Auf der E3 in Los Angeles ist Bungies Shared-World-Shooter Destiny wie schon im letzten Jahr eines der größten Themen der Messe. Auf der Pressekonferenz von Sony wurde der Erscheinungstermin am 9. September 2014 bestätigt, außerdem wird es eine weiße Special Edition der PS4 als Bundle zusammen mit dem Spiel geben. Wer sich nicht bis dahin gedulden kann, stürzt sich ab dem 17.07. in die Betaversion des Spiels, außerdem gibt es ab dem 12.06. auf den beiden Sony-Konsolen die Möglichkeit, in eine Alphaversion des Spiels hinein zu schnuppern. Wir konnten das bereits im Vorfeld der Messe tun und schildern hier unsere Eindrücke.
Klassenwahl
Die Alphaversion beinhaltet nur einen kleinen Teil der Spielerfahrung. Zu Beginn erstellen wir unseren Kämpfer und haben dabei die Wahl zwischen den drei Klassen Titan, Hunter und Warlock. Der Titan ist eine bullige Kampfmaschine, die hauptsächlich für den Nahkampf geeignet ist. Der Hunter spielt sich dagegen ziemlich ausgewogen, ist sehr agil und ein Präzisionsschütze. Der Warlock ist schließlich nicht der stärkste Kämpfer, hat dafür aber Magiefähigkeiten in Petto. Nach der Wahl der Klasse legen wir auch noch die Rasse fest (Mensch, Exo oder Awoken) und können einige Parameter wie Kopfform, Frisur, Helm oder Kriegsbemalung festlegen. Die Unterschiede sind dabei rein kosmetisch, spielerisch hat die Wahl der Rasse keinerlei Auswirkung.
Direkt im Anschluss starten wir die erste Mission. In der Alphaversion ist lediglich ein großes Gebiet auf der Erde spielbar: Alt-Russland. Hier machen wir den Weltraumflughafen Kosmodrom unsicher und müssen in einer verlassenen Radarstation nach dem rechten sehen. Destiny lässt uns dabei die Wahl, welchen Weg wir gehen wollen. Mit unserem kleinen Helferlein Ghost, das wir über das Touchpad des Dualshock 4 aktivieren, können wir uns jederzeit eine Wegmarkierung anzeigen lassen und zudem unseren praktischen Schwebegleiter Sparrow herbeirufen, um längere Distanzen zu überbrücken.
Tadellose Steuerung
Auf dem Weg zur Station treffen wir auf die ersten Gegner. Die sogenannten Fallen sind vierarmige Weltraumpiraten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Menschheit auszurotten. Mit unserer zur Standardausrüstung gehörenden Automatikknarre blasen wir die Fieslinge aber kurzerhand ins Nirvana. Die Steuerung schreit dabei geradezu »Halo!«. Die Kontrollen fühlen sich fast identisch zu den Abenteuern des Master Chief an: Die Trigger werden zum Zielen und Schießen verwendet, außerdem werfen wir Granaten (sie müssen sich nach dem Wurf wie eine Fähigkeit wieder aufladen) oder hauen den Biestern im Nahkampf das Messer oder die Faust in die Kehle.
Die Steuerung funktioniert in der Alphaversion bereits hervorragend und lässt fast keine Wünsche offen - lediglich das Jetpack, mit dem jeder Kämpfer ausgestattet ist, lässt sich nur etwas hakelig kontrollieren.
Nach einem kurzen Fußmarsch haben wir die Funkstation erreicht und tasten uns vorsichtig durch die dunklen und halbverfallenen Gänge des Kosmodroms. Hier fällt uns direkt auf, wie statisch Destiny gerade in den Innenbereichen ist. Es gibt nahezu keine Elemente, die sich durch Beschuss bewegen. So gibt es zwar viele Details zu sehen, allerdings wirkt die Welt nicht sonderlich dynamisch. Immerhin spielt Destiny mit unseren durch viele Jahre Spielekonsum gelernten Erwartungen: Herumstehende rote Fässer können wir auch dann nicht zur Explosion bringen, wenn wir ein ganzes Magazin darauf abfeuern.
In den dunklen Gängen greift uns derweil eine weitere Gegnerrasse an. Die Hive sind zombieähnliche Wesen, die stark an die Flood aus Halo erinnern. Am Ende der Einführungsmission ist es unsere Aufgabe, eine besonders starke Vertreterin der Hive - eine Hexe - zu erledigen. Die fliegt durch die Luft und kann einen Schild aktivieren, doch nach kurzem Kampf haben wir das Vieh besiegt.
Charakterentwicklung
Für erledigte Gegner und Missionen gibt es in Destiny Erfahrungspunkte, die ab einer gewissen Anzahl zu einem Levelaufstieg führen. Klettern wir einen Rang nach oben, können wir ein neues Upgrade für unseren Charakter aktivieren - auch der Charakterbildschirm ist in der Alpha bereits zugänglich. Wir entscheiden uns für den Spezialangriff unseres Hunters: Mit einem Druck auf L1 und R1 laden wir unsere Pistole auf, um Gegner mit einem einzigen Schuss eliminieren zu können. Der Talentbaum der Alphaversion wirkt schon recht final, viel ausprobieren können wir wegen der Levelbegrenzung (in der Alpha geht's maximal bis Rang 8) aber noch nicht.
Über das Ghost-Helferlein ist es uns jederzeit möglich, in den Orbit zu gelangen, um mit unserem personalisierbaren Schiff ein anderes Ziel oder eine andere Mission auf der Karte anzusteuern. In der Alphaversion sind die Ladezeiten noch recht lang, teilweise können wir erst nach über einer Minute loslegen. Daran schraubt Bungie hoffentlich noch etwas herum. Nach der Anfangsmission probieren wir eine Patrouillenmission aus. Hier können wir uns frei in einem größeren Gebiet bewegen und über hell blinkende Kommunikationsmodule kleine Miniaufgaben annehmen.
Zum Beispiel müssen wir einen bestimmten Bereich auf der Karte untersuchen oder eine vorgegebene Anzahl von Feinden erledigen. Außerdem machen wir uns auf die Suche nach überall verstecktem Loot (Schatzkisten, Ausrüstung etc.). Zumindest in der Alphaversion wirft Destiny damit aber nicht gerade um sich. Im Gegenteil finden wir nur sehr vereinzelt mal eine Kiste mit Glimmer (der Währung des Spiels). Gut möglich, dass sich die Lootknappheit in der finalen Version ändern wird.
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