder bis hin zu felsigen Küstenstraßen mit spektakulärer Aussicht aufs Mittelmeer steht einiges auf dem Fahrplan.

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Viele Details wie die Möblierung des Straßencafes sorgen für Atmosphäre, Passanten wird es abermals nicht geben. Viele Details wie die Möblierung des Straßencafes sorgen für Atmosphäre, Passanten wird es abermals nicht geben.

Wie der Vorgänger ist auch Horizon 2 wieder ein Open-World-Renner, in dem wir in jede beliebige Richtung fahren und tun und lassen dürfen, was wir wollen. Ausgangspunkt ist erneut ein Musikfestival, wo sich zufälligerweise auch zahlreiche Autofans mit ihren Edelkarossen vergnügen. Wir nehmen an Rennen teil (insgesamt gibt es über 700 Events), verdienen uns verschiedenfarbige Bändchen, suchen die Umgebung nach versteckten Fahrzeugen ab oder cruisen gemütlich durch die Idylle Südeuropas.

Mach mich nass!

Klingt nach einem klassischen zweiten Teil, und das scheint Horizon 2 aller Voraussicht nach auch zu werden. Entwickler Playground Games würzt die delikate Horizon-Grundrezeptur mit neu abgeschmeckten oder völlig neuen Zutaten. Die wohl größte Neuerung ist die Integration von dynamischem Wetter. Bei einem Rennen können wir also jederzeit von einem Schauer oder gar einem ausgewachsenen Gewitter überrascht werden, nasser Asphalt hat auch Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Letzteres ist wieder ein ausgewogener Mix aus Arcade und Simulation. Playground arbeitet bei der Fahrzeugphysik eng mit dem Studio Turn 10 zusammen, das Physikmodell von Horizon 2 basiert entsprechend größtenteils auf dem von Forza Motorsport 5.

Das Team um Dan Greenawalt dürfte auch mitgeholfen haben, die ohnehin schon sehr schicken Karosserien aus dem ersten Teil noch etwas zu polieren, denn die Fahrzeugmodelle der über 200 Luxusschlitten glänzen einmal mehr durch einen fast schon unverschämt hohen Detailgrad. Apropos Fahrzeugmodelle: In Horizon 2 scheint Playground besonderen Wert auf Supersportwagen zu legen, in den Trailern düsen zum Beispiel die PS-Monster Pagani Huayra oder der McLaren P1 um die Wette; das Cover des Spiels wird die erst seit diesem Jahr erhältliche Spaßflunder Lamborghini Huracan zieren.

Regenschauer sorgen nicht nur für schicke Tropfen auf den Karosserien, sondern wirken sich auch auf die Spielbarkeit aus. Regenschauer sorgen nicht nur für schicke Tropfen auf den Karosserien, sondern wirken sich auch auf die Spielbarkeit aus.

Die Drivatare sorgten im letzten Jahr in Forza 5 für Aufsehen, sowohl Fachpresse als auch Spieler lobten die intelligenten Computerfahrer in den höchsten Tönen. Kein Wunder, dass die Drivatare nun auch in Horizon 2 mitfahren dürfen. Allerdings mit einem kleinen Kniff. Da mehr Wert auf die offene Spielwelt gelegt wird, lernen die Drivatare jetzt, ob wir zum Beispiel Abkürzungen durch Felder nehmen und lieber auf oder neben der Straße fahren.

Waren die Ausflüge in die Pampa im ersten Horizon noch eingeschränkt und oft durch unsichtbare Barrieren verhindert, können wir laut Playground nun fast die gesamte Spielfläche frei erkunden - die Scheunen, in denen besonders seltene und coole Fahrzeuge versteckt sind, werden also noch schwerer zu finden sein. Es lauern allerdings auch Gefahren. Wer im Tiefflug über ein Weizenfeld donnert, sollte nicht unbedingt in der anwählbaren Cockpitperspektive spielen, denn so wird aus dem Tief- schnell ein Blindflug. Ob das so beabsichtigt ist?

Zusammen besser

Ein Mehrspielermodus ist selbstverständlich ebenfalls am Start, hier können wir mit unseren Kumpels um die Wette rasen oder zusammen Koop-Missionen absolvieren, in denen wir zum Beispiel in einer bestimmten Zeit von einem Punkt auf der riesigen Karte zu einem anderen kommen müssen. Wer sich gut versteht, schließt sich in einem Car Club zusammen; die sollenmaximal 1.000 Mitspieler fassen. Besonders interessant: Der Wechsel in den Mehrspielermodus soll nun auf Knopfdruck und ohne den Umweg über das Hauptmenü funktionieren.

Wenn das wirklich so klappt, wäre das ein echter Fortschritt! Die gesparte Zeit können wir dann schon wieder in waghalsige Manöver wie knappes Überholen des Zivilverkehrs (ja, auch den gibt's wieder) oder Drifts investieren. Das Punktesystem, das uns dafür belohnt, erinnert stark an die Project Gotham Racing-Reihe. Kein Wunder, bei Playground arbeiten viele Exmitarbeiter von Bizarre Creations, die PGR einst aus der Taufe hoben.

Wer über Felder oder offene Flächen abkürzt, ist schneller am Ziel. Querfeldeinrennen nehmen einen größeren Stellenwert ein. Wer über Felder oder offene Flächen abkürzt, ist schneller am Ziel. Querfeldeinrennen nehmen einen größeren Stellenwert ein.

Die Xbox One-Version von Horizon 2 baut auf einer Weiterentwicklung der Forza-5-Engine, die bei Sumo Digital entstehende Xbox 360-Version bedient sich dagegen des Gerüsts aus dem ersten Horizon. Optisch protzt die One-Version schon jetzt mit hervorragenden Fahrzeugmodellen, detaillierter Landschaft und tollen Lichteffekten - beispielsweise wenn wir im Lamborghini nachts eine Küstenstraße entlangfahren und nur das weiße Licht unserer LED-Scheinwerfer die Dunkelheit zerreißt.

Dabei läuft das Spiel auf der Xbox One jederzeit in der vollen HD-Auflösung und mit konstanten 30 Bildern in der Sekunde - dass es nicht zu den als ideal geltenden 60 gelangt hat, ist wohl der großen Spielwelt geschuldet.

Wer beim Soundtrack des Erstlings fröhlich mitwippte oder mitsang, darf sich freuen, denn auch für Horizon 2 wird der englische DJ Rob da Bank wieder einen bunten Mix aus Rock und Elektroklängen zusammenstellen. Buddy dürfte auf der Playlist allerdings fehlen. Aber wenn wir Ende September das erste Mal den Motor aufheulen lassen, das Verdeck herunterfahren und an einer Küstenstraße dem Sonnenuntergang entgegenfahren, werden wir an ihn denken.

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