Kaum schwingen wir uns auf den Drachen, um zum ersten Flug in Crimson Dragon anzusetzen, da hat uns das klassische Railshooter-Spielgefühl schon wieder gepackt. Zunächst einmal funktioniert alles prima. Genau wie seinerzeit in Panzer Dragoon reiten und gleiten wir durch die zahlreichen Level, machen Gegnern mit den Flammen und anderen Kräften aus unseren Nüstern Feuer unterm Hintern und sammeln durch Treffsicherheit und Schnelligkeit so viele Punkte wie möglich. Denn nur wer alle Orbs einsammelt, den Feinden perfekt mit Fassrollen ausweicht und sie anschließend komplett über den Haufen ballert, darf sich zum Ende des Levels über eine hohe A-Wertung freuen.
Das alles klappt im ersten Anlauf ausgesprochen gut. Die hohe Sichtweite erlaubt uns das frühzeitige Aufspüren der Widersacher - vorausgesetzt, wir lassen uns nicht von den hübsch anzusehenden, abwechslungsreichen Gebieten wie Dschungel, Höhle oder Ozean ablenken. Doch das ist durchaus machbar, denn so richtig nach »Da fällt mir die Kinnlade ein Stockwerk tiefer« Next-Gen-Geifer-Grafik sieht Crimson Dragon dann doch nicht aus.
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Frust statt Lust
Problematisch wird's bei Crimson Dragon im späteren Spielverlauf, wenn sich immer mehr Frustmomente einstellen, von denen am Anfang noch nichts zu spüren war. Da wäre zum einen der immense Schwierigkeitsgrad des Classic-Modus, der ziemlich massiv anzieht, ohne dass transparent wäre, warum wir in einzelnen Momenten überhaupt gescheitert sind. Selbst der einfache Modus hat für Railshooter-Neulinge durchaus seine knackigen Momente.
In Kombination mit den optional für Echtgeld erhältlichen »Continues«, die unseren Drachen auf der Stelle wieder kampfbereit machen, erhärtet sich der Verdacht, dass der vermeintliche Schnäppchen-Preis von Crimson Dragon über die Mikrotransaktions-Hintertür wieder kompensiert werden soll. Zusätzliche Drachen und Item-Pakete können zwar auch erspielt werden, trotzdem fühlt sich das Spiel eher schlecht ausbalanciert und wenig zufriedenstellend an, wenn wir uns nach dem Kauf zusätzlicher Items und Bildschirmleben gegen Echtgeld relativ problemlos durch bockschwere Levels lavieren können.
Hände hoch!
Ein weiterer, wenn auch kleiner Wermutstropfen ist die Integration von Kinect. Ursprünglich sollte sich Crimson Dragon nur über die Bewegungssteuerung von Microsoft spielen lassen, inzwischen werden nur noch optionale Voice-Commands angeboten. Zum Glück, denn Kinect registriert unsere Befehle nur, wenn wir vorher unsere rechte Hand - die, die am Controller fürs Schießen verantwortlich ist - in Richtung unseres Kopfes bewegt haben.
Denken wir uns also die kleinen Next-Gen-Krankheiten weg, bleibt eines übrig: Old-School-Spaß. Wenngleich man bei Crimson Dragon eine gewisse Frusttoleranz mitbringen sollte, um nicht in Gefahr zu geraten, dem schlecht kommunizierten Bildschirmtod auch noch gute Euros hinterherzuwerfen.
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